Zum Tode von Guido Westerwelle (Allgemeines)

Herbie, Freitag, 18.03.2016, 16:53 (vor 2963 Tagen)

Wenn Menschen sterben, hat man kaum Teilnahme, wenn man den Verstorbenen nicht persönlich kannte. Ich kannte Ihn persönlich nicht, aber sein Tod betrifft mich.

Als Politiker schätzte ich Ihn sehr, denn er war einer der ganz fleißigen. Als Erkrankter sah ich in Ihm ein klein wenig mein eignes Leben.

In seine Buch, "Zwischen zwei Leben" trennt er das Leben als Gesunder und das Leben als Kranker. Ich auch und da ist die Verbindung.

Ich denke oft genauso, dass mein Leben als Gesunder und mein Leben als Kranker zwei ganz unterschiedliche Lebenswege mit jeweils eigenen Erkenntnissen und eigenen Prioritäten ist. Zwei ganz unterschiedliche Leben in ein und demselben Körper.

Ich bestehe auch aus der selben Materie vor und nach der Diagnose aber mit unterschiedlichsten Lebensinhalten.

Vor der Diagnose; hier und dort und überall in Sachen Karriere und Beruf unterwegs.

Nach der Diagnose war beispielsweise einmal ein schöner Frühlingstag. Nach der Infusion und dem Mittagessen lag ich eine Stunde unter einem Baum, die Sonne blinke manchmal zwischen Ästen und Blättern durch. Da sagte ich mir, so etwas kann ich nur in meinem zweiten Leben erleben und genießen. In meinem vorigen Leben hätte ich für so etwas keine Zeit gehabt.

Das Erfreuen an Kleinigkeiten ist mir geblieben und das darf ich inzwischen schon 20 Jahre lang. Das verstehen aber nur ganz wenige Menschen. Man hat mich auch schon einmal angesprochen, als ich an einem Tag sehr lange vor dem Brandenburger Tor in meinem Rolli saß und mir die Geschichte dieses historischen Platzes wie einen Film vor meinem geistigen Auge abspielen ließ.

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Zum Tode von Guido Westerwelle

Philipp, Freitag, 18.03.2016, 17:25 (vor 2963 Tagen) @ Herbie

Hallo Herbie

Das Leben ist so vergänglich, zerbrechlich.

https://www.youtube.com/watch?v=wLb-YEqBs5Y

Hope

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