Lebensstil-, Leitlinien- Ernüchterung (Allgemeines)

MO, Zürich, (vor 11 Tagen) @ Boggy

Die Beobachtung, dass Freunde und Verwandte durch die Anwendung von Ozempic an Gewicht verlieren und gesundheitliche Verbesserungen erfahren, ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Wirksamkeit evidenzbasierter Medizin. Diese Effekte treten unabhängig von subjektiven Überzeugungen oder Erwartungen ein – ein klarer Beleg für die objektive Wirksamkeit pharmakologischer Interventionen.

Ein weiteres Beispiel ist die Rocephin-Infusion, die während meiner Sepsis mit Fieber über 41°C meine Körpertemperatur innerhalb weniger Stunden auf ein normales Niveau senkte. Auch hier zeigt sich: Die Wirksamkeit schulmedizinischer Maßnahmen ist nicht von individuellen Einstellungen abhängig.

Was ich mir für die Behandlung meiner Multiplen Sklerose wünsche, ist eine vergleichbar wirksame Therapie – sei es in Tablettenform oder als Injektion. Alles andere sind oft gut gemeinte, aber letztlich unzureichende Ansätze, die bestenfalls eine marginale Linderung der Symptome bewirken. Sie mögen das Gefühl vermitteln, aktiv gegen die Krankheit vorzugehen, doch ihre Wirkung bleibt häufig hinter den Erwartungen zurück.

Die zahlreichen Lebensstilmaßnahmen, die in diesem Kontext diskutiert werden, sind meines Erachtens oft nichts weiter als Ablenkungsmanöver. Sie lenken davon ab, dass trotz Abermilliarden an Forschungsaufwand bis heute keine durchschlagende Therapie gefunden wurde. Es ist an der Zeit, diese Tatsache klar zu benennen und sich auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt: wissenschaftlich fundierte, wirksame Behandlungen.

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Ich liebe den Herbst, dank seinen kühleren Temperaturen erwacht mein Geist.


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