Wo steht die MS-Forschung? (Allgemeines)

W.W. @, Samstag, 10.04.2021, 08:18 (vor 1083 Tagen)

Kann man ohne Zorn und Eifer eine Zwischenbilanz erstellen? Ich denke, das sollte möglich sein. Nach wie vor scheint mir die Autoimmun-Theorie der MS an erster Stelle zu stehen. Danach ist die MS eine Krankheit, die auf einer Störung im Immunsystem beruht, das fälschlicherweise nicht nur körperfremde Substanzen, sondern auch die eigene (wie z.B. das Myelin) angreift.

Viele MS-Betroffene sind aber enttäuscht, weil es mit dieser Annahme nicht recht weiterzugehen scheint. Es sieht so aus, als hätten die Forschung und die Industrie im Laufe der Jahrzehnte alles ausprobiert, was ausprobiert werden konnte, aber es hätte sich kein überzeugender Erfolg eingestellt. Jedenfalls gibt es viele, die seit den Betainterferonen auf den entscheidenden Durchbruch warten, und sich fragen, warum er wohl immer noch nicht deutlicher sichtbar geworden ist.

Andere haben haben auf natürlichere Maßnahmen gesetzt, z.B. auf Vitamin D (Coimbra), weil sie vermuteten, die MS könne eine Mangelerkrankung sein, z.B. ein Mangel an Sonnenschein. Wenn man das 'Sonnenvitamin' (Vitamin D) hoch genug dosiere, dann würde die Krankheit zum Stillstand kommen, und sich als eine Vitaminmangelerkrankung erweisen. Auch dieser Weg scheint an ein Ende gekommen zu sein.

Drittens hat es immer Menschen gegeben, die überzeugt waren, die MS sei eine Krankheit, die durch einen noch nicht genauer bekannten Erreger ausgelöst werde, z.B. das Epstein-Barr-Virus oder Retroviren. Wenn man ihn endlich finden würde, könnte man sich gegen die MS 'impfen' lassen.

Ein vierter, immer mehr oder weniger belächelter Weg war von Anfang an die Lebensweise, von der man annahm, dass sie bei anfälligen Menschen dazu führen könnte, dass sich eine MS entwickelte. Aber auch dieses Vorgehen erwies sich als voller Gestrüpp und Irrwege. Es entstand sogar die irrtümliche Annahme, die MS sein keine 'wirkliche', sondern eine 'psychologische' Krankheit, während andere so etwas schwer Definierbares wie eine 'Zivilisationskrankheit' vermuteten.

So in etwa ist der aktuelle Stand. Auch nachdem man sogar ein Sylvia-Lawry-Institut gegründet hat, dass die Daten der MS-Erkrankten statistisch erfasste, ist man nicht weitergekommen, als habe man trotz aller Mühe, die man sich offensichtlich gab, keine neuen Erkenntnisse gewinnen können.

Ist die MS-Forschung somit zu einem Stillstand gekommen, also zu einem Punkt, wo man innehält und zu der Erkenntnis des Anfangs zurückkehrt und resigniert feststellt: "Die MS wird wohl doch eine Autoimmun-Krankheit sein, denn die Autoimmun-Theorie ist die beste und erfolgversprechendste."

W.W.


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