wenn jeder anders ist... (Allgemeines)

chen-man @, Samstag, 12.12.2015, 22:51 (vor 3059 Tagen) @ W.W.

(...)
Mit der Zeit müsste es passieren, dass es für alle (gerade auch die Newbies) völlig klar ist: Die MS ist autoimmun, was sonst sollte sie sein?!

Ich fürchte, die MS-Forscher befinden sich auf dem falschen Dampfer, und ich behaupte: Ich habe große Zweifel daran, dass die MS eine Immunkrankheit ist!

Es ist eine Immunantwort auf eine chronische fokale Infektion im ZNS (und: wird die Infektion eliminiert, wird auch die Immunantwort zur Ruhe kommen):
http://link.springer.com/book/10.1007%2F978-3-642-87571-7
Auf der Seite nach unten fahren, bei "Die Spirochaeta myelophthora" auf "Look inside" klicken, zur 2.Vorschauseite (= S.37 im Buch) fahren: 4x4=16 Mikrofotos von Spirochäten...
Sie und Jerry haben wie ich sicher einen Histologie-Kurs gehabt: Diese Fotos sind doch eindeutig, "Widerlegung" m.E. unmöglich, zumal ja mehr als 1/2 Dutzend bestätigende Befunde veröffentlicht sind (dazu habe ich teilweise auch Links gebracht).
Wie kann Jerry behaupten, es sei nichts bewiesen?

(...)
... Und dennoch, je länger ich darüber nachdenke, glaube ich nicht, dass die MS etwas mit genetisch veränderten Lymphozyten zu tun hat und auch nicht mit fälschlich injizierten Eiweißen. Aber auch nicht mit pösen Erregern wie Borrelien oder Chlamydien.

Glaube? Wir sind doch als Mediziner naturwissenschaftlich ausgebildet: "Glauben" kann zur Hypothesen-Bildung beitragen. Aber wie können Sie veröffentlichte, dokumentierte Beweise ignorieren?!?

Und was glaube ich in meinem hohen Alter? Was sollte ein Großvater wie ich überhaupt noch denken? Sollte ich nicht meinen, dass sich junge Menschen besser die Köpfe zerbrechen könnten? Weil sie am Puls der Zeit sind und viel mehr wissen?

Denken hat nichts mit dem Alter zu tun. Ich bin einige Jahre älter als Sie, wenn ich nicht irre, habe viel Zeit, an Argumenten zu feilen (die dann auf steinigen Boden fallen).

(...)
Aber so furchtbar bescheiden bin ich ja auch wiederum nicht und behaupte: Wenn die MS nicht eine Ursache hätte, sondern zwei oder drei Ursachen zusammenspielen müssten, damit sie entstehen kann? Was wäre dann?

Selbstverständlich spielen mehrere Ursachen zusammen, etwa:
--- Erbliche Prädisposition (Lehrbuchwissen insbes. aus Zwillingsforschung, nicht zu bestreiten).
--- Eine Infektion, offenbar duch Zecken übertragen (G.Steiner 1922-Übersicht zur MS-Forschung).
--- Die Infektion muß von der Haut ins ZNS gelangen, beispielsweise durch aktive Bewegung der Erreger entlang der peripheren Nerven hin zum ZNS; dabei mögen immunschwächende Einflüsse wie späte Masern oder zB Influenza (wie bei mir mit 12 Jahren) eine Rolle spielen.
--- Die berühmten psychischen Faktoren: insbesondere schwächt anhaltender (schwerer) Streß die Immunabwehr, so daß sich die ins ZNS gelangten Erreger dort vermehren und Herde verursachen oder vergrößern können, Schübe auslösen. (Dabei spielen Sickerblutungen aus entzündeten Venen höchstwahrscheinlich eine wichtige Rolle.)

Die nachgewiesene schädliche Wirkung von Streß = Immunschwächung ist allein schon ein Gegenbeweis gegen die Autoimmun-Spekulation: Da müßte Streß ja schützend wirken!

(...)
Vielleicht meinen die MS-Forscher, auch die MS sei nur das naturwissenschaftlich erklärbar, wenn sie eine und nur eine Ursache hätte? Sonst käme man in Deubels Küche! Was ich meine: Aus wissenschaftlich ganz rational abzuleitenden Gründen sucht man die eine Ursache der MS, weil wir methodisch kaum eine Möglichkeit hätten, mit mehreren Ursachen zu jonglieren.

Jedenfalls würde es dann sehr viel schwieriger und die Ergebnisse wären statistisch schwer zu fassen und würden sich in Fachzeitschriften nicht veröffentlichen lassen. Anders gesagt: Wir könnten gerade wegen unserer wissenschaftlichen Methode Schwierigkeiten haben, die Ursache der MS zu finden!!!

W.W.

Ich kann Ihnen nicht folgen. G.Steiner ist ähnlich wie Robert Koch vorgegangen, war erfolgreich beim Nachweis eines ursächlichen Erregers (s.o.: zusammenfassendes Buch von 1962, voll mit Abbildungen, glasklaren Argumenten: wann endlich wird das zur Kenntnis genommen?).
"...in Fachzeitschriften nicht veröffentlichen lassen ...": Es IST veröffentlicht, vielfach, und der SPRINGER-Wissenschaftsverlag ist eine allererste Adresse, die Reihen, in denen die (mindestens 4 mir bekannten) Übersichten erschienen sind, haben anerkannte Kapazitäten als Herausgeber; G.Steiner dankt 1962 u.a. Hallervorden für die das Überlassen von Abbildungen...

Ich habe den Verdacht einer ideologischen Verblendung, es "kann" nicht wahr sein, was nicht wahr sein darf...
Wann endlich kommt eine Antwort auf die offensichtliche Frage, was Sie an den G.Steiner-Forschungsergebnissen (über ca. 4 Jahrzehnte erarbeitet) auszusetzen haben? Karl Popper: Die Wissenschaft schreitet durch Widerlegung voran - widerlegen Sie, oder erkennen Sie die Leistung des aus Deutschland vertriebenen Gabriel Steiner endich an!
Wer ist ein "Sektierer"?
chen-man


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