Ein Tanz mit Schrödingers Katze und Ockhams Rasiermesser (Allgemeines)

kirstenna @, Freitag, 02.12.2022, 21:18 (vor 504 Tagen) @ agno

Ich liebe deine Worte wie "geschmeidiges Bürokratiesystem" und die "bessere Verwaltung der MS ".

Ich befürchte, dass du damit Recht hast.

Ich denke, du hast wohl voll ins Schwarze getroffen.

Leider.

Ja, ja, es geht um Schwarz und nicht um Weiß.

Denn worum "geht es denn wirklich", nach Abzug alles Steuern?

Es geht natürlich um Medizin als Unternehmen der schnellen Rendite und nicht darum, dass dir geholfen wird, das du dich besser fühlst.

Du verstehst das schon, du Looser, das man dir für viel Geld und Zeitaufwand von deiner Seite was Schönes andrehen will, was du meinst, dann unbedingt brauchen zu müssen.

Vielleicht kann man dich sogar danach süchtig machen, hier und dort Eingriffe zu erdulden oder alle Nebenwirkungen der ach so wirksamen Medikamente in ihrer Komplexität im Ganzen auszuprobieren.

Vielleicht kann man dich gar für Kamikaze Therapien begeistern?

So mancher ist richtig gern ein Testpilot.

Hit hard and early und auf alle Fälle eins voll in die Fresse.

Wie wenn man Kacke auf eine messerscharf angeschliffene Türklinke schmiert, du wirst halt immer wieder da anfassen, denn du willst ja raus aus dieser Situation.

Und aua, aua, ihh, ihgitt, auch das wird immer deine Reaktion sein.

Wie sollte es auch anders sein?

Gesunder Menschenverstand, was nützt einem das, wo holt man den her, wenn man nicht weiß, wo der denn abgeblieben ist?

Man will konstruktive Hilfe, wenn es ums nackte Überleben geht.

Aber konstruktiv kommt ja nirgendwo vor, davon hat auch keiner was gesagt.

Schon die Aufweichung der neuen Leitlinien Anfang des Jahres wies in diese Richtung.

Stümpern ist Tür und Tor geöffnet, denn die MS des Patienten lässt sich nun wie ein Gummiband ziehen, und alles was man als Arzt so will ist dann möglich.

Hautsache, es lässt sich abrechnen.

Es sind ja auch nur Empfehlungen.

Heisst das etwa, das du springst ins kalte Wasser, wenn nur einer hüh oder hott sagt?

Es gelingt nur wenigen, das Richtige zu tun, die Lage klar einzuschätzen und Korrekturen da zu unternehmen, wo sie den Fluss in Bewegung bringen.

Leider schauen wir als Betroffene nicht von Außen auf so ein System, sondern wir stecken mittendrin.

Das macht die Sache so schwierig.

Wie kann man denn vorher herausfinden, was das Richtige, das Angemessene ist?

Was sollte man tun und was nicht?

Darum ist es auch wichtig, mental am Ort zu bleiben.

Wir müssen uns mit den neuen Errungenschaften auseinander setzen, so abstrus sie auch klingen mögen.

Danke für deinen Beitrag, naseweis und danke für deine Frage, agno.

So bleiben wir am Ball.


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