Ihr hattet mir Mars Kolonien versprochen, stattdessen habt ihr mir Facebook gegeben... (Straßencafé)
Klingt recht ähnlich zu dem was so in der MS Forschung läuft: keine zentrale Steuerung der individuellen Forschungsaktivitäten, Forschung zum Selbstzweck: entweder zum Streben nach Profit oder um Forschungsgelder zu sichern. Publikationen um jeden Preis.
Ein forschender Oberarzt der Neuroimmunologie am Universitätsklinikum hat mir das vergangene Woche mit den Worten geschildert: Da gäbe es in diesem Jahr manche Kongressvortäge bei denen der Präsentierende mehr oder minder unverblümt klarmachte: "was interessiert mich mein Geschätz vom Vorjahr...."
Solche Worte bestätigen den Zynismus mancher und machen eigentlich wenig Hoffnung, dass noch zu Lebzeiten irgendetwas Vernünftiges passieren wird...wenigstens weiß man, dass wir nicht alleine sind... :
Ich denke, ein Professor, Privatdozent oder Doktorand wird an der Universität nur das erforschen, was der Universität Drittmittel bringt. Wenn sie das nicht täten, wären sie in unserer wirtschaftlich strukturierten Universitätskultur fehl am Platz!
Und die etwa 50% Briten, die von der EU profitieren, werden für die EU sein, und die etwa 50%, die nicht profitieren, werden für den BREXIT sein. So einfach ist das. Ich tue mich schwer, solche Plebiszite für die vernünftige Stimme der Demokratie zu halten.
Wir brauch also Werte - und nicht ökonomische Erwägungen! Aber was ist ein Wert, für den es sich lohnt, in der EU zu sein? Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit und Frieden? Kann man eventuell besser daran kommen, wenn man nicht in der EU ist?
Ist ein Familienvater, der an einer Universitätsklinik als Arzt arbeitet, wirklich frei? Ist Freiheit nicht just another word for nothing left to lose?
W.W.
