Verwirrspiel (Allgemeines)

Karo, Samstag, 19.10.2019, 18:49 (vor 1648 Tagen) @ W.W.

Das erinnert mich an den kranken Heinrich Heine, der nach dem Abschluss der Arbeit am Wintermärchen seinem Verleger Julius Campe in Hamburg einen Brief schrub, in dem er im seine Krankheitssymptome in den schillerndsten Farben ausmalt, übrigens im Kontext von Honorarverhandlungen, rein zufällig natürlich ...

Und mit gleicher Post geht ein Brief an die Frau Mama Betty Heine in Hamburg ab, in dem das in Brief an Campe geschilderte qualvolle Leiden sich plötzlich als Bagatellerkrankung herauszustellen scheint ...


Interessant! Wirklich interessant!:-) Ich wusste das nicht.

W.W.


Ja, das ist ein großartiges Verwirrspiel, das Heine da um seine Krankheit inszeniert hat. Denn er war ja in kurzen Abständen selbst zwei Mal in Hamburg gewesen - von Oktober bis Dezember 1843 auf Verwandtenbesuch (die Erbschaftsangelegenheit) und dann noch mal von Juli bis Oktober 1844, um den Druck des Wintermärchen zu überwachen.

Überdies durfte er davon ausgehen, dass die Verwandtschaft und der Verleger durchaus miteinander in Verbindung stehen.

Er spielte meisterlich auf dieser Klaviatur.

:-D


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