5000 Jahre Krebs - aber kein Krieg (Allgemeines)

Boggy, Samstag, 19.10.2019, 14:59 (vor 1644 Tagen) @ Jakobine

Zitat aus dem Artikel:
"Der Krebs aber fordert Metaphern heraus, Kriegsmetaphern. Das Skalpell als "Streitaxt", der menschliche Körper als "Schlachtfeld". Ein "Kreuzzug" gegen eine Krankheit. Brutal, verheerend. Das Vokabular des Krieges zieht sich durch Mukherjee ganzes Buch."

Also, ich bin gegen eine "Kriegsmetaphorik", wenn man über Krebs spricht, oder über andere Krankheiten. Ich bin generell gegen den Gebrauch von Metaphern, wenn man über Krankheiten spricht.

Sprachliche Bilder verführen zu schnell dazu, daß wir uns in den Bildern aufhalten, sie weiterspinnen, und auf diese Weise die realen Krankheitsprozesse, das reale organische Geschehen, aus den Augen verlieren,
und uns selbst verlieren wir damit u.U. auch.

Wir laufen Gefahr, uns falsche Vorstellungen zu machen, und als Folge falsche Entscheidungen zu treffen, und in unötige, unheilvolle, innere Zustände zu geraten (z.B. "Ge­walt­tä­tig­keit").

Eine Krankheiten kann kein "Feind" sein. Feinde sind eigene, lebende Wesen, mit Absichten, Gefühlen, Gedanken, Strategien usw.
All das trifft auf Krankheiten nicht zu.

Krankheiten sind schädigende Prozesse in unserem Organismus (ohne eigene "Absichten" oder "Willen"), die wir im günstigsten Falle erkennen, verstehen und heilend behandeln können.

Gruß
Boggy

--
Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum