mein persönl. Beitrag zur MS-Borreliose-Debatte (Erreger / Borreliose /)
Nun habe ich mich also noch ein bißchen schlauer gemacht, und nach den Möglichkeiten der Differntialdiagnose MS vs. Neuroborreliose gesucht.
Ich bin dabei auf diesen Beitrag
http://www.borreliose-berlin.de/druckversionen/Berghoff_MS_LNB.pdf
von Privatdozent Dr. med. W. Berghoff, Vorstandsmitglied der Deutschen Borreliose-Gesellschaft (DBG), gestoßen.Wer sich einlesen möchte, kann das nun tun.
Es sieht auf den ersten Blick für mich so aus, als sei die Differentialdiagnose wirklich schwierig, aber nicht unbedingt unmöglich.Wichtig erscheint mir u.a. folgende Aussage:
"Da die Lyme-Borreliose (LB) infolge Verbreitung der Erreger im gesamten Organismus zu einer Multiorganerkrankung führt, stellt die Lyme-Neuroborreliose (LNB) in aller Regel eine Teilmanifestation der generalisierten Erkrankung dar. Störungen im zentralen Nervensystem sind praktisch immer begleitet von Erkrankungen anderer
Organe oder Organsysteme. Die Beachtung dieser anderen Organmanifestationen ist für die Diagnose der LNB von elementarer Bedeutung." (...)"Die Differenzierung zwischen MS und LNB beruht insbesondere auf den Tatsachen,
dass die MS ausschließlich eine Erkrankung des zentralen Nervensystems ist, während die LNB – wie gesagt - oft mit einer generalisierten akuten oder chronischen Lyme-Borreliose einhergeht, die viele andere Organsysteme (neben dem ZNS) betrifft.
Eine Polyneuropathie oder sonstige Erkrankungen des peripheren Nervensystems sind mit einer MS nicht vereinbar, andererseits jedoch eine häufige Manifestation im Rahmen der LNB."(meine Hervorhebungen)
Schönen Sonntag noch!
Gruß
Boggy
Von PD Dr.Berghoff habe ich über die Jahre viel gelesen. Seine "Weisheit" hält sich doch arg in Grenzen, wie die der "Borreliose-Gesellschaft", klammere ich besser aus.
Gleiches Problem wie MS UND Neuroborreliose: Wenn die völlig verschieden sind, müssen sie auch nebeneinander vorkommen können! (Einige russische AutorInnen schreiben Arbeiten dazu, leider auf Russisch, das ich nicht kann; auch keine eMail-Adresse...)
Stellen wir uns folgendes vor: Jemand hat eine eindeutige MS-Diagnose, ist aber mobil, fängt sich eine Borreliose ein (angenommern sero-positiv) mit einigen "passenden" Symptomen (wie etwa bei mir Herzrhythmusstörungen ab April 1991), und nun kommt es zu Seh- oder Gleichgewichts-Störungen, oder dgl.:
Wie soll nun die Differential-Diagnose laufen? Und: Wird dann von "Kortisol" Abstand genommen, bis die Borreliose / fragliche Neuroborreliose "ausreichend" behandelt ist, etwa starker Rückgang der Antikörper-Titer, was durchaus ein Jahr oder länger dauern kann?
Vor 10 und mehr Jahren, als die (Neuro-)Borreliose allmählich bekannt wurde, haben sich MS-Kranke (meist wohl auf eigene Initiative) reihenweise testen und behandeln lassen. Ich erinnere mich an einen Bericht (eines Bekannten): Eine "MS-Frau" hatte sich beim "Hinter-den-Busch-Gehen" wohl eine Zecke im Genitalbereich eingefangen und das "geschami" für sich behalten. Als sie Jahre später "auf Borreliose behandelt" wurde, soll sie sogar wieder aus dem Rollstuhl herausgekommen sein. (Ich kann mich nicht mehr an Einzelheiten erinnern, und der Bekannte erinnert sich gar nicht mehr.)
Damals waren die Foren voll von solchen Berichten (beispielsweise auch im DMSG-Forum mit der Suchfunktion zu finden), allerdings alles sehr diffus, Verweis auf ein damals wichtiges anderes Forum, das schon lange nicht mehr existiert... (Und wer nimmt sich schon die Zeit, bei archive.org in den Text-Kopien früherer Jahre zu suchen?)
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Dr. Berghoff scheint nicht sehr weit zu denken: Eine MS schützt doch nicht vor bakteriellen Infektionen! Eher im Gegenteil, wenn die Immunabwehr auf die eine oder andere Weise unterdrückt wird!
Zitat: "... Erkrankungen des peripheren Nervensystems sind mit einer MS nicht vereinbar,..." Was für ein Schwachsinn (Entschuldigung)!
Man möchte MS-Kranken geradezu wünschen, sich eine (sero-positive, damit auch für Neurologen "glaubhafte") Borreliose einzufangen, weil sie dann ganz regulär und auf KV-Kosten die übliche Therapie empfangen (sofern sie das nicht ideologisch ablehnen): So bekommen sie die Chance, die Wirkung etwa von Doxycyclin oder bestimmten Betalaktamen auch auf ihre MS zu erleben (was in den letzten Monaten einige MS-Kranke meist mit einem Rezept vom Hausarzt "auf eigene Faust" erprobt haben, teils mit beachtilichen Erfolgen, Einzelheiten auf Nachfrage).