Brief an George Ebers (Buchrevision und Recherche)

IceUrmel @, Donnerstag, 02.01.2020, 18:17 (vor 1548 Tagen) @ W.W.


Mir fällt es sehr schwer. Im Deutschen würde mein Text etwa so lauten sollen:

Sehr geehrter Herr Ebers,

ich wage es, mich an Sie zu wenden, weil ich Sie sehr schätze. Ich bin Neurologe gewesen und habe mich früher viel mit der MS beschäftigt, vor allem damit, wie ihr natürlicher Verlauf ist, wenn sie also nicht medikamentös behandelt wird. Ich hatte den Eindruck gewonnen, dass das Schicksal der MS-Betroffenen in neurologischen Zeitschriften, aber auch in Lehrbüchern schlechter dargestellt wurde, als er in Wirklichkeit ist.

Das ist ein Grund dafür, dass die deutsche MS-Gesellschaft (DMSG) nicht besonders gut auf mich zu sprechen ist. Um so erfreuter war ich, als ich jetzt durch Zufall auf einen „Brandbrief“ stieß, den Sie 2013 an die EMA geschrieben hatten.

Ich muss gestehen, dass ich nie etwas davon gehört hatte, obwohl das nun schon 6 Jahre her ist. Ihr Brief hat mich berührt, gerade weil jemand, der sich so gut mit der MS und der Studienkultur auskennt das so wohlfundiert zum Ausdruck gebracht hatte, was auch mir Sie 2013 bereits dasselbe moniert hatte, was mir am Herzen liegt: Ich möchte einen Beitrag dazu leisten, dass die DMSG nicht mehr unwidersprochen behaupten kann, dass ihre Leitlinien mit der von ihr empfohlenen Basistherapie (BT) und die von einigen ihrer Neurologen vertretenen Hit-hard-and-early-Strategie für junge Betroffene ein Goldstandard sind. Im Gegenteil bin ich überzeugt davon, dass die DMSG-Leitlinien dringend einer Überarbeitung bedürfen und die DMSG-Ärzte finanziell unabhängig von der Pharmaindustrie sein müssen.

Da ich in einem größeren MS-Forum in Deutschland aktiv bin, hat man mich gebeten, Ihnen bei dieser Gelegenheit folgende Fragen zu stellen: Sind Sie auch der Ansicht, dass die BT der Verlauf der MS in den vergangenen Jahrzehnten eher negativ beeinflusst hat? Glauben Sie, dass noch aggressivere Maßnahmen wie Tysabri oder Ocrelizumab eine erfolgversprechende Option sind? Würden Sie der Einschätzung von SJ Pittock zustimmen, der in der Olmstedt-County-Studie festgestellt hat, dass sich die MS im natürlichen Verlauf (also u7nbehandelt) durchschnittlich um 1,0 EDSS-Grade pro 10 Jahre verschlechtert?

Mit freundlichem Gruß,
Wolfgang Weihe


Ist das so okay? Ist der Brief anmaßend? Sollten andre Fragen gestellt werden? Wird er überhaupt auf so etwas antworten? Sollte ich den Text kürzen?

W.W.

Sie leiten ein, indem Sie sagen, Sie schätzen Ebers sehr, doch einige Zeilen später schreiben Sie, dass Sie zufällig auf den Brandbrief gestoßen sind (dass der Zufall den Namen Marc trägt, lasse ich mal unkommentiert ;-) ).

Ich weiß nicht, ob sie Ebers' Arbeiten wirklich verfolgt haben und ihn deshalb tatsächlich schätzen, oder ob es sich nur um eine Höflichkeitsfloskel handelt. Ist zweites der Fall, hielte ich eine Umformulierung für glaubwürdiger.

In einem Absatz geht etwas durcheinander – schauen Sie es sich nochmal an, ein paar Tippfehler sind auch zu beheben, keine große Sache.

Ansonsten kann ich nur empfehlen: Sagen und fragen Sie, was Ihnen am Herzen liegt und seien Sie offen.

Liebe Grüße


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