Antidepressiva (Allgemeines)

W.W. @, Dienstag, 13.09.2022, 11:06 (vor 563 Tagen)

Wir haben ja schon häufig über Antidepressiva diskutiert. Gestern war eine Reportage in der ARD. Ich halte Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) für bedenklich, weil sie
1. viel zu häufig verordnet werden,
2. nicht besser sind als die alten Antidepressiva (wie z.B. Saroten),
3. bei Jugendlichen die Selbstmordrate erhöhen sollen,
4. ein ungeklärter Zusammenhang mit Persönlichkeitsveränderungen und Amokläufen besteht
und 5. es mir nicht belegt erscheint, dass ein Serotoninmangel im Gehirn eine Ursache für Depressionen sind.

Aber 50% schwören auf ihre Antidepressiva, 50% sind dagegen, und es ist kaum möglich, über sie in aller Ruhe zu diskutieren, weil Krankheitsbegriff und Weltanschauung durcheinandergehen. Ganz ausgeprägt scheint die Überzeugung sein, dass Depressionen eine Krankheit sind, wenn man ein Medikament dagegen einnehmen muss.

Das Bedenklichste ist aus meiner Sicht das discontinuation-Syndrom, das eine gefährlich Nähe Entzugserscheinungen bzw. zur Sucht hat und oft als Argument angeführt wird, dass die Medikamente doch 'ganz offensichtlich' wirken: Die Begründung ist folgende: Wenn man ein SSRI einnimmt, und man meint, es geht einem besser, und setzt es ab (discontinuation), dann treten die depressiven Symptome erneut auf, und man schließt messerscharf, dass das der Beweis sei, dass es wirke!

W.W.


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