EBV - MS - Impfung? ACTRIMS 2023 (Allgemeines)

tournesol @, Freitag, 03.03.2023, 09:35 (vor 392 Tagen) @ Boggy

Die allgemeine Euphorie, MS durch eine EBV-Impfung verhindern zu können, scheint also abgeflaut zu sein. Bei diesen Unsicherheiten bin ich auch skeptisch. Für mich käme eine Impfung sowieso zu spät, es müssten meine zukünftigen Enkelkinder geimpft werden.

Michel Brahic hat darauf hingewiesen, dass das EBV-Virus schon sehr lange im Menschen ist, wo es möglicherweise positive Funktionen hat und es ungeahnte negativen Auswirkungen haben könnte, wenn man das durch eine Impfung verhindern würde. Deshalb würde man wahrscheinlich nur Menschen mit einer erhöhten Gefahr für MS (und andere durch EBV Viren ausgelöste Krankheiten) impfen und bei denen müsste man die Impfung gegen mögliche Risiken abwägen.

Man würde so auch nur den wahrscheinlich geringen Anteil der möglichen zukünftigen MSler treffen, bei denen MS in der Familie bekannt ist. Sonst müsste man bei Babys ein allgemeines Screening durchführen und dadurch viele Eltern in Ängste versetzen, deren Kinder wahrscheinlich nie oder erst sehr spät MS bekommen.

Da mein Mann Typ1-Diabetiker ist, waren wir bei unseren Kindern in einer ähnlichen Situation. Wir hätten deren HLA-Typen bestimmen lassen können um dann zu versuchen, durch Insulin-Gaben vor den ersten Anzeichen von Diabetes die Funktion der Bauchspeicheldrüse zu erhalten. Das kam für uns nicht in Frage.

Tags:
EBV, Epstein-Barr-Virus


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum