Bin ich ein Pharma-Paranoiker? (Allgemeines)
*ch plane das folgende Kapitel und stelle es hiermit zur Diskussion:
Eine der schönsten Streitreden auf die Pharmagegner, die ich je gelesen habe, hört sich so an. Es ist die Antwort auf einen Brief von jemandem, der auf die Naturheilkunde setzt. Ich habe sie leicht verändert, damit der Datenschutz gewahrt bleibt:
Ich bin heilfroh, in einer Zeit zu leben, in der es die Medizin geschafft hat, Infektionskrankheiten etc. zu heilen, an denen früher Millionen gestorben sind! Diese ganzen obskuren esoterischen Sekten, die für eine Art Darwinismus plädieren, bzw. den Kranken einreden, an ihrer Krankheit selbst schuld zu sein, sind nur miese Gestalten! Rattenfänger! Aber leider fallen viele drauf rein und bezahlen nicht selten mit ihrem Leben....
Dass du alles, was ‚auf dem chemischen Mist der Pharmaindustrie analysiert und synthetisiert wurde’, verteufelst, sei dir unbenommen. Schön, wenn du so kerngesund bist, dass du es dir leisten kanns!. Ich wäre ohne den ‚chemischen Mist der Pharmaindustrie’ schon als Baby ein Opfer der "natürlichen Auslese" geworden, die ihr Naturapostel ja so hoch schätzt. Wenn es nach euch ginge, gäbe es mich nicht.
Noch im Mittelalter starb die Hälfte der Menschen vor Erreichen des 10. Lebensjahrs, die meisten davon bereits im ersten. Schön, nicht? Weg mit den Schwächlingen! Gebt der Natur ihr Recht zur Verbesserung der Art durch Selektion zurück! Die durchschnittliche Lebenserwartung lag damals wesentlich unter der heutigen, etwa um 50 Jahre. Viele Krankheiten, die erst im höheren Alter manifest werden, kannte man damals noch gar nicht. So entstand die Legende: ‚Vor der industriellen Revolution waren die Menschen noch gesünder!’ Quatsch, sie waren nur mit 50 schon tot.
Ja, noch die ‚völkische Heilkunde’ der Na*is (bekanntlich schätzte Himmler die Homöopathie) plädierte stets für die natürliche Auslese. Eine solche ist schließlich im Sinne der Rassenhygiene. Wo kämen wir hin, wenn kränkliche und schwächliche Exemplare unserer Spezies mit "chemischem Mist" am Leben gehalten würden? Dafür hatten die braunen Rassehygieniker das Sprüchlein: ‚Fort mit jedem schwachen Knecht, nur wer stimmt, hat Lebensrecht!’
Wenn die Na*is den 2. Weltkrieg gewonnen hätten, gäbe es mich vielleicht nicht, denn das Steptomycin, dem ich verdanke, dass ich als Baby nicht gestorben bin, wurde 1943 in USA entdeckt. Ohne das würde ich heute nicht zum Ärgernis für dich werden, sondern wäre in einem längst vergessenen Kindergrab, wie eine Base von mir, deren Vater (Anthroposoph) ihre Diphtherie mit Globuli behandelte, bis sie erstickt war. - Sei's drum, ich bin für religiöse Toleranz und bin es müde, mit Fundamentalisten, zu diskutieren, die Wissen durch Glauben ersetzen; das ist Energieverschwendung. Behandle deine ‚MS’ meinetwegen mit Ziegenkötteln. Warum auch nicht, wenn's dir hilft.
Diese Antwort ist ein bewegender Appell. Sie ist mit Herzblut geschrieben und sehr ernst zu nehmen. Ich denke, schöner kann man seinen Abscheu gar nicht zum Ausdruck bringen, und ich weiß natürlich, dass sie schwer oder gar nicht zu widerlegen ist. Darum möchte ich über meine Erfahrungen berichten, die ich zum großen Teil bei einem Arzt machen durfte, dem man nachsagt, er sei selbst ein ‚Rassenhygieniker’ und bei den Na*is sehr populär gewesen. Ich persönlich habe ihm nie etwas davon angemerkt.
Meine persönlichen Erfahrungen bei Max-Otto Bruker
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Darf ich eigentlich den oben genannten Brief so ausführlich zitieren?
W.W.