wenn jeder anders ist... (Allgemeines)

W.W. @, Samstag, 12.12.2015, 10:41 (vor 3060 Tagen) @ jerry

Ja, lieber Jerry, ich wollte eigentlich nur auf etwas hinweisen, was so selbstverständlich geworden zu sein scheint: Die MS ist eine Autoimmunkrankheit und jede ernstzunehmende, internationale Kapazität weiß, dass es eine Immunkrankheit ist.

Mit der Zeit müsste es passieren, dass es für alle (gerade auch die Newbies) völlig klar ist: Die MS ist autoimmun, was sonst sollte sie sein?!

Ich fürchte, die MS-Forscher befinden sich auf dem falschen Dampfer, und ich behaupte: Ich habe große Zweifel daran, dass die MS eine Immunkrankheit ist!

Und schon stocke ich: Immunkrankheit? Autoimmunkrankheit? Könnten da nicht Welten zwischenliegen? Und es kommt noch ärger: Irgendwann einmal bezieht jede Krankheit auch das Immunsystem mit ein. So gesehen, könnte sogar Liebeskummer das Immunsystem so stark schwächen, dass man sich eine Erkältung holt: Psychoimmunologie.

Ein weites Feld... Und dennoch, je länger ich darüber nachdenke, glaube ich nicht, dass die MS etwas mit genetisch veränderten Lymphozyten zu tun hat und auch nicht mit fälschlich injizierten Eiweißen. Aber auch nicht mit pösen Erregern wie Borrelien oder Chlamydien.

Und was glaube ich in meinem hohen Alter? Was sollte ein Großvater wie ich überhaupt noch denken? Sollte ich nicht meinen, dass sich junge Menschen besser die Köpfe zerbrechen könnten? Weil sie am Puls der Zeit sind und viel mehr wissen?

In aller Bescheidenheit sollte ich also den Mund halten, und sagen, dass ich es nicht weiß, und es in meiner langen Berufszeit auch nicht herausbekommen habe, obwohl ich mir alle Mühe gab.

Aber so furchtbar bescheiden bin ich ja auch wiederum nicht und behaupte: Wenn die MS nicht eine Ursache hätte, sondern zwei oder drei Ursachen zusammenspielen müssten, damit sie entstehen kann? Was wäre dann?

Auf jeden Fall gäbe es dann ein statistisches Chaos! Ich glaube, sogar in der Physik kann man nur berechnen, wenn zwei Körper, also z.B. Erde und Mond, aufeinander wirken, wenn die Sonne dazu kommt, haben wir ein Dreikörperproblem, und die Rechnung stimmt nur noch näherungsweise. Man mag einwenden, trotzdem funktioniere die Näherung ziemlich gut, aber physikalisch einwandfrei ist sie nicht und auf jeden Fall ist das Mehrkörperproblem nicht mehr physikalisch bzw. rechnerisch fassbar.

Vielleicht meinen die MS-Forscher, auch die MS sei nur das naturwissenschaftlich erklärbar, wenn sie eine und nur eine Ursache hätte? Sonst käme man in Deubels Küche! Was ich meine: Aus wissenschaftlich ganz rational abzuleitenden Gründen sucht man die eine Ursache der MS, weil wir methodisch kaum eine Möglichkeit hätten, mit mehreren Ursachen zu jonglieren.

Jedenfalls würde es dann sehr viel schwieriger und die Ergebnisse wären statistisch schwer zu fassen und würden sich in Fachzeitschriften nicht veröffentlichen lassen. Anders gesagt: Wir könnten gerade wegen unserer wissenschaftlichen Methode Schwierigkeiten haben, die Ursache der MS zu finden!!!

W.W.


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