Klarstellung (Allgemeines)

W.W. @, Sonntag, 22.12.2019, 15:44 (vor 1558 Tagen) @ Boggy

Es gibt (auch hier) (!!!; Boggy) eine gewisse Neigung zu behaupten: "Nur die sollten etwas über die MS sagen dürfen, die wirklich Ahnung haben!"

Ich bin froh, dass Sie das so klar von sich weisen!:-) Ich bin wie Sie der Ansicht, dass zu viel geredet wird, auch wenn nicht so ganz klar ist, ob man über etwas redet, womit man sich auskennt. Aber es wird doch ziemlich rasch klar, ob man einen Gesprächspartner vor sich hat, mit dem es sich lohnt zu diskutieren.

Und wenn er etwas sagt, wo man nicht so genau weiß, wie zuverlässig es ist, dann kann man ja nachfragen, bevor man Beweise fordert, denn kein "gemütliches" Gespräch will Beweise oder Belege haben, sondern nur Aufrichtigkeit und ernsthaftes Bemühen.

Gerade bei Ihnen bemerke ich das in besonderem Grad. Darum unterhalte ich mich ja so gern mit Ihnen. Natürlich gibt es Phantasievögel wie Stefan, die in unbeobachteten Momenten abheben, so dass man Schwierigkeiten hat, sie rechtzeitig wieder einzufangen, aber diese Phantasievögel sind sehr belebend, so dass ich sie nicht missen möchte.

Es ist auch das Unkonventionelle, das, was jeden Panzer und Kerker sprengen möchte, was diese Menschen auszeichnet. Das wirkt manchmal undiszipliniert, sind aber (für mich) wilkkommene Gedankensprünge.

Und hier sind wir - imho - bei einem Sprachproblem. Ich habe früher tatsächlich ernsthaft angenommen, man könne alles angemessen zum Ausdruck bringen (also sprachlich sagen), wenn man sich nur genügend Mühe geben würde. Jetzt bin ich zu der Ansicht gekommen, dass alles, was wir sagen nur ein unvollkommenes Kleid für unsere Gedanken ist, auch wenn wir uns noch so viel Mühe geben.

Auf der einen Seite besteht die Gefahr, vor lauter Gründlichkeit alles so sehr mit Konjunktiven oder Manchmals einzuschränken, dass das Interessante in der Äußerung verlorengeht, auf der anderen springt man leicht, wenn man nicht vom Gesprächspartner daran gehindert wir, auf eine unverständliche Ebene zu springen. Bei Agno ist das manchmal der Fall.

Ich glaube, dass das an der Unschärfe unserer Formulierungen liegt, an unseren Assoziationen und der Verwendung nebeliger Begriffe, die nicht nur der ausufernden Phantasie Tür und Tor öffnen, sondern auch tastend uns umschreiben, was nur schwer sagbar ist.

W.W.

PS: Ich vermute, dass wir oft an die Grenzen des Sagbaren stoßen und wir versuchen, diese Grenze zu überwinden, indem wir "poetisch" oder "dunkel" werden, oder - weiß der Himmel wohin - abdriften.

Und ich bin ziemlich sicher, dass das, was ich über die MS sagen will, nicht das ist, was ich immer sage, sondern dass es sich um Gedanken handelt, die sich im Laufe der Zeit verändert haben. Und auch wenn es Spekulationen sind und ich in aller Bescheidenheit überzeugt bin, dass ich es keineswegs besser weiß als alle die gelehrten Herren und Damen, dann drängt es mich trotzdem über das, was mir am Herzen liegt, zu sprechen.


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