Personalisierte Medizin (Allgemeines)

Michael27, (vor 1859 Tagen) @ W.W.

Ich glaube also, dass diese personalisierte Medizin für sehr kluge Ärzte und sehr kluge Patienten genau das Richtige ist. Mich überfordert sie.:-(

Wolfgang

PS: Ich glaube, wenn ein guter Homöopath schon 2 Stunden braucht, um zu einer Vermutungsdiagnose zu kommen, sind es für einen Arzt, der personalisierte Medizin betreibt, mindestens 72 Stunden.


Diese Gefahr sehe ich nicht. Es werden die "Massen"-Daten (von vielen anonymisierten Menschen/Patienten, die dazu ihre Zustimmung gegeben haben) mit der individuellen (genetischen) Ausprägung eines aktuellen Patienten verglichen. Das geht in Sekundenschnelle automatisch per Computer.

Ich sehe folgende mögliche Gefahren:
- Die Abgleich-Software arbeitet nicht fehlerfrei (so könnten z.B. in Einzelfällen falsche Zusammenhänge hergestellt werden)
- Die behandelnden Ärzte vertrauen blind den Computer-Ergebnissen, ohne diese ggfs. zu hinterfragen
- Die anonymisierten Daten im großen "Datentopf" werden gehackt oder es wird sonst irgendwie durch illegale Eingriffe eine Verbindung zwischen Namen/Personen und persönlichen Gesundheits-Informationen hergestellt
- Die personenbezogenen Daten geraten an die jeweilige Krankenversicherung, die ihre Tarife auch "personalisiert"

M.a.W.: ich sehe mögliche Probleme in den Bereichen Datenschutz und Technik-Gläubigkeit. Ansonsten sehe ich sehr große Chancen. Und es wurde auch angesprochen, dass eine personalisierte Medizin nicht teurer sein muss als die heutige Medizin. Gründe dafür sind u.a.: es gibt viel weniger wirkungslose Behandlungen (heute z.T. Ausprobieren mehrerer Behandlungs-Alternativen, bis etwas "anschlägt"); Krankheiten können geheilt oder in ihren Auswirkungen (Symptome) eingedämmt werden (kürzere Behandlungsdauer); weniger Ausfallzeiten (oder gar Erwerbsunfähigkeit oder Tod) bei Berufstätigen (volkswirtschaftlicher Nutzen).

Michael

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