Informationen bis zum abwinken, was nun? (Allgemeines)
Danke jerry,
da kann ich mich auf 2 andere Punkte beschränken:
1. Borreliose ist durch Bluttransfusion nach bisheriger Erfahrung nicht übertragbar (durch Organtransplantation evtl. schon, aber das ist hier nicht das Thema) - im Spender-Fragebogen wird nicht danach gefragt.
Wohl aber gleich anfangs: Fühlen Sie sich völlig gesund, oder so ähnlich.
1.a) MS-Kranke dürfen in D - anders als etwa in den USA - nicht Blut spenden. Wenn aber jemand mit RR-MS schon einige Zeit keinen Schub mehr hatte, sich völlig gesund fühlt (also auch keine nennenswerte Behinderung), kann sie oder er die MS vergessen (was ja nicht die schlechteste Strategie ist...).
Wird die MS jedoch im (meist recht kurzen) Spendearzt-Gespräch je erwähnt, wird sie sicherlich in den Rechner eingegeben und dann dürfte damit die lebenslange Sperre (in D) besiegelt sein.
2. In D gilt auch die erbliche Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose als Grund für eine lebenslange Sperre (aber auch in dem Fall wird NICHT danach gefragt) - jedenfalls war das "bisher" so. Eine Reihe Blutspendezentralen (Unis...) machen das jedoch - wie in vielen anderen Ländern - nicht mehr mit: Blutspenden = Aderlässe sind ja DIE Standard-Therapie der Hämochromatose, und diese "Patienten" sind die treuesten Spender, kommen - als Männer - evtl. alle 2 Monate (Frauen maximal 4x pro Jahr), brauchen keine Eisentabletten...
Der Hintergrund für die Ablehnung (bisher) ist wohl, daß der Grundsatz des Altruismus, also reiner Menschenfreundlichkeit / Hilfsbereitschaft nicht gewährleistet erscheint, wenn die Blutspende zugleich für den Spender nützlich ist.
Das ist aber sowieso nicht recht glaubhaft, da viele Spendezentralen mit hohem Bedarf (Uni-Kliniken zB) eine "Aufwandsentschädigung" von (zB) 25 Euro zahlen und das natürlich für VIELE SpenderInnen ein ganz erheblicher Anreiz ist. (Von "Spende" kann etwa bei vielen Studis nicht die Rede sein: Ich habe das als Student immer als eine Art "Blut-Verkauf" angesehen, bin zu den Behring-Werken gefahren und habe später im Hygiene-Institut für den halben Liter sogar 120 DM, also ca. 60€ bekommen, weil ich irgendeine Besonderheit hatte, die die dringend benötigten. Dort fand die Blutabnahme im Sitzen auf einem Hocker statt, damals noch ohne Einmal-Besteck, also mit einer vielfachbenutzten sterilisierten Kanüle...)
Wegen des "Blutmangels" (meines Wissens etwa in Berlin) wird von einzelnen Spende-Diensten schon einmal dezent darauf hingewiesen, daß Blutspender wohl ihr Herzinfarktrisiko senken.
Per Mundpropaganda verbreiten sich solche Informationen (ich bin in der Hinsicht auch seit sicherlich 15 Jahren per Leserbrief usw. recht aktiv) und könnten so die Spendebereitschaft beim helleren Teil der Bevölkerung erhöhen, also bei denjenigen, die der Kausalkette der Begründung folgen können. (Beispiel: jüngere Frauen bluten, Frauen haben in jüngeren Jahren VIEL weniger Herzinfarkte als gleichaltrige Männer, leben länger... Daß das alles mit der alters- und geschlechtsabhängigen Eisenspeicherung im Körper zusammenhängt, muß man gar nicht verstehen.)
Was aber nach wie vor ein Tabu zu sein scheint: Daß Blutspenden = Aderlässe DIE Therapie der sogenannten "essentiellen" Hypertonie sind, des "roten Bluthochdrucks" mit gut durchbluteter Haut (während die renalen Hypertoniker, also die mit erheblichem Nierenschaden typisch blaß / bleich sind).
In der älteren Bevölkerung sind durchaus mehr als die Hälfte (nach aktueller Definition) "hochdruckkrank" und somit - sobald erkannt und willig - LEBENSLANGE Dauerkunden der Krankheits-Industrie. Hausärzte verdienen die Kopfpauschale pro Quartal kaum einfacher als durch brave Patienten, die einmal im Vierteljahr das Quartals-Rezept an der Rezeption abholen, gegen Vorlage der sog. "Gesundheits"karte.