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Behinderten-Teilhabe, geht der Weg rückwärts? (Straßencafé)

agno, (vor 3426 Tagen)

Mir fällt es schon eine Weile auf:
Behindertenparkplätze werden zu Mütterparkplätzen.
Das neue Teilhabegesetz scheint auch die Rolle rückwärts.
*grummel* ist das der neue "Livestyle" wer nicht "liefert" wird gedrückt?
oder schlimmer:
Der geistig kranke Attemntäter aus Japan:
"Es ist besser, wenn die Behinderten verschwinden", wurde der Täter zitiert.
Hat er nach dem neuen "Gefühl" gehandelt, das niemand auszusprechen wagt?
gruß agno

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Behinderten-Teilhabe, geht der Weg rückwärts?

motorschiffbesitzer, (vor 3426 Tagen) @ agno

Behindertenparkplätze werden zu Mütterparkplätzen.

Auf privaten Parkplätzen, wie bei einem Einkaufzentrum meinst du?
Auf öffentlichen darf das m.E. nicht sein. Zumindest nicht ohne den Parkplatz an anderer Stelle neu zu schaffen.

Dass der Unterton in der Gesellschaft (siehe z.B. Japan) gegenüber Nichtleistungsträgern asoziale Züge besitzt (meine Formulierung), diese Entwicklung vermute ich schon seit längerer Zeit.

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Geht der Weg rückwärts? Glaube ich erstmal nicht! Chaotisch schon!

motorschiffbesitzer, (vor 3425 Tagen) @ agno

Behinderten-Teilhabe, geht der Weg rückwärts?

Glaube ich erstmal nicht! Chaotisch schon! Es wird einige Gewinner geben und viele Verlierer. Sollte das das Ziel gewesen sein? Dann ist es handwerklich OK, sonst mangelhaft.

Ähnlich geht es mir bei der Thematik "Inklusion", wohl wissend, dass zum Beispiel einige betroffene Eltern (wegen behindertem Kind) das Machwerk toll finden.
Allerdings kenne ich auch verantwortungsbewusste Heilerziehungspfleger, die die Begeisterung gar nicht teilen!

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Behinderten-Teilhabe, geht der Weg rückwärts?

moritz, (vor 3425 Tagen) @ agno

...
"Es ist besser, wenn die Behinderten verschwinden", wurde der Täter zitiert.
Hat er nach dem neuen "Gefühl" gehandelt, das niemand auszusprechen wagt?


die "neuen gefühle" sind in japan nicht gleich wie bei uns.
das verschwinden von behindertenparkplätzen zu gunsten von mütterparkplätzen (persönlich noch nie angetroffen) darf mit dieser amoktat nicht verglichen werden.

ausserdem ist der täter vermutlich psychisch krank und kann nicht so einfach als jemand gesehen werden, der neue gefühle einer gesellschaft ausdrückt.

diese gefühle sind auch gar nicht neu.

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Geht der Weg rückwärts? Glaube ich schon!

agno, (vor 3425 Tagen) @ motorschiffbesitzer

Ich war da letztens mal ein paar Tage unterwegs :-)
Wollte zwischendurch mal die Luft von überlaufenen Touristenhochburgen schnuppern ;-)
Mit Smartphone den Weg im Internet gesucht... (Das Dokument lässt sich nicht öffnen)
Alle Möglichkeiten abgefahren, die einzig mögliche Einfahrt angefahren...
Aha, eine Klingel... BimBam... Halo ich bin schwerbehindert und möchte da hoch... ssst senken sich die massiven Durchfahrtsperren.
Hmm *Schulterzuck*, das fühlt sich an wie ein Viedeospiel der 80er Jahre, Sie haben den nächsten Level erreicht. :-D
Dann fährt man in Schrittgeschwindigkeit kreuz und quer alle Möglichkeiten ab. Alle paar Meter anhalten, da gehen ein paar lustige Touristen.
Das Automatikgetriebe schreit hilfe, es kracht und knallt, tut aber noch seine Arbeit.
Man hat ja MS, stellt das Auto kurz ab, schleppt sich zu irgendwelchen Heimatkundigen...
Und wird in unfreundlichem Ton angebellt dass da um die Ecke und dann den Berg hoch, doch ordentliche Behindertenparkplätze seien.
? ich habe doch alles mögliche abgefahren?
Während ich überlege, knallt das Getriebe erneut und schickt mir eine gelbe Karte auf das Display.
Puh, wenn ich hier oben abgeschleppt werden muss, dann wird das teuer...
Ganz ruhig agno, ganz vorsichtig raus hier.
Nach 15Minuten löschte das Autobetriebssystem die Getriebewarnung und agno sucht ein gemütliches, etwas weniger proletenhaftes Cafe.
Ganz unscheinbar ein kleines Schild mit Cafe & Blumen, das sieht gut aus. :-)
Einen Kilometer über schmale Wege und dann ein wunderschöner Ort.
Rolli raus, eine nette junge Frau fragt ob Sie helfen kann?
Agno lächelt: Nein danke das hier passt wunderbar!
Im Schatten von wunderbar duftenden Blumenampeln einen leckeren Kuchen, guten Kaffee, angenehme Gespräche.
Man redet über rollstuhlgerecht und behindertenfreundlich.
Kommt zum Thema touristische Attraktionen und unglückliche Erlebnisse.
Und erfährt dass das Prinzip sei, weil die Behinderten als Störfaktor empfunden würden, die Parkplätze aber Vorschrifft seien.
*schluck*
Ihr Lieben, es kann sein dass meine aggressive Ader noch eine Weile geschwollen ist.
Wäre ich 30 Jahre jünger hätte ich einen Flashmob mit hunderten von Rollis zu organisieren versucht.
Aber lohnt es sich mit solchen Menschen zu streiten?
Imho eher nein.
Aber ich registriere dass man am Supermarkt die Behindertenparkplätze abbaut.
Registriere übergriffiges Verhalten von gesunden Menschen mit Kaffeemaschinenabitur.
Es wird kälter und ruppiger werden.
Aber ich bin nicht dafür dass man sich als Behinderter demütig schämt.
Und werde sicher unbequem sein und bleiben.
gruß agno

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Geht der Weg rückwärts? Ich glaube immer noch nicht.

motorschiffbesitzer, (vor 3425 Tagen) @ agno

Wenn ich für irgendetwas Unnützes viel Kraft aufwenden muss und quasi durch mangelndes Einfühlungsvermögen in der Situation gehalten werde, werde ich sehr schnell sehr ungehalten.:-(

Insofern ahne ich, wie es dir ergangen ist und wie du darüber denkst.

Nichtsdesto trotz habe ich in meinem Leben Behinderten gegenüber soviel auf mich selbstverständlich wirkende Hilfsbereitschaft erlebt (gerade in Holland, mit Fussball haben die es trotzdem nicht so;-) ), dass ich keine pauschale Tendenz sehe.

Aber natürlich, wenn ein ganzes Dorf gegen Ausländer ist,
warum sollte dann nicht auch ein ganzes Dorf gegen Behinderte sein.

P.S. Dass es "medienwirksame Querschläger" gibt, die von billigen mediengeilen Medien exklusiv in Szene gesetzt werden, sei es weil sie Kinder, Ausländer, Behinderten, Menschen, ... Hasser sind, das nehme ich zu Kenntnis. Halte es aber alles andere als typisch für Deutschland und die Welt.

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Geht der Weg rückwärts? guckst du zdf.kultur

Philipp, (vor 3425 Tagen) @ motorschiffbesitzer

Auf zdf.kultur ist die Welt noch unsere !

ZDF Hitparade, disco, Raumschiff Enterpreis.

Philipp

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Bring noch RTL Nitro ins Spiel, aber ...

motorschiffbesitzer, (vor 3425 Tagen) @ Philipp

Was heute Schrott ist, ist Schrott.

Was damals Schrott war, bleibt Schrott.

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Bring noch RTL Nitro ins Spiel, aber ...

Philipp, (vor 3425 Tagen) @ motorschiffbesitzer

Ich meinte es gesellschaftpolitisch, es sind ja Spiegel der Zeit.

Philipp

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Bring noch RTL Nitro ins Spiel, aber ...

motorschiffbesitzer, (vor 3424 Tagen) @ Philipp

Als TV-Junkie und Musikinterssierter in verschiedenen Generes und Zeiten bin ich flexibel. Wir können sowohl komplette "Serien" betrachten, als auch einzelne "Beiträge".
Ich mag das auch nicht Spiegel der Zeit, sondern eher Spiegel der Gesellschaft nennen.

Natürlich bin ich mir des subjektiven Anteils in der Bewertung bewusst.

Bsp: Theaterklassiker in der Neuzeit insziniert ist nicht meins.
Deswegen muss die Inszinierung aber nicht schlecht sein.

Bei klassischer Musik umarrangiert als Fahrstuhlmusik oder Evergreens im Chinastyle für das Restaurant würde ich jetzt vorurteilsbehaftet keine hohe Kunst unterstellen.

Wir kommen aber vom Thema ab!

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Geht der Weg rückwärts? hmmm

agno, (vor 3424 Tagen) @ motorschiffbesitzer

Ich meine das:
http://blog.zeit.de/stufenlos/2016/08/01/debattenkultur-wenn-randgruppen-keine-mehr-sind/

„Sämtliche Randgruppen melden dann noch mehr Ansprüche an, neue Randgruppen erfinden sich. Jeder will mal. (…) Die Bundesrepublik wird zur Mimosen-Zuchtstation. Und das politisch-korrekte Element noch bestimmender, als es ohnehin schon ist. Die Maßstäbe dafür, wer wirklich beleidigt wurde, wer sich glaubhaft beleidigt fühlen darf, verschwimmen endgültig.“

Die Leistungsträger sind genervt, weil Sie glauben dass Sie im Notfall nicht mehr vom sozialen Netz getragen werden.

agno

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Geht der Weg rückwärts? hmmm

IceUrmel, (vor 3424 Tagen) @ agno

Ich finde, die Autorin bringt es gut auf den Punkt:

"Jahrzehntelang hat die Gesellschaft de facto von behinderten Menschen nichts anderes mitbekommen als Wum und Wendelin und die Aktion Sorgenkind. Mir ist schon klar, dass sie sich erst daran gewöhnen muss, dass das, was medial, politisch und in anderen Bereichen stattfindet nun auch von behinderten Menschen kritisch beäugt und kommentiert wird. Und nicht nur das: Mitglieder dieser Gruppe melden sich zu Wort, wenn sie meinen, diskriminiert, übergangen oder vergessen zu werden. In der Vergangenheit redete die Mehrheit. Die sogenannten Randgruppen waren stumm und wurden nicht gefragt."

Veränderung kann ein sehr langwieriger Prozess sein, der nicht linear verläuft. Rückschläge gehören dazu und "dürfen" hinterfragt werden. So könnte man den Filialleiter des Supermarktes auf dessen Parkplatz es nicht genügend Behindertenparkbuchten gibt, mal auf die Thematik ansprechen.

Oder einen nichtbehinderten Honk der dämliche Sprüche klopft darauf aufmerksam machen, dass man es gut findet, dass auch Minderintelligente einen Platz in unserer Gesellschaft haben. Was er vermutlich nicht verstehen wird - aber sei´s drum.

LG

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Geht der Weg rückwärts? hmmm

Philipp, (vor 3424 Tagen) @ IceUrmel

So wie "die Alten" immer mobiler werden, ist es auch bei uns mit Behinderungen.

Das mit den Behindertenparkplätzen nervt ja, oft nur ganz kurz belegt von Jemandem, der es eilig hat oder die Tafel nicht lesen kann.

Ich kauf mir einen von der Armee ausgemusterten Mercedes/Puch G, vorne mt der
Eisenplatte für Schneepflug und Seilwinde, hinten mit der H-Profil Eisen-Stossstange
und dann ist mir das relativ egal, wer jetzt wo rumhampelt. Innen ist Platz für
E-Bike und Elektroroller.

Philipp

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Geht der Weg rückwärts? hmmm

moritz, (vor 3424 Tagen) @ IceUrmel

...
In der Vergangenheit redete die Mehrheit. Die sogenannten Randgruppen waren stumm und wurden nicht gefragt."
...>

jetzt kommt es mir manchmal so vor, als dürfte die mehrheit nichts mehr sagen.
rücksicht auf randgruppen ok, aber es ist doch gar nicht möglich, jedem gerecht zu werden.

ich denke, es ist zeit für eine denkpause, eine besinnung auf das wirklich wichtige.
und persönlich höchste zeit, mich aus diesem forum wieder zu verabschieden.

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Behinderten-Teilhabe, geht der Weg rückwärts?

Jakobine, (vor 3424 Tagen) @ moritz

Hallo,

dass Behinderte ausgegrenzt werden, liegt am selben Phänomen wie bei der Ausgrenzung anderer sogen. Randgruppen, man oder frau möchte nicht mit der Schwäche von anderen Menschen (können auch Tiere sein) konfrontiert werden. Hunde oder Katzen kann man einschläfern lassen, Menschen nicht. Auch wenn man sich selbst umbringt, wird das wohl kaum akzeptiert, jedenfalls von der Allgemeinheit nicht.
Die Konfrontation mit der Schwäche, beispielsweise durch die Konfrontation mit Behinderte, erinnert Menschen an ihre eigene Schwäche, die sie nicht gerne sehen wollen, deshalb wird Krankheit, Arbeitslosigkeit, andere sexuelle Orientierung ect. einfach ausgegrenzt. Eine Beschäftigung mit der eigenen Schwäche, Begrenztheit, Behinderung hat u. U. zur Folge, dass das Selbstwertgefühl abnimmt, man sich schämt o. ähnl.
Ich glaube für uns mit den Behinderungen, ich sage da lieber mit den Handicaps ist es wichtig, Stärke auch in der Schwäche zu empfinden und nach außen so weit wie möglich selbstbewusst aufzutreten, obwohl einem nicht unbedingt danach ist.
Auch durch die Foren ist die Kommunikation über die Beeinträchtigung, aber auch über die schönen, auch ganz normalen Seiten des Lebens prima. Durchhängen gehört auch dazu. Grüße Jakobine

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Geht der Weg rückwärts? hmmm

motorschiffbesitzer, (vor 3424 Tagen) @ agno

Ich kann mit dem Blogartikel nicht viel anfangen. Irgendwie wirkt er sehr vordergründig und "randgruppenbeliebig" auf mich.

Um vielleicht etwas bittere Satire rein zu bringen:
Die Politiker müssen alles dafür tun, dass es keine Randgruppen gibt. Schließlich wollen sie von der Mitte gewählt werden und nicht vom Rand.

Eine unterschwellige Gefahr in einer möglichen zukünftigen salonfähigen Ansicht: - Behinderte, also auch "nur" Menschen, keine Leistungsträger der Gesellschaft - sehe ich zwar, behalte es aber für mich, da reine Spekulation.

Die Leistungsträger sind genervt, weil Sie glauben dass Sie im Notfall nicht mehr vom sozialen Netz getragen werden.

Genervt ist gut! :-( Es braucht doch immer Schwächere, dass man sich besser fühlt.
Jetzt keine Highlight-Evolutionsentwicklung, aber bittere Wahrheit.

Heute kam die Meldung, dass einviertel der Hartz 4 Empfänger Ausländer sind und dass die Zahl der deutschen Hartz 4 Empfänger abgenommen hat.

Will man damit irgendetwas forcieren oder nur mal so was sagen?

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Behinderten-Teilhabe, geht der Weg rückwärts?

motorschiffbesitzer, (vor 3424 Tagen) @ Jakobine

dass Behinderte ausgegrenzt werden, liegt am selben Phänomen wie bei der Ausgrenzung anderer sogen. Randgruppen, man oder frau möchte nicht mit der Schwäche von anderen Menschen (können auch Tiere sein) konfrontiert werden. Hunde oder Katzen kann man einschläfern lassen, Menschen nicht. Auch wenn man sich selbst umbringt, wird das wohl kaum akzeptiert, jedenfalls von der Allgemeinheit nicht.
Die Konfrontation mit der Schwäche, beispielsweise durch die Konfrontation mit Behinderte, erinnert Menschen an ihre eigene Schwäche, die sie nicht gerne sehen wollen, deshalb wird Krankheit, Arbeitslosigkeit, andere sexuelle Orientierung ect. einfach ausgegrenzt. Eine Beschäftigung mit der eigenen Schwäche, Begrenztheit, Behinderung hat u. U. zur Folge, dass das Selbstwertgefühl abnimmt, man sich schämt o. ähnl.

Schonunglos formuliert. Aber in meinen Augen richtig!

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Geht der Weg rückwärts? hmmm

IceUrmel, (vor 3424 Tagen) @ Philipp

Ich kauf mir einen von der Armee ausgemusterten Mercedes/Puch G, vorne mt der
Eisenplatte für Schneepflug und Seilwinde, hinten mit der H-Profil Eisen-Stossstange
und dann ist mir das relativ egal, wer jetzt wo rumhampelt. Innen ist Platz für
E-Bike und Elektroroller.

Hi Phlipp,

das ist natürlich auch eine Maßnahme ;-)

LG

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Geht der Weg rückwärts? hmmm

IceUrmel, (vor 3424 Tagen) @ moritz

jetzt kommt es mir manchmal so vor, als dürfte die mehrheit nichts mehr sagen.
rücksicht auf randgruppen ok, aber es ist doch gar nicht möglich, jedem gerecht zu werden.

Lieber Moritz,

wieso darf die Mehrheit nichts mehr sagen? Es wird doch andauernd und allerorten über alles Mögliche und Unmögliche geredet und geschrieben.

Es besteht nur kein Anspruch auf das alleinige Rechthaben und auf das unkommentierte Hinnehmen. Klar kann man nicht jedem immer gerecht werden, aber man kann sich um eine gewisse Ausgeglichenheit bemühen. Jeder hat so seinen Fokus. Aber genau das macht es doch aus. Oder nicht?

LG

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Behinderten-Teilhabe, geht der Weg rückwärts?

IceUrmel, (vor 3424 Tagen) @ Jakobine

Hi Jakobine,

ich schließe mich Deinen Ausführungen an.

LG

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Behinderten-Teilhabe, geht der Weg rückwärts?

W.W., (vor 3424 Tagen) @ Jakobine

Nehmen wir einmal an, ein Mensch sei wie ein Mosaik aus 1000 Facetten. Der eine ist größer, der andere kräftiger, der dritte schöner, der vierte schlauer, der fünfte reicher, der sechste gebildeter, der siebte empfindsamer, der achte empfindlicher und der neunte leicht kränkbar oder jähzornig.

Insofern kann jeder Mensch ein buntes Kunstwerk sein, indem er all das, was ihm mitgegeben wurde, schön zusammensetzt und das Dunkle etwas heller macht und seine Ecken und Kanten abschleift.

Ich denke, wir haben es in der Hand, so zu sein, wie wir sein wollen, und mit 60 hat jeder das Gesicht, das er verdient. Vielleicht sogar Niki Lauda.

W.W.

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Geht der Weg rückwärts? hmmm

agno, (vor 3424 Tagen) @ moritz

Lieber Moritz
Ich finde diese zwei Artikel so genial, dass ich das kaum beschreiben kann.
In beiden Positionen!
-------------------------------------------------------------------------------
Aber doch, ich bin der Meinung dass berentete, arbeitsunfähige, arbeitslose -MSler eine Randgruppe sind.

gruß agno

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Geht der Weg rückwärts? hmmm

Philipp, (vor 3424 Tagen) @ agno

Ich liege dem Staat nicht auf der Tasche, privat Versichert, genug einbezahlt, die haben noch immer mehr von mir einbezahlt, als ich bis jetzt bezogen habe, zahle immer
noch jährlich einen Kleinwagen als Steuer ei, damit sie das verteilen können an wen auch immer.

Der Staat kann von mir aus dicht machen.

Philipp

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Geht der Weg rückwärts? hmmm

motorschiffbesitzer, (vor 3424 Tagen) @ Philipp

Nunja,

ich sehe das so, dass wir in Deutschland (als hohe Errungenschaft) ein Solidarsystem und einen Sozialstaat haben.

Es hat sich (leider) die egoistische Sichtweise etabliert(?) "Was habe ich davon?".

Weiterführend kann man dann auch sagen, es geht nicht darum was man einbezahlt hat, sondern dass z.B. die Versicherung maximalen Gewinn daraus schlägt, indem sie nicht mehr viel davon ausbezahlen muss.

Der Gesellschaft zur Liebe, sonst gibt es am Ende wieder eine Banken- und Versicherungsrettung zu Lasten der Steuerzahler.

Keine erstrebenswerte Vorstellung in meinen Augen. Bei der derzeitigen Gesellschaftentwicklung kann ich mir so eine Mentalität aber durchaus vorstellen. Sicherlich nicht Morgen.

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Behinderten-Teilhabe, geht der Weg rückwärts?

Amy, (vor 3424 Tagen) @ agno

Mir fällt es schon eine Weile auf:
Behindertenparkplätze werden zu Mütterparkplätzen.


Ist mir jetzt so noch nicht aufgefallen...hab allerdings auch erst seit einem halben Jahr einen Hindi-Parkausweis.


Fühlst du dich diskriminiert agno?


Gegenüber Müttern mit Kindern?;-)

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Allrad

Amy, (vor 3424 Tagen) @ Philipp

So wie "die Alten" immer mobiler werden, ist es auch bei uns mit Behinderungen.

Das mit den Behindertenparkplätzen nervt ja, oft nur ganz kurz belegt von Jemandem, der es eilig hat oder die Tafel nicht lesen kann.

Ich kauf mir einen von der Armee ausgemusterten Mercedes/Puch G, vorne mt der
Eisenplatte für Schneepflug und Seilwinde, hinten mit der H-Profil Eisen-Stossstange
und dann ist mir das relativ egal, wer jetzt wo rumhampelt. Innen ist Platz für
E-Bike und Elektroroller.

Philipp

Warum nicht gleich nen Panzer?;-)

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Ich kotze

motorschiffbesitzer, (vor 3168 Tagen) @ agno

War das zu direkt ausgedrückt in der Überschrift? Leider konnte ich da keinen vornehmen Smiley einfügen.

Ja, das ist eine logische Konsequenz, wenn man das Solidaritätsprinzip abschaffen möchte und den Sozialstaat abbauen will.

Ich ko ... - ach, das schrieb ich schon.

:wuerg:

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Stellen erstmal intern ausschreiben ?

naseweis ⌂, in meinem Paradies, (vor 3168 Tagen) @ agno

Öffentliche Arbeitgeber sind nicht mehr verpflichtet, schwerbehinderte Menschen einzustellen ? ? ?

Nein, dass ist eine unzulässige Verkürzung.
Ich find ich den Ansatz erstmal im eigenen Pool zu schauen, wer für eine Stelle in Frage kommt, ganz vernünftig. Als Steuerzahler hab ich durchaus Interesse an Kosteneinsparung und Effizienz:
Die Einweisung in die Aufgaben des öffentlichen Dienstes kostet Zeit und damit Geld. Wenn also entsprechend ausgebildete Menschen aus dem eigenen Fundus umgesetzt werden, ist das wirtschaftlich und sinnvoll.

Man hört zunehmend Klagen über einen anwachsenden Wasserkopf in der öffentlichen Verwaltung. Der Bund der Steuerzahler fordert: "Viele öffentliche Aufgaben sollten nach einer Verwaltungsreform bürgerfreundlich, sparsam und wirtschaftlich erledigt werden. Das bedeutet ... weniger Beschäftigte im öffentlichen Dienst ..."

Die Verpflichtung Schwerbehinderte einzustellen, besteht weiterhin, auch für private Arbeitgeber. Die andernfalls erforderliche Ausgleichszahlung ist jedoch viel zu gering um motivierend zu sein. Das zahlen unwillige Firmen aus der Trinkgeldkasse.

--
das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)

Sisyphos hatte es auch nicht leicht

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Behindert im öffentlichen Dienst

naseweis ⌂, in meinem Paradies, (vor 3168 Tagen) @ naseweis

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das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)

Sisyphos hatte es auch nicht leicht

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Stellen erstmal intern ausschreiben ? Erstmal? Nein!

motorschiffbesitzer, (vor 3168 Tagen) @ naseweis

Ich denke, dass der Staat eine Vorbildfunktion hat.
Er hat sich ja auch selbst "früher" dazu verpflichtet.

Ohne Frage gibt es auch beim Lesen eine "Fairness-Diskrepanz" zwischen alter und kommender Reglung, ein "Fairnessvakuum" für "beide Seiten" (arbeitsuchender
Behinderter und "versetzungsgefährderter" interner Arbeitnehmer.)

Wenn der Arbeitgeber keinen Behinderten im Betrieb/ in der Behörde haben will, wird es schon genug Anreize für eine interne Vergabe geben.

Ach, wieder ein Punkt auf meiner Liste, weshalb ich Inklusion als gescheitert ansehe. Behinderte - gerade geistig Behinderte - müssen vor der Gesellschaft beschützt werden.:-(
Und diesesmal vom Staat selbst vorgelebt.:-(

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Der Altar der Scheineffizienz :-(

agno, (vor 3168 Tagen) @ naseweis

...Man hört zunehmend Klagen über einen anwachsenden Wasserkopf in der öffentlichen Verwaltung. Der Bund der Steuerzahler fordert: "Viele öffentliche Aufgaben sollten nach einer Verwaltungsreform bürgerfreundlich, sparsam und wirtschaftlich erledigt werden. Das bedeutet ... weniger Beschäftigte im öffentlichen Dienst ..."

Die Verpflichtung Schwerbehinderte einzustellen, besteht weiterhin, auch für private Arbeitgeber. Die andernfalls erforderliche Ausgleichszahlung ist jedoch viel zu gering um motivierend zu sein. Das zahlen unwillige Firmen aus der Trinkgeldkasse.

Mir hat man gesagt dass der öffentliche Dienst, soweit möglich, von Benachteiligten ausgefüllt wird:
Hauptschüler (war für meinen Gesprächspartner ein Synonym für geistige Leistungsschwäche) & Behinderte.
Damals brauchte ich länger bis ich das in meinen Wertekompass einordnen konnte.
Der Fallschirm für nicht eigenständig für sich selbst sorgende Mitbürger ist im selben Gewerk wie die anderen öffentlichen Dienstleistungen.
Solange diese offentlichen "Verpflichtungen" ernst genommen werden, gibt es nichts was näher liegt als alle möglichen öffentlichen Stellen mit "eingeschränkten" Bürgern auszufüllen.
Bevor ich jetzt weiter auf dein "halbsoschlimm" von oben eingehe, möchte ich auf die Argumentation von MSB verweisen:
"Wenn der Arbeitgeber keinen Behinderten im Betrieb/ in der Behörde haben will, wird es schon genug Anreize für eine interne Vergabe geben."
gruß agno

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