Und wieder: MS und EBV (Allgemeines)

Boggy, (vor 280 Tagen) @ Boggy

Hier, quasi zur Dokumentation, und einem eventuell besseren Verständnis, eine andere Zusammenfassung der Ergebnisse:

https://www.meduniwien.ac.at/web/en/about-us/news/2023/news-in-december-2023/multiple-s...

"Insbesondere war bisher unklar, warum fast alle Menschen im Laufe ihres Lebens mit EBV infiziert werden, das Virus aber nur bei wenigen Menschen MS auslöst. Einem Team von WissenschaftlerInnen des Zentrums für Virologie und der Universitätsklinik für Neurologie der Medizinischen Universität Wien ist es nun gelungen, mehrere Mechanismen zu identifizieren, die Menschen vor einer EBV-induzierten Autoimmunreaktion und damit möglicherweise vor MS schützen. (...)

Die zugrunde liegende Ursache der MS ist noch nicht vollständig geklärt, aber ein Zusammenhang mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) wird schon lange vermutet. Bei den meisten Patienten, die an MS erkranken, sind spezifische Immunreaktionen gegen EBV nachweisbar, die sich auch gegen bestimmte Strukturen des zentralen Nervensystems richten und damit zur Entstehung von MS beitragen. Bislang war jedoch unklar, warum eine EBV-Infektion, eine der häufigsten und lebenslang persistierenden Virusinfektionen beim Menschen, nur bei wenigen Menschen zu MS führt. Eine Forschungsgruppe am Zentrum für Virologie unter der Leitung von Elisabeth Puchhammer-Stöckl hat (...) gezeigt, dass das MS-Risiko bei Menschen mit einer Kombination bestimmter Faktoren des Patienten und Virusvarianten besonders hoch ist.
(...)
Konkret ergaben die Untersuchungen ein stark erhöhtes MS-Risiko, wenn einerseits die EBV-spezifischen und autoreaktiven Immunreaktionen stark sind und andererseits die Patienten nicht in der Lage sind, diese Autoimmunität effizient zu kontrollieren. Die Studienautoren identifizierten eine Untergruppe der natürlichen Killerzellen des menschlichen Immunsystems als möglichen Schlüsselfaktor für den Schutz vor MS.
(...)
Den Untersuchungen zufolge erwies sich die Entstehung von MS als abhängig von bestimmten genetischen Faktoren sowie von der Infektion mit einer bestimmten EBV-Virusvariante, die in den Laborexperimenten zu einer deutlich abgeschwächten Immunantwort gegen die autoreaktiven Prozesse führt und damit zur Entstehung von MS beiträgt. "Es könnte hilfreich sein, die bei diesen Patienten nachgewiesenen EBV-Varianten zu analysieren, um Risikopatienten frühzeitig zu identifizieren", sagt Hannes Vietzen im Vorfeld weiterer Studien, die diese Erkenntnisse vertiefen sollen."

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Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.

Tags:
EBV, Epstein-Barr-Virus


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