Fehleinschätzung der Relevanz von falsch-positiven Tests (Allgemeines)

Michael27 @, Samstag, 16.10.2021, 16:29 (vor 915 Tagen) @ W.W.

Ich vermute mal, Herr Weihe, Sie wollten auf das Risiko selbst vermeintlich geringer Prozentanteile falsch positiver Tests hinweisen - und lasse mich auf eine ernst gemeinte Antwort ein.

Für alle, denen es nicht eh schon klar (geworden) ist: Unter den Rahmenbedingungen dieses Beispiels - die konstruiert sind, um besser damit rechnen zu können (es sind ja mindestens 0,3 % der Bevölkerung in Deutschland an MS erkrankt) - ergäben sich zehnmal zusätzlich falsch positive Ergebnisse, also Menschen, die fälschlich als MS-Kranke eingestuft würden, als dies tatsächlich der Fall ist.

Um mit konkreten Zahlen zu arbeiten: Von den in Deutschland lebenden etwa 82 Mio Menschen hätten in dem Beispiel 82.000 eine MS-Erkrankung. Bei einem Test der Gesamtbevölkerung kämen jedoch 902.000 MS-Kranke raus, nämlich die tatsächlichen 82.000 (vorausgesetzt, es gäbe keine falsch-negativen Ergebnisse) plus 820.000 falsch-positive (1 % von 82 Millionen).

Ich finde das Thema sehr wichtig (es "poppte" u.a. zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 "auf"), da es zeigt, dass selbst vermeintlich geringe falsch-positive Prozentsätze bei Krankheiten oder Phänomenen, die nur einen relativ kleinen Personenkreis (z.B. unter 1 %) betreffen, zu völlig unbrauchbaren Ergebnissen führen.

Michael


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