Verletzungen, oder auch nicht... (Straßencafé)

W.W. @, Montag, 03.08.2020, 15:30 (vor 1359 Tagen) @ tournesol

Mir nuetzt das nichts, was Sie schreiben, solange Sie nicht konkreter werden.

Ich meine, bei der MS könnte es so sein, dass jemand denkt: "Ich kann mir vorstellen, dass meine MS etwas anderes ist als eine normale Krankheit." Aber was soll sie denn dann sein?

Ich glaube auch, dass die MS in gewisser Weise eine normale Krankheit mit Entzündungszeichen und Herden ist. Was also sollte mich veranlassen, dass die MS keine "normale" Krankheit ist? Was ist überhaupt eine normale Krankheit?:confused:

Bei dieser Zuspitzung der Frage komme ich ins Stottern. Auch jede "normale" Krankheit wird doch durch einen z.B. Erreger ausgelöst, der zur Unzeit einen abwehrgeschwächten Organismus betrifft. Ist das nicht dasselbe, was bei der MS passiert?

Ich werde versuchen, das zu erklären, obwohl ich den Eindruck habe, dass mich meine Erklärung lächerlich machen könnte.:-( Ich versuche es trotzdem.

Wenn die MS eine Erkrankung ist, die besonders Heranwachsende betrifft, könnte das etwas damit zu tun haben, dass Heranwachsende besonderen Belastungen ausgesetzt sind. Ich persönlich bin z.B. überzeugt, dass es ein Sprung und sehr schwer ist, in der Pubertät vom Kind zum Erwachsenen zu werden.

Ich meine, dass das weniger ein psychologisches, als ein biologisches Problem ist, das jeden betrifft. Diese Zeit ist für viele Menschen eine ganz besondere Belastung, und sie betrifft den ganzen Menschen, und ist für sich allein genommen auch nicht krankheitserzeugend.

Es muss etwas dazu kommen, und das ist vermutlich, dass Menschen sehr verschieden und auf sehr unterschiedliche Art Kind gewesen sind: Dem einen wird es sozusagen schwerer fallen als dem anderen. Und ich glaube(!), dass es in vielen Fällen Mädchen schwerer fällt, erwachsen zu werden als Jungen.

Aber nicht jedes Kind bekommt in dieser Entwicklungsphase MS. Es muss also noch ein begünstigender Faktor hinzutreten: eine bestimmte Anfälligkeit oder Empfindlichkeit. Diese könnte man möglicherweise als Krankheitsfaktor betrachten, ist es aber aus meine Sicht nur sehr bedingt, weil dieser "Krankheitsfaktor" nur unter ungünstigen Bedingungen in Erscheinung tritt. Die meisten Menschen werden also erwachsen, ohne MS zu bekommen!

Insofern ist die MS keine "normale" Krankheit, weil sie einen Auslöser hat, den man leicht übersieht, weil er so normal ist. Und man kann ihn schwer zuordnen, weil er zwischen biologisch und psychologisch einzuordnen ist!

Meine Vermutung hat einen erheblichen Nachteil: Sie ist konstruiert! Erst entwickelte ich meine "Überlastungs-Theorie", und erst dann habe ich mir alles so zurechtgelegt, dass es zu meiner Überlastungs-Theorie passt.

Im Sinne von Popper ist es also eine schlechte Theorie, und ich kann gut verstehen, dass man sich über das Spekulative und Windelweiche lustig macht!

Was schadet mir denn und hat möglicherweise meine MS verursacht?

Ich würde vermuten, Ihre MS hat etwas damit zu tun, dass Sie als Mädchen besonderen Belastungen in der Pubertät ausgesetzt waren. Aber man sieht gleich, wie lächerlich diese Annahme wirkt, wenn man sie so einfach ausspricht.

Was sollte man Ihrer Meinung nach tun oder lassen um MS zu vermeiden, das ich meinen Kindern raten könnte?

Ich finde, man sollte die ersten MS-Schübe sozusagen als "Anklopfen" der Krankheit verstehen und als Warnung, dass man sich auf irgendeine Weise überlastet. Das klingt immer noch unkonkreter als das, was einem ein Horoskopdeuter erzählt?

Ich würde sagen, wenn man das Glück hat, gleich zu Beginn der Erkrankung mit jemandem reden zu können, der so ähnlich denkt, wie ich es angedeutet habe, und der einen überzeugt, sein Leben etwas umzustellen, dann könnte man weitere Schübe vermeiden. Ich meine aber nicht, dass das ein rein psychologisches Problem ist.

W.W.

PS: Und wenn eine MS erst jenseits der Pubertät, z.B. mit 30, diagnostiziert wird? Ich glaube, die MS beginnt oft sehr viel früher, als sie festgestellt wird.


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