GeschlecherVerteilung bei der Zecken-Borreliose (Allgemeines)

chen-man @, Freitag, 11.12.2015, 22:40 (vor 3060 Tagen) @ Wiggi

Oh, Schweden - wart Ihr nicht früher in Bayern?

Zecken reagieren speziell auf Buttersäure (J.v.Uexküll, Wikipedia):

"Die Umwelt des Tieres spiegelt sich in seiner Innenwelt; diese wiederum gliedert sich in eine Merkwelt und eine Wirkwelt. Die Merkwelt bedeutet das, was ein Organismus wahrnehmen kann, die Wirkwelt, was er zu tun imstande ist. Zwischen beiden besteht eine Wechselwirkung, die von Uexküll „Funktionskreis“ nennt. Sein berühmtes Beispiel: die Zecke. Zecken können drei Aspekte der Welt „merken“: oben – unten, warm – kalt, Buttersäure: ja oder nein. Diesen sinnlichen Vermögen entsprechen Organe, die etwas in die Tat umsetzen, also bewirken können, was letztlich der Fortpflanzung und Arterhaltung dient, Krabbeln, Warten, Zupacken. Die Umwelt der Zecke ist einfach, aus diesen drei Bestandteilen komponiert. Ihre subjektive Zeit ebenfalls: sie kann über Jahre leben, ohne dass etwas geschieht, plötzlich erscheint ein Warmblüter, die Zecke erfüllt ihre Mission und stirbt alsbald." (Das Uexküll-Buch hab' ich etwa mit 19 gelesen...)

Mein ältester Bruder durfte als Pilot kein Blut spenden (die sollen möglichst viel Hb haben bei Druckabfall; zweifelhaftes Argument).
Als ich bei mir übermäßige Eisenspeicherung feststellte, riet ich meinen Geschwistern, das ebenfalls prüfen zu lassen: er hatte den höchsten Wert, viel höher als ich (der ich als Student jahrelang Blut gespendet hatte). Der Hausarzt-Internist begann eine Aderlaßserie (700 ml jedesmal: danach ging mein Bruder zum Tennisspielen...).

Ich bemerkte bei mir nach Entzug des gespeicherten Eisens eine Änderung in vieler Hinsicht, beispielsweise brauchte ich kein Deo mehr. (Nahezu alle Bakterien benötigen Eisen: enthält man ihnen das vor, können sie sich allenfalls nur noch langsam vermehren - gilt allerdings NICHT für Borrelien, die wohl Mangan statt Eisen verwenden; gilt auch nicht für viele - oder alle? - Milchsäurebakterien.)
Weitere Einzelheiten sind etwas "anrüchig"...

Als ich diesen Bruder darauf ansprach: Ihm sei aufgefallen, daß er früher bei Tätigkeiten im Garten (gleichfalls am Waldrand) oft Zecken an sich fand, nach dem Eisenentzug aber nicht mehr. (Ziemlich klarer Zusammenhang: Es wird wohl kaum noch Buttersäure - im Darm von der "Darmflora" - gebildet, die auch an der Körperoberfäche "abgedunstet" wird.)

Vielleicht solltest Du Dir Deinen Serum-Ferritinwert bestimmen lassen und - falls er eher hoch ist (für eine jüngere Frau) - Blutspenderin werden?

Ich selbst kann zum Zeckenrisiko bei mir nichts sagen, weil ich nach meiner existenzbedrohenden neurolog. Erkrankung in den 90er Jahren kaum noch "in die Natur gegangen" bin, teils aus Zeitmangel, aber auch wegen meines inzwischen enormen "Respekts" vor den Tierchen.
Ich würde aber wetten, daß mein "Zeckenrisiko" heute viel geringer ist als in jüngeren Jahren.
--------------------------------------------

Nur eine Minderheit der Zecken trägt Borrelien, bei den Nymphen ein recht geringer Anteil: so kann frau selbst bei zahlreichen Stichen auch Glück haben - zumal, wenn die Biester zeitnah entdeckt und herausgezogen werden.
Im Übrigen: Eine große US-Doppelblind-Studie hat gezeigt, daß eine Borr.-Infektion durch einmalig nur 200 mg Doxycyclin innerhalb von 3 Tagen nach dem Stich so gut wie sicher verhindert werden kann. (Eine Art "Pille danach".) Die Ärzte / Fachgesellschaften raten davon ab - was mir nicht einleuchtet.

Wenn man weiß, daß in D vielleicht 10 Mio. Einwohner eine chronische Zeckenborreliose haben, mit "1000 Gesichtern" (angefangen von sog. "B-Symptomen" wie Müdigkeit / Abgeschlagenheit, chron. Kopfschmerzen und SEHR vielem mehr, D.Hassler et al. DMW 1992), dann kann bei der Ablehung dieser sehr einfachen Prophylaxe auch Eigeninteresse der Ärzteschaft eine Rolle spielen: Die Bevölkerung würde deutlich gesünder - und vermutlich würde auch das MS-, Parkinson-, Depressions- usw. -Risiko erheblich abnehmen (nähere Begründung würde sehr lang...).
--------------------------------------------

Kann irgendjemand etwas zum "Zeckenrisiko" im Zusammenhang mit Reiten (überwiegend Mädchen / Frauen) und / oder Hundehaltung beitragen? (Ein etwas "delikater" Aspekt: Wenn Frauen im Wald "hinter den Busch" müssen, haben sie sicher ein ganz erheblich höheres Risiko, sich Zecken "einzufangen", als Männer, die in der Hinsicht "anatomisch begünstigt" sind.)
Hund heute oft als "Kind-Ersatz", bei Mädchen als "lebende Puppe"? Ein Hund will täglich ausgeführt werden...
--------------------------------------------

Dein Mann hat MS(?): Wenn er 2x Borreliose hatte, ist es sehr gut möglich, daß die Borrelien im ZNS gelandet sind und dort bei einer kurzen Therapie, etwa mit einem ß-Laktam (typisch Amoxicillin) NICHT eliminiert wurden.
Die üblichen Borreliose-Tests scheinen bei MS-Kranken sehr oft "negativ" zu sein - mögliche Gründe dafür sind zu vielfältig / komplex, als daß ich das Thema jetzt hier "aufmachen" wollte.
LG chen-man


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum