"Wahrnehmung" der Neuroborreliose durch die Neurologie (Erreger / Borreliose /)
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Ich glaube(!), diesen Patienten bzw. Patientin gibt es gar nicht, und wenn es ihn oder sie geben würde, könnte man ihn nicht identifizieren. Denn wenn man nach vielen Mühen und Rückschlägen die Diagnose 'Neuroborreliose' stellen würde, wäre man vermutlich zu spät dran, um das Verhängnis der Fehldiagnose zu wenden, oder der Versuch die geeignete Antibiotica-Kombination zu finden würde einfach zu lange dauern.
(...)W.W.
Solche Patienten gibt es reihenweise, nur haben "die Neurologen" dazu eine Seelenblindheit entwickelt (nennt man das so?).
Als ich 1993 den ersten Neurologen wegen zunehmender (existenzbedrohender) neurologischen Störungen aufsuchte und u.a. von DUTZENDEN Zeckenstichen seit Kindertagen berichtet, "explodierte" er und verwies mich seiner Praxis!
Folgende aufgesuchte Fachärzte hatten sich besser unter Kontrolle, aber reihenweise kam ihre Verachtung zum Ausdruck: wer eine chronische Neuroborreliose (mit MS-artiger Symptomatik) überhaupt für möglich hält, unterliegt einem Wahn. (Ein Nervenarzt in einer Uni-Nervenklink brachte eine Psychologin mit, vermutlich in Weiterbildung, und "demonstrierte" mich als so einen Wahn-Sinnigen, dem er ein Neuroleptikum aufdrängen wollte, was ich (als Pharmakologe mit Lehrerfahrung nicht zuletzt auf dem Gebiet Neuroleptika) natürlich ablehnte.
Der Typ (wohl immer noch an einer Nervenklinik als Oberarzt tätig) hat(te) selbst einen Wahn: Es gibt gar keine Neuroborreliose... (Eine Freundin von mir, die lange Jahre in derselben Klink als Ärztin tätig war, beschreibt ihn als ganz ok...)
Der von Patienten und Studierenden gleichermaßen als Widerling gefürchtete Direktor einer Uni-Neurologie ließ eine Doktorarbeit über Liquor-Veränderungen bei Neuroborreliose anfertigen, die ich vor langen Jahren gelesen habe (deswegen schon etwas verschwommene Erinnerung). Was mir in dieser Arbeit auffiel: es war nicht von Therapie die Rede!
Dieser Unhold beobachtete offenbar einfach nur, wie sich eine Neuroborreliose unbehandelt entwickelt. (Aus den USA ist ein solches Verhalten gegenüber afro-amerikanischen chronischen Syphilis-Patienten bekannt, ?Tennessy-Vally..., denen man eben KEIN Penicillin - damals wohl noch sehr teuer - gab, um den natürlichen Verlauf einer (Neuro-)Syphilis über lange Jahre zu studieren!)
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Berichte von in die Schublade MS geschobenen Neuroborreliose-Patienten sind leicht zu finden, etwa hier von 2009:
http://www.dmsg.de/multiple-sklerose-forum/index.php?tnr=8&mnr=79851
Schluß der langen Schilderung am Thread-Anfang: "Ich wollte euch das erzählen, weil ich an meinem eigenen Fall und an vielen anderen in diesem Borreliose-Forum gesehen habe, dass Borreliose viel öfter als MS fehldiagnostiziert wird als man denkt.
Ich finde, dass das 100%ig ausgeschlossen werden muss, was bei mir nie passiert wäre, wenn ich mich einfach meinem Schicksal ergeben und den Ärzten geglaubt hätte und da bin ich sicher kein Einzelfall.
Insbesondere wenn sich die Symptome durch Cortison oder die MS-Medikamente verschlechtern, sollte man stutzig werden und an seiner Diagnose zweifeln.
Auch ein negativer Bluttest ist noch lange kein Beweis und im Übrigen können Läsionen im ZNS und oligoklonale Banden auch bei Borreliose-Kranken vorkommen. Das macht es unheimlich schwierig eine verlässliche Diagnose zu stellen...
Meiner Meinung nach spricht nicht viel dagegen, notfalls auch nur auf Verdacht eine Antibiose zu versuchen und zu sehen ob sich dadurch etwas verbessert, dann hat man wenigstens Gewissheit und die habe ich Gott sei Dank ja jetzt!
Ich wollte es euch nur erzählen und vielleicht kann ich dadurch ja den einen oder anderen vor einer falschen Behandlung bewahren, die alles nur noch schlimmer machen würde... " ...
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Ich weise auf meinen Beitrag etwas weiter oben hin:
Mitte des 20. Jahrhunderts (Neuro-Lehrbuch Schaltenbrand 1951) war die Zeckenborreliose / "LNB" noch unbekannt (aber es gab sie natürlich schon immer: "Ötzi" vor ca. 5000 Jahren war bereits nachweislich infiziert) und der "Top-Neurologe" Schaltenbrand differenzierte bei der MS NICHT zwischen zentralem und peripherem Nervensystem: Polyneuropathien usw. (auch rheumatische Symptomatik) gehörten für ihn zum MS-Krankheitsbild völlig selbstverständlich dazu!
Wer wann warum und wie die Trennung durchgeführt hat, wäre zu untersuchen / zu recherchieren: Vor der Entdeckung von Willy Burgdorfer 1981 oder erst danach?
(Ich habe zwar in den 60er Jahren studiert, aber an einer Uni, an der die Abtrennung der Neurologie von der Psychiatrie / Nervenheilkunde noch nicht vollzogen war: Ich kann mich an keine Vorlesung über MS erinnern, und auch im Lehrbuch, nach dem ich für's Examen gelernt habe, kam sie wohl nicht vor...
Wenn ich nichts Wichtigeres zu tun habe, werde ich das alles einmal "aufarbeiten".)