agnos Fragen zur Weihschen Überlastungstheorie (Allgemeines)
> Genau das Gegenteil ist wahr: Jede Neurose ist der Psyche liebstes Kind, ein bequemer Weg, mit Lebensschwierigkeiten klarzukommen. Und weil jeder sein Fehlverhalten liebt, deshalb ist es so schwer, es wieder loszuwerden. Die beleidigte Leberwurst hat so viel davon, immer dann, wenn es ihr tunlich erscheint 'einzuschnappen', die beleidigte Leberwurst zu spielen. Bis an ihr Lebensende, und jede Psychotherapie wird scheitern.
Ich bin in diesem Punkt vollkommen einer Meinung mit Ihnen, auch was das Beispiel mit dem charmanten Alkoholiker anbelangt. Jemand, der sich immer wieder in einen Alkoholiker verliebt, hat irgendeinen Vorteil davon, der nicht sofort erkennbar ist.
Hier kommt jedoch mein großes Aber: Sie sehen einerseits einen Zusammenhänge zwischen MS, Psyche und immer wiederkehrenden Lebensmustern, andererseits bieten Sie keine Lösungen für dieses Dilemma an, sondern betonen vielmehr, dass es nicht möglich ist, sich aus Verstrickungen zu lösen.
Und von Psychotherapien halten Sie auch nichts. Was um Himmels Willen sollen die Betroffenen denn jetzt tun? Die sind doch nun erst recht in einer verzweifelten Situation.
Abgesehen davon bin ich zutiefst der Überzeugung, dass es möglich ist, sich aus Verstrickungen zu befreien. Es ist schwierig, aber ich habe bereits erleben dürfen, dass es Menschen gelungen ist. Der erste Schritt ist dabei, die Verstrickung zu erkennen.
Es gibt zu diesem Thema eine bekannte ZEN-Weisheit. Vielleicht kann der eine oder andere etwas damit anfangen:
Das Loch in der Straße
Ich gehe eine Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich falle hinein.
Ich bin verloren.
... Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos, wieder hinauszukommen.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich falle schon wieder hinein...
aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen.
Ich weiß, wo ich bin.
Es ist meine Schuld.
Ich komme auch sofort wieder heraus.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch.
Ich gehe darum herum.
Ich gehe eine andere Straße.