10. Fall: Anita V. (Allgemeines)
Hiermit schließe ich die Fallvorstellung ab und bin heilfroh, weil es sonst zu lang werden würde. Natürlich sind zu viele Männer dabei, aber ich glaube auch, dass es eher Frauen sind, die unkonventionelle Wege gehen.
Fall 10:
Anita V. ist 28 Jahre alt und kommt aus Berlin. Sie hat Jura studiert.
Ihre MS begann 2010 während des 1. Staatsexamens: Taubheit linke Oberlippe. Gleichzeitig hatte sie sich von ihrem 1. Freund getrennt.
2011 in London: Taubheit linke Hüfte.
2013 Taubheit abwärts vom Bauchnabel.
Spritzte sich vorübergehend Rebif, vertrug sie aber nicht (Transaminasenanstieg, Schilddrüsendysfunktion, Blutdruckerhöhung).
Befund: Man sieht ihr nichts an und merkt auch nichts. Diskrete Halbseitensymptomatik links.
NMR-Schädel: 2 Herde + langgestreckter Herd BWK 6/7.
Arbeitet zur Zeit nicht wegen eines schweren Fatiguesyndroms. Letztes Jahr hat sie einen Regierungsbeamten geheiratet. Möchte schwanger werden.
Beurteilung: Ich glaube, sie macht alles richtig. Ich glaube auch, das 2. Staatsexamen wäre im Moment noch zu viel für sie. Gerade hat sie begonnen, stundenweise als juristische Übersetzerin zu arbeiten. Aber sie sollte das 2. Staatsexamen unbedingt machen. Vielleicht im nächsten Jahr. Und dann schwander werden.
W.W.
PS: Vor allem sind Jerry und ich froh, jetzt endlich einen Punkt machen zu können.