Thema Eisen und MS(-Progression) (Allgemeines)

chen-man, (vor 3613 Tagen) @ Edithelfriede

Ich weiß nicht: Liest Du, was ich schreibe, Edith?
Schon Schaltenbrand (Lehrbuch 1951) war aufgefallen, daß MSler nicht ganz selten mehr Eisen als gewöhnlich in der Leber haben.

F.Fazekas und Kollegen aus Graz wiesen mit modernen MRT-Methoden zu viel Eisen im Gehirn von (v.a.?) progressiven MS-Kranken nach.

Wer speichert mehr als durchschnittlich Eisen im Körper? Die ?knapp 10% (in D, in Irland zB ist der Prozentsatz noch höher), die eine Erbanlage für Eisenspeicherung haben:
Danach hat eine Gruppe in Porto / Portugal gesucht - und gefunden, daß Menschen mit dieser Erbanlage ein erheblich erhöhtes Progressionsrisiko haben.
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Ich schlage seit vielen Jahren (mindestens 15) vor, daß sich alle Menschen als Erwachsene ihr Serum-Ferritin bestimmen lassen, weil man auf diesem Wege diejenigen mit Störungen herausfinden kann, darunter die mit dieser Erbanlage.
In meinem Verwandten- und Bekanntenkreis haben das viele gemacht, und neben mir (bereits 1993) wurden einige mit zu hoher Eisenspeicherung entdeckt. Das ist deshalb sinnvoll, weil durch Blutspenden = Aderlässe ganz leicht Abhilfe möglich ist.

Seit Jahren schlage ich das auch MSlern vor, weil auf diesem Wege vermutlich der Progression vorgebeugt werden kann.
Eine SP-MS-Frau in Kalifornien macht das seit ca. 2 Jahren und berichtet mir, daß die Progression bei ihr aufgehört habe. Nun sind wir immerhin schon zwei, die demonstrieren, daß dieser Weg
--- "unproblematisch" ist (auch Erwachsene kommen mit niedriger Eisenspeicherung wie bei gesunden Kindern aus - die alles Eisen zum Wachsen brauchen, deshalb nicht speichern),
--- erwartungsgemäß günstig ist, soweit man das bei 2 "Probanden" schließen kann.
ABER es gibt ja die eingangs beschriebenen Studien (und noch einige mehr), die eigentlich keinen anderen Schluß zulassen.
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Die Zusammenhänge sollten leicht nachvollziehbar sein.
--- Aber die DMSG weigert sich, das Thema Eisen(speicherung) in ihre große Patienten-Datenbank aufzunehmen.
--- Außer der Frau in Kalifornien scheint sich sonst niemand für das Thema zu interessieren (... außer einem Helmut.. im DMSG-Forum, der zumindest darüber nachdenkt).

Hätten wir ein halbes oder ganzes Dutzend, die wie die Frau in Kalifornien vorgegangen wären und eine günstige Wirkung erleben, sähe die Sache wohl anders aus. Aber ohne jegliches Interesse der Betroffenen wird es kaum voran gehen...
(Ich habe die Erstautorin der Gen-Studie in Portugal angeschrieben, auf Englisch, aber keine Antwort erhalten: Denen geht es meist nur um Veröffentlichungen und ihre Karriere, nicht darum, wirkliche Probleme zu lösen - traurig, aber wahr.)
chen-man

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