Ich bin einem Missverständnis aufgesessen! (Allgemeines)

Mimmi, Freitag, 27.08.2021, 01:43 (vor 946 Tagen) @ W.W.

Unter diesen Umständen (persönlicher Glaube) ist es sehr mutig (vielleicht sogar verantwortungslos) von Ihnen, dass Sie beharrlich den Hardliner gegen Cortison, BT und Antidepressiva geben.

Was wenn Sie falsch liegen?

In meinen Augen ist es grob fahrlässig Menschen mit mittelgradig bis schweren Depressionen eine Behandlung mit Antidepressiva (natürlich in Kombination mit VT) vorzuenthalten - das kostet Menschenleben.
Mich gäbe es heute ohne die Behandlung mit AD jedenfalls nicht mehr. Das für mich passende Medikament zu finden hat knapp über ein Jahr gedauert und die Ärzte waren kurz davor mich aufzugeben (EKTs kamen für mich aus medizinischen Gründen nicht in Frage).
Der letzte Versuch (Medikamentenwechsel) war dann ein Volltreffer und ich bin wie Phönix aus der Asche gestiegen.
Es ist tragisch genug, dass es einen kleinen Prozentsatz gibt der weder auf AD noch auf EKT anspricht - Suizid also keine Seltenheit.
Im Großen und Ganzen sind Depressionen heute aber gut behandelbar.
Wenn man all den Menschen (Depressionen sind keine Seltenheit) aufgrund irgendeines Glaubens die wirksamen Medikamente vorenthalten würde (Beraubung von Lebensqualität, Inkaufnahme von Suiziden) dann hat das für mich schon etwas menschenverachtendes.

Wie stehen Sie denn zu der Behandlung mit Antipsychotika?
Sind Sie auch dagegen? Sollen Menschen mit einer Psychose nicht medikamentös behandelt werden? Die Alternative wäre dann lebenslang wegsperren und alle chronifizieren lassen.

Oder wie stehen Sie zur Manie?....


Würde Cortison bei MS grundsätzlich nicht mehr verabreicht, so würde dies vermutlich wohl keine Mensschenleben kosten, aber für etliche stünde eine gehörige Portion Lebensqualität auf dem Spiel.

Genauso sieht es bei der Basis-/Eskalationstherapie (
letztere erwähnen Sie nie) aus. Eine Reduktion der Schubrate und ein hinauszögern der Behinderungsprogression bedeutet ebenfalls mehr Lebensqualität.
Natürlich hat alles seinen Preis und die langfristigen Folgen von etlichen Medikamenten sind vermutlich noch nicht abzusehen.
Aber ich persönlich ziehe ein kürzeres Leben mit möglichst wenig Einschränkungen, einem langen Leben mit schwersten Beeinträchtigungen vor.
*Hier klammere ich die benigne MS (von der Sie so gerne sprechen) aus*

Haben Sie eigentlich "nur" bezüglich Neurologie und Psychiatrie so krasse Ansichten?

Wie sieht es z.B. mit den u.a. operativen Disziplininen aus?

Lassen Sie sich den Star auf dem Jahrmarkt stechen oder bevorzugen
Sie einen Augenarzt der die OP nach dem neuesten Wissensstand und mit modernster Technik durchführt?
Zahnmedizin (Zähne mit der Zange ziehen oder doch moderne Zahnarztpraxis)

Und noch eine allerletzte Frage Herr Weihe: bevorzugen Sie persönlich ein Leben mit möglichst viel Lebensqualität und bestmöglicher Gesundheit?


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