Äpfel und Birnen (Allgemeines)

Marc, (vor 2333 Tagen) @ jerry

Hallo Jerry,

Da steht viel beieinander. Da kann ich nur noch im Text antworten. Siehe mir das bitte nach.

klingt nach von Dir durchlaufener rhetorischer Schulung für Manager / Politiker (die von mir fett hervorgehobene Redewendung(en)) ... ;-) , sorry

Nunja, die Diskussion ist mittlerweile irgendwie derart verklausuliert, dass auch Floskeln zum Einsatz kommen müssen.


Zur Sache:

Du bist dir aber bewusst, daß der Docblog Artikel vom Herbst 2018 überhaupt nicht im direkten Kontext zu der DGN Mitteilung steht sondern seine persönliche Reflexion des Prof G. Vortrags auf der ECTRIMS war.

Das hier ist z.B. das, was im DocBlog draus wird.

Angesicht der deutlichen pathologischen Veränderungen und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Hirnfunktion, die bereits in den ersten Jahren nach der Diagnosestellung vorhanden sind, vertritt derzeit eine größer werdende Fraktion von MS-Spezialisten die Auffassung, dass man eine MS von Beginn an mit möglichst wirksamen Medikamenten/Therapiestrategien behandeln sollte. (Zitatende, Hervorhebungen von mir)

Er schreibt aber ziemlich klar dazu:

„...Prof. Giovannoni betonte aber auch, dass eine solche „hit hard and early“-Strategie nur im Rahmen einer gemeinsamen Entscheidungsfindung mit dem Patienten beschlossen werden darf, da der Patient letztlich das Risiko tragen muss. “

Ist das irrelevant?

Prof. Mäurers Ansichten zum 'frühen Therapiebeginn' und den 'ersten kriegsentscheidenden fünf Jahren' konkretisiert er hier (S.192 der zusammenfassenden Dokumentation des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Arzneimittel-Richtlinie):

Das ist nochmals 2 Jahre früher, also in 2016, und hat weder Bezug auf die DGN Mitteilung oder den Prof. G Vortrag. Soll ich nun sämtliche Aktivitäten von Prof. Mäurer der vergangenen Jahre verteidigen, wenn ich auf eine inakkurate Aussage von Jutta hinweise??

Was in den ersten fünf Jahren bei MS passiert, ist wahrscheinlich kriegsentscheidend; das wissen wir alle. Wenn Sie die Patienten da gehen lassen und nicht anständig therapieren, werden die nach 20 Jahren mit kognitiven Defiziten und Berufs-unfähigkeit enden. Das heißt, für mich ist jede MS aktiv, die ich nicht mit einer Therapie kontrolliere.

Deutlich, findest Du nicht? Und 'kontrollieren' ist ein dehnbarer Begriff, by the way... :-D

Wenn man auch nur irgendetwas zu dieser Krankheit verlässlich sagen kann, ist dass sie komplett individuell verläuft. Woher soll jemand dann pauschal bestimmen können, was nun im Augenblick der Diagnose eines bestimmten Patienten zu tun wäre?


Spezialisten wie Prof. Mäurer können dies, scheint's... ;-)

Auch hier habe ich eigentlich keine Ahnung, was Prof. Mäurer sich in diesem Paragraphen gedacht hat weil ich auch nie mit ihm darüber geredet habe. Ich vermute einfach, dass er etwas Äquivalentes zu „was fort ist, ist fort“ ausdrücken wollte. Wenn er glaubt, mit einer Therapie eine aktive MS „kontrollieren“ zu können, sollte er IMHO eher den Konjunktiv verwenden.


Es bestehen Studien, die besagen, dass Patienten im Schnitt erst im 10 Jahr nach Ausbruch der Krankheit eine endgültige Diagnosestellung haben.


War früher durch die Bank so, läuft im Zeitalter der MRT zumeist sehr anders.

Eine Diskrepanz wird aber immer noch bestehen. Und wenn auch, es geht immer nur um den jeweiligen Patienten..

Sollen wir nun jemande(n) der/die vielleicht im ersten Jahr nach Ausbruch die Diagnose erhalten hat gleichsetzen mit anderen, die stattdessen bereits vielleicht im Jahr 20 sind?


Natürlich nicht, aber ... siehe oben.

In Juttas und Christianes von Naseweis verlinktem Artikel finde ich nix von dem von Dir kritisierten 'irreführend', das entstammt wohl eher einem etwas reißerisch klingenden Aufreißer als Hinweis auf den Artikel.

Als Mensch und MS-Patient seh ich's ihr nach, angesichts all dessen. Und bin dankbar für ihre Äußerungen, ihre Statistik- und Literaturkenntnisse flowers

Ich könnte mir ehrlich gesagt, nur wenige Aussagen von Jutta vorstellen, mit denen du/ihr ein Problem haben würde(s)t. Man ist letztendlich im Grabenkrieg mit den Doc Mäurers dieser Welt und da sind schließlich alle Mittel recht. Die anderen „flunkern“ ja auch.

Es sollte aber IMHO nach wie vor darum gehen, sich von der anderen Seite in der Abteilung abzuheben, selbst bei solchen Kleinigkeiten. Und wenn jemand mal auf sowas hinweist, ihn nicht als „Verräter der Revolution“ abzuurteilen..

Ich kenne Jutta, hatte schon gute Gespräche mit ihr und würdige komplett ihre Arbeit. Wie ich schon Boggy schrieb’,es gibt eigentlich genug Missstände in dem Bereich, die angegangen werden sollten..

Eintrag gesperrt
40560 Views

gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion