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Cannabis gegen Spastik (Allgemeines)

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Mittwoch, 04.01.2023, 01:16 (vor 450 Tagen) @ Jakobine

Irre Kämpfe mit der Krankenkasse? Weshalb denn das? Ich hatte relativ schnell eine Genehmigung für med. Cannabis, da ich alle schulmed. Medis erfolglos ausprobiert hatte und meine Neuro das unterstützt hat.

Da hast du viel Glück gehabt.
Bei mir hat sich das drei Jahre hingezogen bis zu den Blüten.
Der Neuro begann auf meine Anfrage hin erstmal mit Sativex. Nach den üblichen Nebenwirkungen an der Mundschleimhaut überwies er mich dann nach einem "Testjahr" zu einem Schmerztherapeuten, da in der Neuropraxis bis dahin nichts über Fertigmedikamente hinaus rezeptiert wurde.

Ja, da hatte ich dann die Überweisung, aber noch keinen Arzt.
Auch bei den Schmerztherapeuten/Anästhesisten ist Cannabis keine Standardmedikation. Ich musste einige Praxen abklappern.
"Ich mach doch nicht ihren Dealer" war eine der Antworten, die ich auf Nachfrage erhielt.

Dann war doch einer gefunden.
Der Schmerztherapeut beschied mir nach langer und ausführlicher Exploration, dass ich einer der Wenigen sei, bei denen er den Einsatz von Cannabismedikation befürworten könne. Der Kostenübernahmeantrag lief dann aber erstmal auf Dronabinol (ölig), "eine bewährte Rezeptur" nach seiner Aussage, obwohl ich gern etwas mit schneller einsetzender Wirkung gehabt hätte.

Da gab es dann erst mal ne Ablehnung durch die Kasse und von mir dazu nen Widerspruch. Bis zur Genehmigung verging wieder etwas Zeit.

Im Laufe der (Dronabinol) Behandlung auftretende Nebenwirkungen wie starke Gewichtszunahme und eher deprimierte/depressive Stimmung (statt einem High) führten dann aber doch zu einem Antrag auf Cannabisblüten.

Die verdampfe ich lt. Verordnung und bin froh, dass ich jetzt eine zügig wirkende Medikation zur Verfügung hab.

Auch Hausärzte können verschreiben.

Ja, Hausärzte täten das auch dürfen, es ist nur sakrisch schwer jemand zu finden.
DÜRFEN heisst ja leider nicht MÜSSEN!

Demnächst wird die Legalisierung von der Ampel in Angriff genommen.

Das kann noch etwas dauern bis das dann mal wirklich durch ist.

Ich bin sehr gespannt, was der EU-Kommission noch an Bremsimpulsen dazu noch einfällt.
https://www.sueddeutsche.de/politik/cannabis-legalisierung-karl-lauterbach-eu-kommissio...

So wie ich es gelesen habe, ist das Gramm nicht sehr teuer, also zum Ausprobieren kann frau bzw. man das machen.

Bis dahin braucht man halt mal immer noch ein Rezept, ggfs. Privatrezept

Offen bleibt die Frage, ob die Krankenkassen nach der Legalisierung sich möglicherweise aus der Kostenübernahme zurückziehen. Wenn die Beschaffung dann rezeptfrei ist wie bei Aspirin und Ibu u.ä. könnte das in Kippen geraten :-(


FAZIT:
Es KANN schnell gehn, wie bei dir,
es kann aber auch dauern.

Der Zeit- und Kraftaufwand kann lohnend sein.
Es kann natürlich auch wie bei UWE passiern, dass er nen Arzt hat, der ihm das verordnet, der viele verschiedene Weg mit ihm ausprobiert, die dann aber letztendlich nicht zur ersehnten Entlastung führen.

Garantie gibts (leider) nie

--
das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)

Sisyphos hatte es auch nicht leicht

Tags:
Cannabis, Spastik


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