Der Stress mit dem Stress und MS (Allgemeines)

Boggy, Dienstag, 04. Juli 2023, 15:37 (vor 443 Tagen)

Tut mir leid, daß ich nochmal die alte Leier spiele.

Aber weil ich da bei den Amseln - u.a. - einen Satz von Nalini lese, der schlichtweg falsch ist (sie schreibt "Keine Schübe - keine MS", die Krankheitsprozesse der MS beginnen aber schon lange vor den ersten Symptomen), kann ich mich einer Stellungnahme nicht enthalten.

Bei den Amseln also wird wieder mal über das Thema "Stress und MS" gegrübelt und spekuliert.

Das Gespräch dreht sich um die Frage, ob Stress ein "Auslöser" der MS sein kann; der Unterschied zwischen "Auslöser" und "Ursache" von MS wird nicht geklärt.

Ich plädiere für begriffliche Klarheit und Unterscheidbarkeit.

Die "Ursache" ist nicht der "Auslöser". Das sind zwei unterschiedliche Begriffe für zwei unterschiedliche Sachverhalte/Ereignisse.

Wenn man von "Auslöser" spricht, dann gibt es etwas, das ausgelöst werden kann, also dem Auslösen vorausgeht.
Das, was dem Auslösen vorausgeht, ist also schon vorhanden.

Wie ist dies bereits Vorhandene enstanden? Das ist dann die Frage nach der "Ursache(n)".

Was die MS betrifft, da ist es fraglich, ob hier überhaupt von einem "Auslöser" gesprochen werden kann. Wahrscheinlicher ist, daß die Krankheitsprozesse zu einem bestimmten Zeitpunkt sich so weit angehäuft haben, daß ein offensichtliches Symptom erscheint.

Wenn die "kritische Masse" erreicht ist, zeigt sich die MS durch Symptome/Schub. Egal, ob es da Stress gab oder nicht.

Das, was dann den "Verlauf" beeinflußt, ist nochmal eine andere Frage, die mit den Ursachen zusammenhängen kann, aber nicht notwendigerweise muß.
Es ist in dem Zusammenhang dann auch eine andere Frage, ob Schübe durch Stress ausgelöst werden können.

"Stress" als mögliche "Ursache" für MS heranzuziehen, ist

a) völlig unbrauchbar, wenn nicht genau und konkret gesagt wird, was damit gemeint ist,

und

b) gibt es keinen Beleg für "Stress" als "Ursache" der MS,

und

c) da die Krankheitsprozesse der MS Jahre vor den ersten offensichtlichen Symptomen beginnen, ist eine Verbindung zwischen "stressvollen" Ereignissen in der Lebensgeschichte und dem Beginn der MS kaum möglich,
weil der Zeitpunkt, an dem die MS begann im Dunklen liegt und nicht in der Rückschau erkennbar werden kann - weder subjektiv noch in objetivierbarer Form.

Gruß
Boggy

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Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.


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