3. Fall: Gerlinde P. (Allgemeines)

W.W., (vor 3690 Tagen) @ W.W.

Ich merke, wie ungeordnet meine Fälle sind, die ich meinen Aufzeichnungen entnehme, und wie wenig sie statistischen Anforderungen genügten. Und dennoch könnte etwas in ihnen verborgen sein, was mir entgangen ist, und dennoch eine Bedeutung hat. Und es könnte sein, dass es Geschichten sind, die so normal sind, dass sie eher für das Leben eines jungen Menschen typisch sind, als für irgendeine Krankheit.

Gerlinde P. ist 30 Jahre alt. Sie kommt mit ihrer Mutter. Sie arbeitet als Pädagogin in der Diakonie und macht zusätzlich eine Ausbildung zur Psychotherapeutin. Ihr Vater ist Professor an einer Universität (ein Hans Dampf in allen Gassen) und wirft seiner Tochter vor, 'nur' Lehrerin geworden zu sein. Ihr Bruder ist Homöopath und homosexuell. Das Verhältnis zur Mutter ist gespannt.

Die MS besteht seit 2 Jahren. Vor 1 Jahr starb die demente Großmutter. Ebenfalls vor 1 Jahr hat sie sich von ihrem Freund getrennt (Computerspezialist) und ist heilfroh.

Der neurologische Befund ist völlig normal. Das MRT ist MS-typisch und zeigt relativ viele frische Herde. Trotzdem gehört sie noch zum 'guten Drittel'. Die Oligoklonalen sind positiv.

Sie berichtet, schnell und leicht erschöpft zu sein. Ihre Ausbildung zur Psychotherapeutin möchte sie abbrechen.

W.W.

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