MS, EBV + HERV ... + Epigenetik (Allgemeines)

Michael27 @, Freitag, 14.01.2022, 12:15 (vor 825 Tagen) @ Boggy

Hallo Boggy,

vielen Dank ! In diesem Thread entwickelt sich gerade eine ziemlich interessante und lebendige Diskussion. Auch wenn fast alle von uns nur "interessierte Laien" sind, kann uns das doch in unserem Verständnis weiterbringen - finde ich zumindest.

Nachdem es bisher fast immer um den Einfluss von EBV "davor" ging, möchte ich noch etwas beisteuern, was beschreibt, was "danach" passiert - möglicherweise durch EBV ausgelöst, möglicherweise auch durch etwas Anderes.

Ich verweise auf https://www.newsletter-epigenetik.de/multiple-sklerose-bei-zwillingen/. Es geht um 7 Stellen der DNA, wo es bei eineiigen Zwillingen (eine/r an MS erkrankt, eine/r nicht) "systematische Unterschiede" gab. Dort steht u.a.:

"Zwei der sieben wichtigsten Stellen heben die Forscher besonders hervor: Die eine betrifft ein Gen (TMEM323), von dem man weiß, dass es für Immunzellen wichtig sein kann. Zudem existiert diese epigenetische Besonderheit sogar bei Menschen, die bereits sehr lange an MS erkrankt sind. Und es lässt sich ausschließen, dass sie eine Folge der gegen die Krankheit gerichteten medikamentösen Therapie ist. Folglich ist es denkbar, dass es einst ein die Krankheit begünstigender Umweltimpuls war, etwa eine Infektion mit Epstein-Barr-Viren, Nikotinkonsum oder ein Vitamin-D-Mangel, der die Epigenetik der Immunzellen an dieser Stelle veränderte."

Die zugrunde liegende Studie stammt aus 2019 und befindet sich hier:
Nicole Y. Souren et al.: DNA methylation signatures of monozygotic twins clinically discordant for multiple sclerosis. Nature Communications, 07.05.2019, doi: 10.1038/s41467-019-09984-3.

Das ist auch so ein Hoffnungsschimmer, den ich habe. Da offensichtlich immer mehr dafür spricht, dass die Veränderungen in unserem Körper, die zum Ausbruch der MS führen (oder damit einhergehen), epigenetischer Art sind, müssten sie sich auch relativ einfach umkehren lassen. Für die epigenetische Steuerung braucht man ja keine Genschere, sondern kann dies durch Ernährung, Bewegung, Lebensstil und bestimmte Nahrungsergänzungsmittel (NEM) erreichen (alles natürlich sehr vereinfacht ausgedrückt). Nicht umsonst sind Vitamin D und Biotin die beiden NEM, welche die größte Zahl an "epigenetischen Schaltern" ein- und ausschalten können. Solange wir nicht genau wissen, wo und wie wir epigenetisch eingreifen wollen, sind alle oben beschriebenen Maßnahmen natürlich ein zielloses Herumballern mit Schrotkugeln - aber wenn man da gezielt herangehen könnte ...

Michael

Tags:
EBV, Epstein-Barr-Virus


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