Understanding the psychological effects of MS (Allgemeines)

tournesol @, Dienstag, 31.05.2022, 09:18 (vor 668 Tagen) @ agno

Wenn ich mich länger in dieses Thema hineindenke, dann wird das immer spannender.

Ich finde das Thema auch spannend und widersprüchlich.

Zum ersten mal ist das Thema mit Hirnschwund, bei den Pharmaseiten aufgetaucht. ;-)

Ob mein Gehirn mehr als altersentsprechend durch MS geschrumpft ist, weiß ich nicht.

Dann wieder ganz aus einer anderen Perspektive: Was bei den Mitmenschen der MSler ankommt, und die Persönlichen Defizite, die gerade umschifft werden, sind Lichtjahre voneinander entfernt. Vor allem beim vermaledeiten Thema Multitasking. Wenn irgendwelche seltsame Figuren glauben, dass Sie der Mittelpunkt der Welt sind, weil Haushalt & Karriere, auf Kosten der Mitmenschen, wunderbar vereinbar sind, während der nette MSler der gerade den Weg zur nächsten Toilette kalkuliert, während die Blase drückt, die Beine wackeln und man noch ein höfliches lächeln im Gesicht hat, irgendwie verpeilt erscheint.

Ist das verpeilt erscheinen dann eine Folge der körperlichen Probleme oder ein mentales Symptom? Ich glaube, niemand, der sich gleichzeitig aufs Gehen und die Blase konzentrieren muss, was ja normalerweise ohne extra Anstrengungen funktioniert, kann nebenbei noch locker andere Aufgaben ausführen oder entspannt sich nett unterhalten.

Last but not least, wenn mein Therapeut meint, dass die Therapie der Fatique dadurch stattfinden könnte, dass man sich als MSler gezielt in den Zombimodus katapultiert und dann seinen Mitmenschen ausgeliefert ist, dann müsste jedem der darüber nachdenkt, die Zwiespältigkeit dieser Option klar sein.

Dein Therapeut scheint mir noch nie in so einer Situation gewesen zu sein.
Was ist dann seine Lösung? Die Fatigue ist ja nach dem gezielten Zombiemodus nicht vorbei.

Mein Ziel ist es nicht, mein Leben im Zombiemodus zu verbringen und meinen Mitmenschen ausgeliefert zu sein, sondern so gut es geht, mit dem, was ich noch kann, zu leben.

Als ich für die Diagnose im Krankenhaus war, gab es im Fernsehen mehrere Filme, wo MSler sehr negativ weggekommen sind und ihre Mitmenschen tyrannisiert haben bzw. sogar zu Mördern geworden sind.
Ich könnte nur noch denken 'so möchte ich nicht werden'.

Sind solche psychischen Veränderungen MS-typisch? Das Buch von Prof. Feinstein legt das nahe.


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