Lebensstilmaßnahmen bei MS (Allgemeines)

Boggy, Dienstag, 14.06.2016, 13:35 (vor 2874 Tagen) @ W.W.

Ich weiß nicht...:confused: und vermute eher, dass Sie Herrn Hüther Unrecht tun. Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass Heilung immer Selbstheilung ist:

"Immer" glaube ich eben nicht. Das ist Ideologie, keine Wissenschaft.

Bei einer gefährlichen bakteriellen Infektion z.B. heilt das Antibiotikum.

Man will gesund werden! Man will sein Leben ändern! Man weigert sich, ausgeliefert zu sein! Und man ist überzeugt, Mittel und Wege zu finden, die einen aus dem Schlamassel bringen.

Man will das sicher. Und tragischer Weise reicht es manchmal nicht, um gesund zu werden.
Man hat dann trotzdem nichts falsch gemacht (wie einem von verschiedener Seite gern eingeredet wird.)

Ich sehe in solchen Formulierungen das, was Karl Popper Immunisierungsstrategien von Ideologien usw. gegen Kritik und den Nachweis des Irrtums nennt.


Natürlich kenne ich das Argument und setze mich auch immer wieder damit auseinander. Im Grunde bin ich Kantianer und Popperianer. Aber ich glaube (Nach Feyerabend und Kuhn) nicht mehr, dass Popper 100%ig Recht hat. Weil wir immer Immunsisierungsstrategien benutzen müssen.

Im Alltag ist das ok, vielleicht auch unvermeidlich.
In sozialen, politischen, wissenschaftlichen usw. Auseinandersetzungen ist es das nicht. Das geht es um Menschen, die unter den Ergebnissen zu leiden haben, - je nachdem wie die Auseinandersetzung verläuft.


Ich meine nicht, dass man an seiner MS selbst schuld ist, aber man ist so in sein Leben verstrickt, dass man aus seinem Schlendrian nicht herauskommt.


Verwegene These! So auf alle MS-Patienten zu verallgemeinern! :no:
Ich nehme mich da in aller Bescheidenheit aus.


Man muss verallgemeinern und kategorisch sein, damit etwas ankommt.

Aber Sie verallgmeinern hier nur Ihre Meinung. Das reicht in diesem Fall nicht.

"Gesunder Lebensstil" ist ein hohles Klischee, eine Leerformel, die beliebig, je nach Interessen, gefüllt wird.


Lieber Boggy, das ist es ja gerade: Die wirklich wichtigen Dinge kann man nicht definieren!!! Definitionen sind keine Definitionen, nichts, was in Stein gemeißelt ist, sondern Werkzeuge.

Die wichtigen Dinge MUSS man definieren, und zwar so sauber wie möglich, gerade weil sie wichtige Werkzeuge sind. Fehlerhafte Definitionen führen zu fehlerhaften Ergebnissen.
Ja, und sie sind nicht in Stein gemeißelt. Aber das ist kein Widerspruch.

W.W.

PS: Ich halte Sie für einen Saulus, der sich ganz allmählich zu einem Paulus mausert.

Oh weh! Da komme ich aber ins Grübeln ... ;-)

Gruß
Boggy

--
Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.


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