Einige kritische Anmerkungen (Erreger / Borreliose /)

chen-man, (vor 3612 Tagen) @ Amy

Ich gestehe, dass mir dies alles zu kompliziert geworden ist.
(... ...)
W.W.

(...)
Mir geht es ebenso ... ...
(...) ... Verschwörungsgeschichte geht mir auf die Nerven ... Ich fühle mich (bildhaft ausgedrückt) davon erschlagen.

Fruchtbare und zielführende Diskussionen funktionieren anders!!!

((Ist es Masochismus, sich - angeblich - immer wieder "erschlagen" zu lassen?))

W.W. stellt (mit bedauerndem Unterton, wenn ich nicht irre) fest, daß ihm die Diskussion / Argumentation zu komplex wird.

Das trifft auch auf Amy zu (ich kann mich nicht erinnern, daß sie je inhaltlich etwas beigesteuert hätte, immer nur stören, ablenken, zumüllen).
Aber dann folgt ein Kübel voll Verleumdungen gegen mich: Motiv? Macht jemand soetwas, ohne dafür irgendwie honoriert zu werden? Offenbar ohne Interesse an den Inhalten, ohne erkennbares Mitgefühl für Neue, auf die von Neuros routinemäßig im Sinne von "Leitlinien-Therapie" - "BT" usw. - eingewirkt wird, sehr oft massiv: Was treibt A. hierher, wieder und wieder und wieder? (Masochismus? Kann ich mir nicht vorstellen.)
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Ich habe die 2 1/2 Thread-Seiten, auf die ich oben verlinkt hatte, nun (erneut) ganz gelesen, will das nicht ohne einige Anmerkungen stehenlassen.
Zu der recht massiven Werbung für den höchst umstrittenen LTTest (auch für das "Zentrum" in Augsburg) habe auch ich die Einschätzung Abzocke, stehe vielmehr auf dem Standpunkt des Thread-Starters, es bei Zweifeln an der MS-Diagnose vielleicht einfach auf einen AB-Therapie-Versuch ankommen zu lassen.

Aus Berlin damals der Bericht, daß nach Minocyclin Schwindel ein großes Problem war, was als "Herxheimer" gedeutet wurde: Falsch. Minocyclin macht sehr häufig Schwindel und ähnliche ZNS-Störwirkungen, völlig unabhängig von Neuroborreliose oder dergleichen!
Deshalb ja mein Vorschlag, Doxycyclin zu nehmen, das besser verträglich ist, folglich auch höher dosiert werden kann.

Das ist bei einer Neurospirochätose sinnvoll, weil die Blut-Hirn-Schranke fast alles zurückhält, so auch die meisten Medikamente. Geht eins wie Doxy nur etwas hindurch, kann eine höhere Dosierung mehr ins ZNS bringen, wo es wirken soll.
(Das hochkompetente arznei-telegramm aus Berlin fordert übrigens seit Jahren die Marktrücknahme von Minocyclin, weil es gegenüber dem SEHR ähnlichen Doxycyclin eigentlich nur Nachteile hat, teils schwerwiegende / gefährliche, die angesichts der besseren Alternative nicht zu rechtfertigen sind. Ähnliche Kritik habe ich im Pharma-Therapiekurs für Medizinstudierende schon vor 20 Jahren vertreten.)
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Es kommt in dem DMSG-Thread die Rede von (Langzeit-)AB-Kombinationen auf, auch von W.W. wie selbstverständlich genannt (das müsse ausprobiert werden...).
Es gibt zur Zeckenborreliose diverse deutschsprachige Leitlinien, die - abgesehen vom Exoten-Kreis der selbsternannten "Experten" DBG - eine MONO-Therapie über ca. 2-3 Wochen empfehlen, mit geringen Variationen u.a. zur Dosierung.

Es gibt nur ganz wenige Infektionen, bei denen routinemäßig- evidenzgestützt! - Kombinationen eingesetzt werden. Bekannte Beispiele: HIV, Tbc und Helicobacter-Eradikation.
Wie kann man nur auf die Idee kommen, "ohne Sinn und Verstand" eine Kombination vorzusehen? Von Spirochäten, zu denen die Borrelien gehören, ist bekannt, daß sie für die Standard-Mittel hochempfindlich sind, eine Resistenzproblematik ist nach Jahrzehnten(!) umfangreichster Erfahrung praktisch unbekannt: Also selbstverständlich MONO-Therapie (evidenzbasiert, in Studien erprobt)!
(Ich verweise 1x mehr auf das Standard-Lehrbuch in D von (Simon/)Stille, nach dessen Tod ?2005 von Mitarbeitern weitergeführt: ?12. Auflage, inzwischen ca. 1000 Seiten. Das ist seriöse, wissenschaftlich basierte Information, alle paar Jahre auf den aktuellen Stand gebracht - nicht das zusammengesponnene Geschreibsel der DBG und von Anhängern in Foren.)

Vorläufig ungelöst ist das Problem der sehr hohen Rückfallrate bei der Neuroborreliose, erklärt durch "Persister", zystische Ruheformen der Borrelien, die gegen die "Standard-Mittel" unempfindlich sind. (Dazu gibt es wichtige Forschung von O.Broson et al. aus Norwegen, aber bisher wohl keine klinischen Studien, die von Provinz-Krankenhausärzten heute nicht mehr "gestemmt" werden können.)
Dieses "Faß" mache ich jetzt aber nicht auf...

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