Rasterfahndung bei MS, nach Ursache und Behandlung (Allgemeines)
Lieber Philipp,
warum nicht einem Fachmann wie G.Steiner glauben, der grob 4 Jahrzehnte lang Kliniker (mit Schwerpunkt MS) und daneben noch "Laborforscher" war.
Jede(r) stirbt einmal, und bei MS-Kranken ist oft die Vorgeschichte und "Klinik" recht genau bekannt. Die Pathologie bemüht sich dann, die näheren Umstände zu klären, so auch Prof. Steiner - und er hatte jahrzehtnelang Gelegenheit dazu.
Ergebnis:
-- Er hält die MS für EINE Krankheit, eine "Krankheitseinheit", definiert so: Durch eine einheitliche Ursache entstanden. (Heute ist von sehr vielen Seiten zu hören, die MS sei "viele Krankheiten"...)
-- Er hat nur zu einem Teil Spirochäten / Borrelien in den MS-Herden im ZNS gefunden, erklärt das so: Die Immunabwehr gegen die chronische Infektion ist sehr aktiv, und mit der Zeit gelingt es ihr, die allermeisten Borrelien zu eliminieren.
(Leider sind die Gewebsschädigungen dann offenbar bereits so groß, daß sie teilweise weiterwirken - was offensichtlich noch näher zu erforschen ist. Die Gefäße, insbes. die - zuvor - entzündeten kleinen Vene, bleiben geschädigt, die Durchblutung betroffener Gebiete ist beeinträchtigt, wahrscheinlich hat sich auch Eisen für lange Zeit im Gewebe abgelagert, etwa als Hämosiderin, und wirkt schädigend fort.)
(Vergleich: Die Tbc ist auch so eine chronische Infektion, fokal, etwa Kavernen in der Lunge. Selbst wenn die Erreger durch spezifische Therapie ausgeschaltet sind, bleiben die Gewebsschäden erhalten...)
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Die Lehre / Empfehlung heute ist ja, so früh wie möglich in das MS-Krankheitsgeschehen einzugreifen: Das ist ohne Zweifel richtig.
Die Frage ist allerdings, wie erfolgreich das sein wird / sein kann, solange die Ursache nicht geklärt ist?
Klar: auch das blinde Huhn findet manchmal ein Korn. Ich bin ziemlich sicher, daß das Zytostatikum Teriflunomid (Aubagio) eine antibakterielle Wirkung hat und die Borrelien dezimiert, ähnlich wie ein geeigentes Antibiotikum. Aber zu welchem Preis: Ein Zytostatikum schädigt auch den Wirt, seine Gewebe / Zellen, die sich schnell teilen, etwa im Knochenmark oder in der Darmschleimhaut.
Ein (möglichst) spezifisch auf den Erreger einwirkender Stoff tut dies nicht, schädigt also den Wirt / den Kranken nicht, sonder selektiv die Ursache:
Dazu muß aber die Ursache geklärt sein - und genau das wird durch die Weigerung der Neurologen verhindert, darüber auch nur zu diskutieren. (Eigene Erfahrungen über mehr als 10 Jahre, wieder und wieder - teils habe ich es schriftlich, etwa vom derzeitigen AMSEL-Vorsitzenden... Oder Prof. Mäurer gerade erst wieder: Mit Borrelien hat das nichts zu tun! Er ist der Chefarzt, er muß / wird es wissen... - oder ist er einer der Schneider aus H.C.Andersens Märchen "Des Kaisers neue Kleider"?)
chen-man