MS und Vitamin D (ergänzt) (Allgemeines)

W.W., (vor 2994 Tagen) @ W.W.

Auf Empfehlung von Marc werden ich den Rowling-Abschnitt streichen und einer Anregung von Boggy folgend füge ich diesen Abschnitt an:

Gibt es eine MS-Diät?
Nichts Extremes ist gut, aber es gibt eine unausrottbares Vorurteil, das lautet: Eine Medizin hilft nur dann, wenn sie bitter ist, und eine therapeutische Maßnahme muss viel Überwindung kosten, wenn sie etwas bringen soll. Ich glaube nicht an die Steinzeit-Kost von Konz, das Paläo-Programm von Terry Wahls, die linolsäutearme Diät von Hebener ..., aber woran würde ich mich orientieren?

Olaf Adam von der Universität München geht in seinen Ernährungsrichtlinien von der Swank-Diät aus, die er in wesentlichen Punkten akzeptiert. Weiterhin ist er wie Fratzer und Hebener der Ansicht, dass die Arachidonsäure bei der MS eine wichtige Rolle als Entzündungsförderer spielt. Im Unterschied zu Fratzer und Hebener weist er darauf hin, dass erstens Arachidonsäure nur in tierischen Organismen und nicht in Pflanzen gebildet wird und zweitens, dass Linolsäure nur in genau reguliertem und sehr begrenztem Umfang in Arachidonsäure umgewandelt wird. Damit lehnt er eine linolsäurearme Kost ab. Adam geht von drei Grundsätzen aus:

1. Im Überfluss genossen, können tierische Nahrungsmittel den Entzündungsprozess bei MS verstärken.
2. Jede vegetarische Mahlzeit ist deshalb ein Beitrag zur Verringerung des Entzündungsförderers Arachidonsäure in unserem Körper.
3. Fischöle wirken der Arachidonsäure entgegen.

Daraus leitet er die folgenden Ernährungsrichtlinien für die MS ab:
· zwei Fleischmahlzeiten pro Woche; keine Wurst
· Verzicht auf tierische Fette (Butter, Schweineschmalz, Gänsefett)
· nicht mehr als 2 Eigelb pro Woche
· fettarme Milch unbeschränkt
· zwei- bis dreimal pro Woche eine Fischmahlzeit
· Vollkornprodukte
· Täglich Obst und Gemüse

Meines Erachtens gibt es mindestens drei rationale Erwägungen, die bei der Ernährung zu berücksichtigen sind:
1. Vieles spricht dafür, dass es sich bei der MS um eine Krankheit handelt, die erstmalig zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgetreten ist. Es könnte sich also wie bei der Arteriosklerose um eine Zivilisationskrankheit handeln, die mit unserer modernen Lebensweise zusammenhängt.
2. In Norwegen erkranken arme Fischer dreimal seltener an MS als reiche Bauern.
3. Japan und Korea liegen etwa auf demselben Breitengrad wie Deutschland, sollten also dieselbe MS-Häufigkeit haben. Tatsächlich beträgt sie jedoch nur 1/10 der unsrigen.
Die Richtlinien für eine vernünftige Ernährung bei der MS ergeben sich somit aus der Beantwortung der folgenden drei Fragen:
1. Wie unterscheidet sich hinsichtlich der Ernährung unser Jahrhundert, in dem die MS häufig ist, von der Zeit, in der es keine MS gab?
Antwort: z.B. durch Konserven, Auszugsmehle und hohen Zuckerkonsum.
2. Was unterscheidet die Ernährung der armen Fischer in Norwegen von der der reichen Bauern?
Antwort: Sie ist fischreich und fettarm.
3. Wie unterscheidet sich die Ernährung der Japaner und Koreaner, die selten an MS erkranken, von der unsrigen?
Antwort: Sie essen wenig Fett, wenig Fleisch, viel Fisch, viel frisches Gemüse und Reis anstelle von Kartoffeln.
Daran würde ich mich halten. Aber niemals darf eine Diät dazu führen, dass sie jemanden zum Sklaven macht oder ihm die Lebensfreude nimmt. Essen soll immer auch ein wenig mit Genuss verbunden sein und Freude bereiten.

W.W.

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