1.
Ich les mich also so ein bißchen durch die Websites,
und sehe nun, daß das life-ms-Konzept zu einem großen Teil auf der von mir schon oft kritisierten Behauptung beruht,
die MS sei eine Zivilsationskrankheit.

Nochmal verkürzt: das wissen wir nicht!
Es ist möglich, daß die MS so alt ist wie die Menschheit.
Das Problem liegt darin, daß wir keine historischen Quellen haben, die verläßlich Auskunft über das Alter der MS geben könnten.

Die Tarsache, daß wir keine Quellen haben, läßt aber nicht den Schluß zu, daß die MS nicht alt, sondern erst eine Erscheinung des 19./2o. Jahrhunderts ist.

Zitat life-ms:
"Bemerkenswert ist, dass die Entstehung und die Verbreitung der MS eng
mit der industriellen Entwicklung und der Urbanisierung in den letzten
200 Jahren zusammenhängen."
http://www.dsgip.de/media/downloads/lifesms-Konzept.pdf

2.
Auch bei diesem Text fühle ich mich wieder unwohl und bin skeptisch.
Wohin wollen uns diese Leute führen?
Was sind deren Interessen?

Propagiert wird allerdings ein Prof. George Jelinek aus Melbourne in Austalien,
der angeblich "beachtliche Verbesserungs- und sogar Heilerfolge bei Betroffenen aufweisen" kann, und der "damit einen Paradigmenwechsel in der MS-Therapie eingeläutet" haben soll.

Er hat "unter dem Titel „Overcoming Multiple Sclerosis“ (OMS) im Jahr 2009
einen evidenzbasierten Ratgeber zur Überwindung der Multiplen Sklerose
veröffentlicht. Zusätzlich führt er in sogenannten „Retreats“ (Klausuren)
Betroffene an die Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen heran."

Ich hatte schon mal davon gehört, traue den Aussagen aber ganz und gar nicht über den Weg.
Besonders nicht, wenn von Heilung gesprochen wird, und auf "evindenzbasiert" hingewiesen (behauptet) wird. Das schmeckt nach Beeinflussung und gefälliger Propaganda.
Und wenn er "Retreats" druchführt, dann denke ich an Gurus.

Ich lasse das alles einfach mal so stehen. Eine genauere Überprüfung, die notwendig wäre, kann ich zur Zeit nicht leisten.

Schönen Abend noch!
Gruß
Boggy

(Das war natürlich zuviel Text ... )