Chancen und Risiken der CAR-T-Zelltherapie (Therapien)

Michael27 @, Montag, 19.09.2022, 16:15 (vor 585 Tagen) @ naseweis

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"Die CAR-T-Zell-Therapie bietet (wegen der exorbitanten Kosten bisher weltweit erst weniger als jährlich 10.000) austherapierten Patienten die Chance, ein B-Zell-Lymphom/Leukämie zu überleben. Bei 40 % bis 60 % kommt es jedoch zu einer schweren neurologischen Komplikation, die als ICANS („immune effector cell–associated neurotoxicity syndrome“) bezeichnet wird. Warum die CAR-T-Zellen, die im Labor auf die Suche und Zerstörung der Blutzellen „abgerichtet“ wurden, die Nervenzellen angreifen, ist unklar."

Die CAR-T-Zelltherapie ist ursprünglich eine Krebstherapie. Da wird bei Leukämie und bei B-Zell-Lymphomen mit ganz schwerem Geschütz gearbeitet: es werden T-Zellen entnommen und modifiziert, danach fast alle Lymphozyten gekillt und schliesslich die modifizierten T-Zellen wieder zurückgegeben, um gezielt gegen die "bösen" B-Zellen zu kämpfen.

Soweit vereinfacht der Ablauf, wie ich ihn als medizinischer Laie verstanden habe.

Atara versucht mit ATA188 die körpereigenen T-Zellen gegen diejenigen B-Zellen "scharf zu machen", in denen sich EBV-Viren verstecken/aufhalten. Dabei werden nicht massenhaft Lymphozyten gekillt vor dem Wieder-Einsetzen der modifizierten T-Zellen. Das Ganze geht also wesentlich sanfter über die Bühne. Zumindest habe ich es so verstanden.

Ob die CAR-T-Zell-Therapie bei Autoimmun-Erkrankungen nun ebenso brutal vorgeht wie bei den Krebs-Erkrankungen - oder ob man eher wie Atara "sanfter" vorgeht: keine Ahnung.

Interessant finde ich den grundsätzlichen Ansatz (der von der Krebstherapie in den letzten Jahren zunehmend auch bei neurologischen Erkrankungen ankommt), individualisiert vorzugehen. Das halte ich bei unserer "Krankheit der 1.000 Gesichter" für einen snnvollen Ansatz.

Michael


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