Was verursacht Schübe - und was kann sie verhindern? (Allgemeines)

chen-man @, Mittwoch, 09.12.2015, 19:03 (vor 3062 Tagen)

Ich habe ältere Beiträge gelesen und will eine Frage aufgreifen: Was verursacht Schübe?

W.W.: Streß.
Zustimmung. Dazu gibt es eine Metaanalyse von D.Mohr & Co (2004), die den Zusammenhang mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von weniger als 1:10.000 bestätigt: vernünftiger Zweifel ist nicht möglich.

Streß erhöht den Kortisolspiegel, und Kortisol dämpft die Immunabwehr. (Beispielsweise fangen sich gestreßte Menschhen nachweislich viel eher einen grippalen Effekt ein.)

Seit den Anfängen der MS-Forschung im 19. Jahrhundert wird eine Infektion als MS-Ursache diskutiert. Was liegt näher, als eine chronische ZNS-Infektion anzunehmen, die unter Streß aufflackert?

Es ist immer von Viren die Rede - aber was spricht eigentlich gegen eine chronische bakterielle Infektion?
Nach der auf der ECTRIMS-Konferenz am 10.10.2015 von Prof. Luanne Metz / Calgary vorgestellten erfolgreichen Doppelblind-Studie aus Kanada verhindern 2x 100 mg Minocyclin pro Tag bei CIS (= erstes demyelinisierendes Ereiignis) sehr effektiv den Übergang in die MS.
http://www.aerztezeitung.de/extras/druckansicht/?sid=896155&pid=887306

Bei einer Studie aus dem Iran (2012) konnten 100 mg/d Doxycyclin (zusätzlich zu unzureichend wirksamem Interferon) die Schubrate DRASTISCH um ca. den Faktor 4 vermindern.
Das ist genau das, was wir erwarten würden, wenn die MS durch eine fokale bakterielle ZNS-Infektion verursacht würde: Bekämpfen einer solchen Infektion kann das Fortschreiten der frühen MS bremsen oder ganz verhindern = Schubfreiheit.

Spricht irgendetwas gegen diese Interpretation? (Mino- oder Doxycyclin sind unwirksam gegen Viren, aber hochwirksam gegen zahlreiche bakterielle Erreger, etwa bei der häufigen Zecken-Borreliose: Die kann eine späte ZNS-Infektion verursachen, die von der MS klinisch nicht zu unterscheiden ist.
Die späte Neuroborreliose ist die wichtigste und schwierigste / problematischste Differential-Diagnose, bevor eine MS laut Leitlinie überhaupt diagnostiziert werden darf: Die MS ist eine "Ausschlußdiagnose".)

Da in Jahrzehnten KEIN ursächliches Virus nachgewiesen wurde, legt die Wirksamkeit von Mino- bzw. Doxycyclin eine ursächliche bakterielle Infekion nahe, insbesondere die klinisch ununterscheidbare späte Neuroborreliose.

Damit wird die Streßwirkung auf die Schubauslösung verständlich: Streß schwächt die Immunabwehr, die "hypothetischen" Borrelien können sich vermehren, die schwelende Entzündung anheizen und so Schübe wie auch aktive Herde im ZNS / MRT hervorrufen.

Wenn das zutrifft, ist die MS-Schubbehandlung mit "Kortison" zumindest sehr fragwürdig - eine kausale Therapie wäre beispielsweise das Standard-Borreliose-Mittel Doxycyclin für ca. 2-3 Wochen.

Aber das ist "zu einfach, zu billig - und dabei noch gut verträglich", offenbar für die große Mehrheit der Betroffenen unglaubwürdig?
chen-man

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Was verursacht Schübe - und was kann sie verhindern?

GG, Mittwoch, 09.12.2015, 19:09 (vor 3062 Tagen) @ chen-man

Wenn das zutrifft, ist die MS-Schubbehandlung mit "Kortison" zumindest sehr fragwürdig - eine kausale Therapie wäre beispielsweise das Standard-Borreliose-Mittel Doxycyclin für ca. 2-3 Wochen.


Weder Cortison noch Doxyclin hilft.

Es gibt nichts.

GG

--
Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst,sondern die Erkenntnis, dass es etwas gibt,das wichtiger als die Angst ist

Was verursacht Schübe - und was kann sie verhindern?

Hitman @, Mittwoch, 09.12.2015, 19:29 (vor 3062 Tagen) @ GG

word

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Was verursacht Schübe - und was kann sie verhindern?

Philipp, Mittwoch, 09.12.2015, 20:59 (vor 3062 Tagen) @ Hitman

:gelbe Karte:

Was verursacht Schübe - und was kann sie verhindern?

chen-man @, Mittwoch, 09.12.2015, 20:09 (vor 3062 Tagen) @ GG

Wenn das zutrifft, ist die MS-Schubbehandlung mit "Kortison" zumindest sehr fragwürdig - eine kausale Therapie wäre beispielsweise das Standard-Borreliose-Mittel Doxycyclin für ca. 2-3 Wochen.


Weder Cortison noch Doxyclin hilft.

Es gibt nichts.

GG

Ist ja interessant: "Es gibt nichts" - Nada... Auch keinen GG, kein ufoS-Forum, keinen Rechner und kein Internet, um das "Nichts" mitzuteilen? Kein Wetter, keinen heutigen und morgigen Tag, das Abendbrot, das Bett - alles nicht existent?

Überhaupt gelesen?
"...Nach der auf der ECTRIMS-Konferenz am 10.10.2015 von Prof. Luanne Metz / Calgary vorgestellten erfolgreichen Doppelblind-Studie aus Kanada verhindern 2x 100 mg Minocyclin pro Tag bei CIS (= erstes demyelinisierendes Ereiignis) sehr effektiv den Übergang in die MS.
http://www.aerztezeitung.de/extras/druckansicht/?sid=896155&pid=887306

Bei einer Studie aus dem Iran (2012) konnten 100 mg/d Doxycyclin (zusätzlich zu unzureichend wirksamem Interferon) die Schubrate DRASTISCH um ca. den Faktor 4 vermindern.
Das ist genau das, was wir erwarten würden, wenn die MS durch eine fokale bakterielle ZNS-Infektion verursacht würde: Bekämpfen einer solchen Infektion kann das Fortschreiten der frühen MS bremsen oder ganz verhindern = Schubfreiheit.
... "
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3829238/

Da werden sehr aufwendige Therapiestudien gemacht, die haben bemerkenswert positive Ergebnisse - aber das ist "Nichts"? Realitäts-Verweigerung. (Und sofort kommt der stalkende AuftragsKILLER von nebenan und stimmt zu. Cui bono? Ziemlich durchsichtig das Ganze...)

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unangenehmer Zungenschlag verursacht Stress.

agno @, Mittwoch, 09.12.2015, 20:19 (vor 3062 Tagen) @ chen-man

Da habe ich meine persönliche Meinung dazu.
Ich wäre auch bereit darüber zu schreiben...
Wenn ihr X-man euch mit Äußerungen beherrscht, die positiv sozialisierte Mitmenschen als angriffig empfinden.
Ja, als ich noch auf der Suche war, empfand ich die Stressthreads als persönliche Bereicherung.
mal schauen...
agno

unangenehmer Zungenschlag verursacht Stress.

Bennie @, Mittwoch, 09.12.2015, 20:37 (vor 3062 Tagen) @ agno

Da habe ich meine persönliche Meinung dazu.
Ich wäre auch bereit darüber zu schreiben...
Wenn ihr X-man euch mit Äußerungen beherrscht, die positiv sozialisierte Mitmenschen als angriffig empfinden.
Ja, als ich noch auf der Suche war, empfand ich die Stressthreads als persönliche Bereicherung.
mal schauen...

Dann mal los, wäre sehr daran interessiert, da ich momentan einen Schub habe .
Liebe Grüße
Bennie

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Bromelain bei Schub

Philipp, Mittwoch, 09.12.2015, 20:57 (vor 3062 Tagen) @ Bennie

Hallo Bennie

Ich habe selber keine Schübe, lese aber oft von Bromelain bei Schub.

Unter 14.6 auch bei Weiche aufgelistet.

http://www.ms-forum-weihe.de/ms-kurs/ms14.html

Gute Besserung !

Hthumb up pe

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Bromelain bei Schub

Philipp, Mittwoch, 09.12.2015, 21:04 (vor 3062 Tagen) @ Philipp

Das war ein "Freudscher", ich wollte Weihe schreiben.

Das Archiv ist eigentlich beim falschen Forum, ich schaue oft darin nach, es ist
sehr umfassend und lehrreich.


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Links zum Archiv

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Mittwoch, 09.12.2015, 21:18 (vor 3062 Tagen) @ Philipp

Das Archiv ist eigentlich beim falschen Forum, . . .
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Lieber Hope,
seit Beginn gibts bei den ms-ufoS bei den Links auch die Infos zu den Archiven vom Doc.

Schau mal hin!

--
das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)

Sisyphos hatte es auch nicht leicht

Bromelain bei Schub

chen-man @, Mittwoch, 09.12.2015, 22:02 (vor 3062 Tagen) @ Philipp

Hallo Bennie

Ich habe selber keine Schübe, lese aber oft von Bromelain bei Schub.

Unter 14.6 auch bei Weihe aufgelistet.

http://www.ms-forum-weihe.de/ms-kurs/ms14.html

Gute Besserung !

Hthumb up pe

(Ich habe das C oben in Weiche entfernt.)

Schlag nach bei Shakespeare / Weihe, und die Frau'n sind hin (W.Neuss?). Ich finde auch dies:
"10.5 Gibt es eine „sanfte“ Alternative zu Cortison?

Als Alternative zu Cortison wird die Enzymtherapie empfohlen. Sie ist wissenschaftlich aus drei Gründen umstritten:

1. ist ihr Wirkungsmechanismus wenig überzeugend;
2. ist es wahrscheinlich, dass die Enzyme als Eiweißkörper im Magen-Darm-Trakt zu einem großen Teil vor der Resorption zerstört werden; und
3. ist es nicht gelungen, ihre Wirksamkeit in einer Doppelblindstudie nachzuweisen."

Ebenfalls Dr. Weihe (Hervorhebung durch mich):
"Ein entscheidender Wesenszug der MS ist, dass sie sich in einem labilen Gleichgewicht, also in einer Pattsituation zwischen der Aggressivität des Erregers und den Verteidigungskräften des Körpers befindet. Schließlich zeigen ja sowohl die Rückbildung der Symptome als auch die langen Ruhephasen zwischen den Schüben, dass es dem Immunsystem möglich ist, die Krankheit in Schach zu halten. In den vielen Fällen mit einer leichten Form der MS, kann es nur dann zu einem Schub kommen, wenn die Abwehrkräfte darniederliegen. ..."

"Erreger": ein "Versprecher"?
Der Erreger ist ja über Jahrzehnte dokumentiert worden, insbesondere von Prof. Gabriel Steiner (1883-1965): WENN er sich durch Streß (= Schwächung der Abwehr) vermehrt und einen Schub auslöst, dann ist es nur vernünftig, mit einem SPEZIFISCHEN Mittel dagegen zu schießen, und das ist nun 'mal Doxycyclin.
Selbst der weise alte Landarzt, mit dem sich Dr. Weihe lange unterhielt, reihte Penicillin ganz selbstverständlich unter die Naturheilmittel ein!

Nun hat G.Steiner in den 50er Jahren Penicillin bei MS geprüft und keine überzeugende Wirkung gesehen. Dann versuchte er es mit Tetrazyklin(en), gleichfalls Naturheilmitteln (gebildet von Streptomyceten, die natürlich im Boden vorkommen): da sah es wohl schon besser aus (auch vom Franzosen Le Gac berichtet, wenn ich nicht irre) - aber sowohl Penicillin als auch Tetrazyklin dringen kaum durch die Blut-Hirn-Schranke.
Da ist es doch ein Riesenglück, daß in den 60er Jahren durch Anfügen einer lipophilen Gruppe an das natürliche Tetrazyklin das Doxycyclin entstand, das - gemessen an seiner offenbar hohen Wirksamkeit bei MS - offensichtlich ausreichend ins ZNS übertritt.

Dr. Weihe überlegte, was er selbst machen / nehmen würde, wenn er MS hätte. Ich bin Mediziner, hatte Anfang der 90er Jahre begründeten Verdacht auf MS und entschied mich für Behandlungsversuche mit ZNS-gängigen antimikrobiell wirksamen Substanzen ("AB"), blieb beim Doxycyclin hängen, weil es in praktisch jeder Hinsicht besser ist als das teuere i.v.-AB von Roche (Einzelheiten auf Nachfrage).
Ich bin 22 Jahre nach meinem ersten Versuch ganz erheblich gesünder / besser dran, als in den 90er Jahren, behinderungsfrei und bin sehr zuversichtlich, daß es dabei bleiben wird und ich weder Demenz noch Parkinson bekommen werde (wie immerhin 4 Verwandte in den beiden vorangehenden Generationen).
chen-man

Bromelain bei Schub

Wiggi @, Donnerstag, 10.12.2015, 04:49 (vor 3062 Tagen) @ chen-man

Nun hat G.Steiner in den 50er Jahren Penicillin bei MS geprüft und keine überzeugende Wirkung gesehen.

Es gibt eine Studie von 2005, da wurde bei 163 Patienten mit MS retrospektiv geschaut, ob nach der Anwendung von Antibiotika (z.B. wegen Atemwegsinfektionen), die in einer Database erfasst waren, ein erster Schub auftrat. Es wurde gefunden, dass die Anwendung von Antibiotika insgesamt oder die Anwendung von Antibiotika spezifisch gegen C. pneumoniae nicht mit einem MS-Risiko assoziiert war, d.h. das Risiko wurde weder erhöht noch vermindert. Dagegen die 2-wöchige Anwendung von Penicillin in den drei Jahren vor dem Index Datum reduzierte das Risiko, einen ersten MS Schub zu entwickeln, um 50 %. Tetracycline reduzierten den ersten Schub übrigens auch, aber etwas weniger deutlich, wenn auch schon bei der Gabe von 8 Tagen.
(Alvaro Alonso et al.: Antibiotic Use and Risk of Multiple Sclerosis.)

Wiggi

Bromelain bei Schub

chen-man @, Donnerstag, 10.12.2015, 12:11 (vor 3061 Tagen) @ Wiggi

Nun hat G.Steiner in den 50er Jahren Penicillin bei MS geprüft und keine überzeugende Wirkung gesehen.


Es gibt eine Studie von 2005, da wurde bei 163 Patienten mit MS retrospektiv geschaut, ob nach der Anwendung von Antibiotika (z.B. wegen Atemwegsinfektionen), die in einer Database erfasst waren, ein erster Schub auftrat. Es wurde gefunden, dass die Anwendung von Antibiotika insgesamt oder die Anwendung von Antibiotika spezifisch gegen C. pneumoniae nicht mit einem MS-Risiko assoziiert war, d.h. das Risiko wurde weder erhöht noch vermindert. Dagegen die 2-wöchige Anwendung von Penicillin in den drei Jahren vor dem Index Datum reduzierte das Risiko, einen ersten MS Schub zu entwickeln, um 50 %. Tetracycline reduzierten den ersten Schub übrigens auch, aber etwas weniger deutlich, wenn auch schon bei der Gabe von 8 Tagen.
(Alvaro Alonso et al.: Antibiotic Use and Risk of Multiple Sclerosis.)

Wiggi

Also hast Du diese Arbeit auch gefunden, Wiggi:
Man braucht ja nur nach multiple sclerosis antibiotic* suchen... Diese Arbeit (von 2006) ist "der Hammer" - aber wie so sehr Vieles wird sie einfach ignoriert.

Bei diesen Patienten ging es NICHT um MS - die Anwendung von AB (aus den verschiedensten Gründen) lag JAHRE VOR DER DIAGNOSE. Erst viel später wurden diejenigen MIT der (späteren) MS-Diagnose und eine sehr große Gruppe OHNE MS miteinander verglichen, was sie in den Jahren zuvor an AB eingenommen hatten.

Ein glasklarer Effekt bei den ß-Laktam-AB (etwa das heutige "Standardmittel" Amoxycillin): Wer so ein AB für ?2-3 Wochen eingenommen hatte, hatte das Risiko, in den folgenden JAHREN eine MS zu bekommen, glatt HALBIERT!
Bei der sehr viel kleineren Tetrazyklin-Einnehmer-Gruppe gab es ebenfalls eine Halbierung - aber mit erheblich größerer Unsicherheit.

Folgerungen:
1. Chlamydia pneumoniae = Cpn kommt als entscheidende MS-Ursache NICHT in Frage, da die Chlamydien als kleine intrazelluläre (virus-ähnliche) Bakterien gar nicht auf ß-Laktame ansprechen. (Das "Wheldon-Protokoll" hat keine - breite - Basis, könnte allenfalls für eine kleine Untergruppe von "speziellen" MS-Patienten von Bedeutung sein...)

2. Also spricht das Ergebnis dafür, daß die MS von einem Erreger verursacht wird, der EXTRAZELLULÄR ist, weil die ß-Laktame polar sind und gar nicht in die Zellen gelangen. G.Steiner hatte den "Ur-Vertreter" Penicillin in den 50er Jahren ohne überzeugende Erfolge beim MS geprüft...

Der Unterschied: In der ALONSO-Arbeit von 2006 ging es um Antibiotika JAHRE vor dem "Ausbruch" / der Diagnose MS. Das könnte bedeuten, daß die MS-Erreger da noch gar nicht im ZNS angekommen / angesiedelt, sondern noch "auf dem Weg dorthin" waren: Noch außerhalb des ZNS (außerhalb der Blut-Hirn-Schranke) konnten sie durch ß-Laktame eliminiert und so eine spätere MS verhindert werden.

Die "Katastrophe": dieser Untersuchungs-Ansatz hätte in den 9 Jahren seither unbedingt überprüft / wiederholt werden müssen. Aber das wurde ignoriert, und so ist ein weiteres Jahrzehnt verloren gegangen, um eine (einfache) Möglichkeit zu finden, die MS schon vor der Diagnose zu stopppen, und zwar gleich für JAHRE durch eine Anwendung über KURZE Zeit (wenige Wochen)!

Die Gruppe, die mit Tetrazyklinen behandelt wurde, war einfach zu klein für einigermaßen sichere Schlußfolgerungen. Weiter: in dieser Gruppe ist klar zu unterscheiden zwischen den älteren Tetrazyklinen auf der einen Seite und Doxycyclin auf der anderen (sowie dem späteren SEHR ähnlichen "Me too"-Präparat Minocyclin) mit sehr viel bessere Eigenschaften, u.a. lange Halbwertszeit, dadurch minimale Dosierung im Bereich von 100-200 mg pro Tag.
Eine spätere Auswertung mit einer wesentlich größeren Patientenanzahl hätte mehr Klarheit bringen können, fand aber leider nicht statt / wurde unterlassen.

Nun haben wir die 2015 ausgewertete Doppelblind-Studie mit 200 mg Minocyclin pro Tag aus Kanada, die in der MS-Entwicklung zwischen "Jahre vor der Diagnose" (Alonso et al. 2006) und "nach der Diagnose" (etwa G.Steiner 50er Jahre) liegt, nämlich "beim ersten demyelinisierenden Ereignis" (CIS): und hier eine knappe Halbierung des MS-Risikos über 1/2 Jahr (etwas geringer für 1 Jahr) - bei DAUER-Einnahme. (Schlecht verträglich: Zweifel an der Einnahmetreue bei Minocyclin, meine Vermutung.)

Es ist noch lange nicht alles geklärt - aber zusammengenommen spricht vieles dafür, daß die MS sich mit der kurzzeitigen Einnahme bestimmter AB über JAHRE stoppen läßt: Das ist ein Riesenfortschritt, der bisher offenbar nicht gesehen, nicht wahrgenommen, nicht anerkannt wird.
chen-man

Bromelain bei Schub

Wiggi @, Donnerstag, 10.12.2015, 12:43 (vor 3061 Tagen) @ chen-man

Es ist noch lange nicht alles geklärt - aber zusammengenommen spricht vieles dafür, daß die MS sich mit der kurzzeitigen Einnahme bestimmter AB über JAHRE stoppen läßt: Das ist ein Riesenfortschritt, der bisher offenbar nicht gesehen, nicht wahrgenommen, nicht anerkannt wird.

Dem kann ich zustimmen. Es wäre natürlich ideal, wenn man die AB nur kurz nehmen müsste, weil rechtzeitig. In diesem Fall wäre eine frühzeitige Behandlung tatsächlich angesagt, im Gegensatz zu all den immunmodulierenden Mitteln. Aber, wie du in meinem anderen Kommentar siehst, bin ich noch nicht überzeugt, dass es unbedingt die Borreliose sein muss.

Wiggi

Bromelain bei Schub

Wiggi @, Donnerstag, 10.12.2015, 12:00 (vor 3061 Tagen) @ chen-man

Was mir noch nicht einleuchtet, ist, wie das Geschlechterverhältnis bei Lyme-disease anders sein kann als bei MS, wenn es doch diesselbe Krankheit sein soll.
Bei Borreliose etwa 1:1 Männer zu Frauen (nämlich über 30 Jhr. 47,9% zu 52,1%, unter 30 Jhr. 52,9% zu 47,1%). Quelle, diese Arbeit. Leider ist aus der pdf nicht ersichtlich, wer die Arbeit gemacht hat. Hier finden sich eine Menge Statistiken über Borreliose, über die geographische Verteilung in Deutschland und auch über Behandlung mit Doxycyclin und Penicillin samt Erfolgsquoten.

Die Verbreitung ist für mich ein weiterer ungeklärter Punkt. Siehe z.B. die Verbreitung von Lyme disease und von Multiple Sklerose in den USA. Eben nur ein Beispiel, ich weiß nicht, wie es anderswo ist.

Wiggi

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Bromelain bei Schub

Philipp, Donnerstag, 10.12.2015, 12:42 (vor 3061 Tagen) @ Wiggi

Ja das ist für mich auch nicht nachvollziehbar.

Hope

Bromelain bei Schub

chen-man @, Donnerstag, 10.12.2015, 12:45 (vor 3061 Tagen) @ Wiggi

Was mir noch nicht einleuchtet, ist, wie das Geschlechterverhältnis bei Lyme-disease anders sein kann als bei MS, wenn es doch diesselbe Krankheit sein soll.
Bei Borreliose etwa 1:1 Männer zu Frauen (nämlich über 30 Jhr. 47,9% zu 52,1%, unter 30 Jhr. 52,9% zu 47,1%). Quelle, diese Arbeit. Leider ist aus der pdf nicht ersichtlich, wer die Arbeit gemacht hat. Hier finden sich eine Menge Statistiken über Borreliose, über die geographische Verteilung in Deutschland und auch über Behandlung mit Doxycyclin und Penicillin samt Erfolgsquoten.

Die Verbreitung ist für mich ein weiterer ungeklärter Punkt. Siehe z.B. die Verbreitung von Lyme disease und von Multiple Sklerose in den USA. Eben nur ein Beispiel, ich weiß nicht, wie es anderswo ist.

Wiggi

Die Fülle der Daten, Grafiken "erschlägt" mich erst einmal: das kann ja Tage / Wochen dauern, bis man sich da durchgearbeitet hat! (Sofern man sich die Zeit dafür nimmt / nehmen kann...)
Woher stammt die erste angegebene Arbeit? (Es muß ja eine Quelle geben, normalerweise auch ein Literaturverzeichnis usw. usf.)
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Zu "Lyme" in den USA: Das sind sicher Meldedaten des CDC? (Jahr?)
Es ist eine altbekannte Tatsache, daß Meldungen vor allem von dort stattfinden, wo ein entsprechendes Problembewußtsein vorhanden ist, das auf INFORMATION beruht. (Aus Kalifornien habe ich gehört, daß viele "Stellen" zusammenarbeiten, um das Risiko zu verneinen / herunterzuspielen, weil ein Borreliose-Risiko eben "geschäftsschädlich" ist, etwa für den Tourismus...)
Es gibt also nicht nur "Ignoranz" gegenüber dem Zecken-Borreliose-Risiko, sondern wohl auch bewußte DESINFORMATION...
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Zum Geschlechts-Verhältnis: Hier kommt es sicherlich stark darauf an, wie die Daten gewonnen wurden: solange das völlig offen / unklar ist (es fehlt der Anfang der offenbar "monumentalen" Untersuchung!), kommt mir das wie "Stochern im Nebel" vor.

Soviel für's Erste. (Unter "Bromelain" ist das ja nun wirklich schleicht eingeordnet - würde eher einen eigenen Thread erfordern...)
chen-man

GeschlecherVerteilung bei der Zecken-Borreliose

chen-man @, Donnerstag, 10.12.2015, 20:38 (vor 3061 Tagen) @ Wiggi

Hallo liebe Wiggi,
ich arbeite mich langsam durch die Doktorarbeit 2006 aus Berlin: Kap. 3 "Methodik"

"...Der ... Fragebogen wurde als Beilage in zwei Ausgaben des
Deutschen Ärzteblattes verschickt.
Das Deutsche Ärzteblatt wird von der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung herausgegeben. Alle in Deutschland ins Arztregister eingetragenen
Kollegen erhalten zweiwöchentlich und kostenlos diese Zeitung. Außerdem wurde der
Fragebogen durch Außendienstmitarbeiter der Firma Grünenthal in Arztpraxen und
Krankenhäusern verteilt. ..."
(Was hat Grünenthal damit zu tun? AB-Hersteller? ...? Haben die irgenwie Einfluß auf das Ausfüllen der Fragebogen genommen? ...?)

Jetzt kann man überlegen, welche Borreliose-Patienten von den antwortenden Ärzten am ehesten erinnert und per Fragebogen in die Umfrage eingebracht wurden: Ob das der Verteilung der Infektion - auch über Frauen / Männer - in der Gesamtbevölkerung entspricht? Ich habe da Zweifel / Bedenken...

((Männer sind nach wie vor oft die "Ernährer" der Familie: Wenn da die berufliche Existenz durch einen bedrohlichen Verlauf gefährdet ist, wird das eher erinnert werden. Dr. Hassler berichtet Ende der 80er Jahre beispielsweise über 2 ältere Männer mit bedrohlichen Herzrythmusstörungen, die beide deswegen zur vorzeitigen Berentung anstanden, aber nach Diagnose beide durch AB-Therapie geheilt wurden: Soetwas bleibt natürlich im Gedächnis, führt sogar zu einer Zeitschriften-Veröffentlichung!))

VIEL spannender fände ich das Geschlechterverhältnis in der Langzeit-Untersuchung von Dr. Dieter Hassler (laut SPIEGEL 2008 bereits damals über 3000 Untersuchte; 1992 von gut 1200 Untersuchten 207 "sero-positiv" + 11 "sero-negative" klinische Diagnosen).
Aber leider ist es mir per eMail nicht gelungen, mit Dr. Hassler in Kontakt zu kommen. (Er dürfte inzwischen über mehr als ein Vierteljahrhundert Daten gesammelt haben, vermutlich praktisch die Gesamtbevölkerung seiner Großgemeinde Münzesheim. Sehr spannend wäre auch, ob HundehalterInnen ein höheres Borreliose-Risiko haben, oder ReiterInnen, nach meinem Eindruck GANZ überwiegend Mädchen / Frauen...)
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1x mehr: Die Grundlage für die MS wird bis etwa zum Alter von 15 Jahren gelegt: Es muß also das Geschlechts-Verhältnis der Borrelien-Infektion bis zu diesem Alter in Erfahrung gebracht werden, nicht das der Gesamtbevölkerung bis in Rentenalter.
Die spannende Frage: wie ist das Freizeitverhalten von Mädchen / Jungen in den letzten Jahrzehnten?
Jungen evtl eher vor der Glotze oder auf dem Bolzplatz, Mädchen eher...? Wo / was?
Ideen / Beobachtungen von Dir als Frau?
chen-man

GeschlecherVerteilung bei der Zecken-Borreliose

chen-man @, Freitag, 11.12.2015, 02:59 (vor 3061 Tagen) @ chen-man

Zu dem Thema muß es natürlich weitere Daten geben. Via PubMed fand ich beispielsweise diese Angaben aus Frankreich ((hohes Risiko im Elsaß!))
http://www.eurosurveillance.org/ViewArticle.aspx?ArticleId=20883

Zitat: "There was a marked difference in the sex ratio between outpatients (predominantly female) and inpatients (predominantly male), for which we have no explanation. Sex differences in the risk of contracting tick bites, incidence rates, and clinical picture of erythema migrans have been reported, although the biological, immunological, and sociological mechanisms causing these differences have not been determined [31]. "
In Praxen, also ambulant, überwogen die weiblichen Patienten (allerdings nur geringfügig), in Kliniken (also stationär) dagegen die Männer, und zwar deutlich. Das kann bedeuten, daß die Männer die schwereren / bedrohlicheren Krankheitserscheinungen haben, etwa gefährliche Herzrhythmusstörungen.

Die zitierte Quelle [31] berichtet aus Schweden ein erheblich höheres Risiko bei Frauen über 40: Ich spekuliere, daß die - anders als die jüngeren Frauen (und natürlich die Männer) - häufiger Röcke tragen und damit gegen die Empfehlung "verstoßen", in zeckengefährdeten Gebieten möglichst geschlossene Kleidung, also lange Hosen zu tragen.
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(Sehr spannend wäre auch, ob HundehalterInnen ein höheres Borreliose-Risiko haben, oder ReiterInnen, nach meinem Eindruck GANZ überwiegend Mädchen / Frauen...)

Nach einer Reiter-Zeitschrift überwiegen die Mädchen und Frauen sehr stark, angeblich ca. 75%. ReiterInnen halten sich in diesem Zusammenhang oft in zecken-gefärdeten Gebieten auf, allerdings nahezu immer in enganliegenden Hosen. Zu fragen wäre, inwieweit sie beim "Hinter-den-Busch-Gehen" Zecken einfangen...

Hundehaltung (in der Wohnung, nicht im Freien) bedeutet nach verschiedenen Untersuchungen über Jahrzehnte ein erhöhtes MS-Risiko: Ich deute das so, daß die Hunde sehr oft in Zeckenbiotope "ausgeführt" werden, täglich, und daß das für die HalterInnen ein höheres Infektionsrisiko für zecken-übertragene Infektionen bedeutet, an erster Stelle die Borreliose.

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1x mehr: Die Grundlage für die MS wird bis etwa zum Alter von 15 Jahren gelegt: Es muß also das Geschlechts-Verhältnis der Borrelien-Infektion bis zu diesem Alter in Erfahrung gebracht werden, nicht das der Gesamtbevölkerung bis in Rentenalter.
Die spannende Frage: wie ist das Freizeitverhalten von Mädchen / Jungen in den letzten Jahrzehnten?
Jungen evtl eher vor der Glotze oder auf dem Bolzplatz, Mädchen eher...? Wo / was?
Ideen / Beobachtungen von Dir als Frau?
chen-man

Bei fünfjährigen Kindern in Schweden wurde kein Geschlechtsunterschied in der Borreliose-Prävalenz berichet, also müßte sich der Unterschied in den folgenden ca. 10 Lebensjahren entwickeln...

GeschlecherVerteilung bei der Zecken-Borreliose

Wiggi @, Freitag, 11.12.2015, 13:16 (vor 3060 Tagen) @ chen-man

Hallo,

mir geht es wie dir, ich fühle mich ein bisschen erschlagen von all den Informationen und zu suchenden Informationen. Ich brauche ein bisschen Zeit, um mich einzuarbeiten. Bin aber dabei, mich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen.
Nur nebenbei: ich lebe ja auf dem Land in Schweden und kann nicht sagen, dass Frauen mehr Röcke tragen, weder ältere noch jüngere. Die Frauen auf dem Land sind da sehr praktisch. Aus meiner persönlichen Erfahrung: ich lebe seit etwa 10 Jahren hier, bin viel im Garten, öfters im Wald, der direkt an meinen Garten angrenzt. Jedes Jahr habe ich zwischen 3-7 Zeckenbisse, meist von Nymphen, die aber anscheinend noch nie zu einer Borreliose geführt haben. Ich scheine die Zecken besonders anzuziehen, mein Mann hat höchstens 1-2, hatte aber schon zweimal eine Borreliose. Es ist hier normal, von Zecken gebissen zu werden. Viele der Nachbarn sind schon wegen Borreliose behandelt worden.
Man kann sich fragen: wieso ziehe ich besonders viele Zecken an? Liegt es am Geruch? Ich gehöre zu denen, die sich nicht gerne mit etwas eincremen oder parfümieren. Vielleicht ist das etwas, was Frauen von Männern bzw. Mädchen von Jungen unterscheidet?

Und warum hatte ich trotz der vielen Bisse noch keine Borreliose? Gibt es eine natürliche Resistenz?

Noch etwas: Hier gibt es viele Heidel- und Preiselbeeren, auch Pilze. Ich glaube, dass mehr Frauen als Männer Beeren pflücken. Aber ob mehr Mädchen pflücken? Vielleicht mit ihren Müttern? Wenn ich in den Heidelbeeren bin, komme ich regelmäßig mit 1-2 Zecken heim, weshalb mir das Pflücken etwas verleidet ist. Aber für Deutschland ist das ja nicht relevant.

Ist es aber nicht so, dass die MS in den Städten zunimmt? Von Griechenland habe ich da etwas gelesen.

Dies nur ein paar ungeordnete Gedanken.

GeschlecherVerteilung bei der Zecken-Borreliose

chen-man @, Freitag, 11.12.2015, 22:40 (vor 3060 Tagen) @ Wiggi

Oh, Schweden - wart Ihr nicht früher in Bayern?

Zecken reagieren speziell auf Buttersäure (J.v.Uexküll, Wikipedia):

"Die Umwelt des Tieres spiegelt sich in seiner Innenwelt; diese wiederum gliedert sich in eine Merkwelt und eine Wirkwelt. Die Merkwelt bedeutet das, was ein Organismus wahrnehmen kann, die Wirkwelt, was er zu tun imstande ist. Zwischen beiden besteht eine Wechselwirkung, die von Uexküll „Funktionskreis“ nennt. Sein berühmtes Beispiel: die Zecke. Zecken können drei Aspekte der Welt „merken“: oben – unten, warm – kalt, Buttersäure: ja oder nein. Diesen sinnlichen Vermögen entsprechen Organe, die etwas in die Tat umsetzen, also bewirken können, was letztlich der Fortpflanzung und Arterhaltung dient, Krabbeln, Warten, Zupacken. Die Umwelt der Zecke ist einfach, aus diesen drei Bestandteilen komponiert. Ihre subjektive Zeit ebenfalls: sie kann über Jahre leben, ohne dass etwas geschieht, plötzlich erscheint ein Warmblüter, die Zecke erfüllt ihre Mission und stirbt alsbald." (Das Uexküll-Buch hab' ich etwa mit 19 gelesen...)

Mein ältester Bruder durfte als Pilot kein Blut spenden (die sollen möglichst viel Hb haben bei Druckabfall; zweifelhaftes Argument).
Als ich bei mir übermäßige Eisenspeicherung feststellte, riet ich meinen Geschwistern, das ebenfalls prüfen zu lassen: er hatte den höchsten Wert, viel höher als ich (der ich als Student jahrelang Blut gespendet hatte). Der Hausarzt-Internist begann eine Aderlaßserie (700 ml jedesmal: danach ging mein Bruder zum Tennisspielen...).

Ich bemerkte bei mir nach Entzug des gespeicherten Eisens eine Änderung in vieler Hinsicht, beispielsweise brauchte ich kein Deo mehr. (Nahezu alle Bakterien benötigen Eisen: enthält man ihnen das vor, können sie sich allenfalls nur noch langsam vermehren - gilt allerdings NICHT für Borrelien, die wohl Mangan statt Eisen verwenden; gilt auch nicht für viele - oder alle? - Milchsäurebakterien.)
Weitere Einzelheiten sind etwas "anrüchig"...

Als ich diesen Bruder darauf ansprach: Ihm sei aufgefallen, daß er früher bei Tätigkeiten im Garten (gleichfalls am Waldrand) oft Zecken an sich fand, nach dem Eisenentzug aber nicht mehr. (Ziemlich klarer Zusammenhang: Es wird wohl kaum noch Buttersäure - im Darm von der "Darmflora" - gebildet, die auch an der Körperoberfäche "abgedunstet" wird.)

Vielleicht solltest Du Dir Deinen Serum-Ferritinwert bestimmen lassen und - falls er eher hoch ist (für eine jüngere Frau) - Blutspenderin werden?

Ich selbst kann zum Zeckenrisiko bei mir nichts sagen, weil ich nach meiner existenzbedrohenden neurolog. Erkrankung in den 90er Jahren kaum noch "in die Natur gegangen" bin, teils aus Zeitmangel, aber auch wegen meines inzwischen enormen "Respekts" vor den Tierchen.
Ich würde aber wetten, daß mein "Zeckenrisiko" heute viel geringer ist als in jüngeren Jahren.
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Nur eine Minderheit der Zecken trägt Borrelien, bei den Nymphen ein recht geringer Anteil: so kann frau selbst bei zahlreichen Stichen auch Glück haben - zumal, wenn die Biester zeitnah entdeckt und herausgezogen werden.
Im Übrigen: Eine große US-Doppelblind-Studie hat gezeigt, daß eine Borr.-Infektion durch einmalig nur 200 mg Doxycyclin innerhalb von 3 Tagen nach dem Stich so gut wie sicher verhindert werden kann. (Eine Art "Pille danach".) Die Ärzte / Fachgesellschaften raten davon ab - was mir nicht einleuchtet.

Wenn man weiß, daß in D vielleicht 10 Mio. Einwohner eine chronische Zeckenborreliose haben, mit "1000 Gesichtern" (angefangen von sog. "B-Symptomen" wie Müdigkeit / Abgeschlagenheit, chron. Kopfschmerzen und SEHR vielem mehr, D.Hassler et al. DMW 1992), dann kann bei der Ablehung dieser sehr einfachen Prophylaxe auch Eigeninteresse der Ärzteschaft eine Rolle spielen: Die Bevölkerung würde deutlich gesünder - und vermutlich würde auch das MS-, Parkinson-, Depressions- usw. -Risiko erheblich abnehmen (nähere Begründung würde sehr lang...).
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Kann irgendjemand etwas zum "Zeckenrisiko" im Zusammenhang mit Reiten (überwiegend Mädchen / Frauen) und / oder Hundehaltung beitragen? (Ein etwas "delikater" Aspekt: Wenn Frauen im Wald "hinter den Busch" müssen, haben sie sicher ein ganz erheblich höheres Risiko, sich Zecken "einzufangen", als Männer, die in der Hinsicht "anatomisch begünstigt" sind.)
Hund heute oft als "Kind-Ersatz", bei Mädchen als "lebende Puppe"? Ein Hund will täglich ausgeführt werden...
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Dein Mann hat MS(?): Wenn er 2x Borreliose hatte, ist es sehr gut möglich, daß die Borrelien im ZNS gelandet sind und dort bei einer kurzen Therapie, etwa mit einem ß-Laktam (typisch Amoxicillin) NICHT eliminiert wurden.
Die üblichen Borreliose-Tests scheinen bei MS-Kranken sehr oft "negativ" zu sein - mögliche Gründe dafür sind zu vielfältig / komplex, als daß ich das Thema jetzt hier "aufmachen" wollte.
LG chen-man

" Es gelang mir den langen Schub mit Doxycyclin zu stoppen, ...."

chen-man @, Mittwoch, 09.12.2015, 22:33 (vor 3062 Tagen) @ Bennie

Da habe ich meine persönliche Meinung dazu.
Ich wäre auch bereit darüber zu schreiben...
Wenn ihr X-man euch mit Äußerungen beherrscht, die positiv sozialisierte Mitmenschen als angriffig empfinden.
Ja, als ich noch auf der Suche war, empfand ich die Stressthreads als persönliche Bereicherung.
mal schauen...

Dann mal los, wäre sehr daran interessiert, da ich momentan einen Schub habe .
Liebe Grüße
Bennie

Hallo Bennie,
Leonie konnte ihren langen Schub stoppen. Ich nehme jetzt das Link zu einem Thread von WalterSN, weil das Link dort wohl nicht zum Bericht von Leonie in Sallys Café führt:
http://www.dmsg.de/multiple-sklerose-forum/index.php?kategorie=forum&tnr=8&mnr=369533&aktpos_nav=3&keywords=ninchen

Auf S.3 dieses Threads etwa in der Mitte der Seite ein weiterer eindrucksvoller Bericht von "Ninchen", einer Medizinerin, die es auch wissen wollte...
Alles Gute,
chen-man

Was verursacht Schübe - und was kann sie verhindern?

chen-man @, Mittwoch, 09.12.2015, 21:01 (vor 3062 Tagen) @ chen-man

Ich habe weiter im Weihe-Forum "geschmökert", finde leider die Diskussion über die Wirkung von Doxy- bzw. Minocyclin vor VIELEN Jahren nicht mehr. Damals erinnerte sich eine MS-Kranke über 11 Jahre zurück (aus meinem Gedächnis): sie wollte heiraten, war mit ihrer Haut nicht zufrieden und bekam vom Hautarzt Minocyclin verschrieben. Solange sie das einnahm, und zwar in geringer Dosierung von 100 oder sogar nur 50mg pro Tag, hatte sie keine Schübe, wohl aber in zwei längeren Schwangerschafts- und Stillpausen, in denen die Einnahme solcher Medikamente kontraindiziert ist.

Leider wollte Dr. Weihe davon nichts wissen, und damit war die Diskussion beendet.

Über die "zauberhafte" Wirkung von Cortison in der Schubtherapie schreibt er:
"Du musst dir das so vorstellen: Wenn sich in deinem Gehirn ein frischer Entzündungsherd ausbildet, dann wird dieser von deinem Immunsystem wie ein Fremdkörper, also wie ein Holzsplitter in der Haut angesehen, und es leitet Abwehrvorgänge ein, an deren Anfang eine wässrige Schwellung steht, das sogenannte Umgebungsödem. Dieses lässt den Herd fünf- oder zehnmal so groß erscheinen, wie er in Wirklichkeit ist. Cortison wirkt nun wie Löschpapier, es saugt das Wasser aus dem Gewebe, und die Schwellung bildet sich in kurzer Zeit zurück, der Druck auf die Nervenfasern lässt nach, und die Symptome bessern sich. ..."
(Interessant, daß mir auch wieder der Splitter in der Haut als Analogie eingefallen ist...)

Lieber Herr Weihe, kann es denn keinen Fortschritt geben? Nun ist die Wirkung von Doxy- und Minocyclin bereits mehrfach bewiesen, die von Minocyclin sogar in einer Doppelblind-Studie nach strengsten Kriterien:
Über den Wirkmechanismus kann man diskutieren. Ich habe eine - tatsachengestützte - sehr klare Meinung dazu: Doxycyclin wirkt KAUSAL, gegen die ursächliche chronische fokale ZNS-Infektion. Die Studien-Autoren dagegen gehen einheitlich von einer MMP-Hemmung aus (Einzelheiten auf Nachfrage): dementsprechend in allen bisherigen Studien DAUER-Einnahme, während nach meiner Vorstellung 2-3 Wochen zumindest für den Anfang ausreichen.

Der Aufwand für letzteres ist denkbar gering: Ein Rezept vom Hausarzt, Kosten weniger als 15-20 Euro (je nach Gewicht).
Spricht irgendetwas dagegen? (Außer ein möglicher Gewinn-Einbruch bei den MS-Milliarden-Gewinnlern, wenn es in Zukunft weniger MS gibt - aber uns liegt ja das Wohl der Betroffenen am Herz, oder?)

Für eine Welt ohne MS: Ist es nicht Zeit, einen Anfang zu machen?
chen-man

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Was verursacht Schübe - und was kann sie verhindern?

Philipp, Donnerstag, 10.12.2015, 09:02 (vor 3062 Tagen) @ chen-man

Hallo chen-man

Was ist bei der nicht schubförmigen MS :wink: :confused:

Die Hälfte hat nach Jahren SPMS.

Hast du da auch "Etwas".

Ich für mich habe das gelöst, aber für viele Andere Betroffene sieht es
schlecht aus.

Bei der schubförmigen MS diskutiere ich nicht mit, ich habe das ja nicht, bin weder Arzt noch Philosoph.

Hlightbulb pe

Was verursacht Schübe - und was kann sie verhindern?

chen-man @, Donnerstag, 10.12.2015, 12:52 (vor 3061 Tagen) @ Philipp

Lieber Phlipp (& wiggi),
ich muß erst einmal "passen": keine Zeit, mich da jetzt mit der nötigen Konzentration "hineinzuknien".

Wiggi:
erzählst Du etwas über Deinen "Hintergrund" (oder hast ein Link, wo etwas dazu / über Dich zu finden ist)? (Philipp kenne ich aus seinen vielen Beiträgen inzwischen ganz gut.)
Danke,
chen-man

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Was verursacht Schübe - und was kann sie verhindern?

Philipp, Donnerstag, 10.12.2015, 14:19 (vor 3061 Tagen) @ chen-man

Lieber chen-man

Kein Problem, ich habe momentan ruhe vor der MS, war nur so eine "Theoriefrage".

Danke.

Philipp

@wiggi

chen-man @, Donnerstag, 10.12.2015, 14:58 (vor 3061 Tagen) @ chen-man

Wiggi:
erzählst Du etwas über Deinen "Hintergrund" (oder hast ein Link, wo etwas dazu / über Dich zu finden ist)?
Danke,
chen-man
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((Die Quelle des "Kapitels 4" ist eine Dissertation von K.Munkelt 2006 FU Berlin (Innere Med. Rheumatologie Prof. Krause...)
Auffällig ist für mich, daß in dieser Doktorarbeit die Quelle / Literaturstelle Nr.(9), die weltweit vielleicht wichtigste epidemiologische Langzeitstudie von PD Dr. Dieter Hassler & Co, DMW 1992 (und VIELE weitere Arbeiten), wohl nicht wirklich zur Kenntnis / ernst genommen wird - aber das ist "üblich", wenn es um sehr große Krankheitsrisiken und Folgerungen für das Medizin-Geschehen geht...))

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15 Jahre falsche Diagnose, Borreliose ?

Philipp, Freitag, 11.12.2015, 08:34 (vor 3061 Tagen) @ chen-man

Lieber chen-man

Diagnose MS wird stimmen, der Auslöser werden wohl Borrelien sein.

http://sallys-ms-cafe.de/forum/forum_entry.php?id=157921&page=0&category=0&order=last_answer

Ich bin auf UWE gespannt, wie es ihm ergehen wird.

Philipp

15 Jahre falsche Diagnose, Borreliose ?

Leonie S., Freitag, 11.12.2015, 09:32 (vor 3061 Tagen) @ Philipp

Lieber Philipp und chen-man,

ich ziehe es in Erwägung, meine Werte ebenfalls bestimmen zu lassen.
Dazu muss ich einen Spezialisten für Lyme-NB aufsuchen, der nicht vorort ist.
Soviel ich in Erfahrung bringen konnte, werden positive Testergebnisse von der Schulmedizin (DGN gibt es keine Diagnose-Leitlinien) nicht anerkannt. Insofern müssen diese Tests selbst bezahlt werden.
Was mache ich mit evtl. positiven Ergebnissen? Es würde mir nicht anders gehen, wie Dirk beschreibt.

Wie steht es mit den klinischen Unterschieden zwischen MS und LNB?

Wie ich bei Berghoff las, müssten bei tatsächlichem Bestehen einer Neuroborreliose auch Symptome zu finden sein, die definitiv vom periferen Nervensystem herrühren. Facialisparesen, Haarwurzelkatarrh, Polyneuropathien ... sollen welche sein.
Welche noch?
Wie kann ich als Patient PNS-Symptome von ZNS-Symptomen unterscheiden?

Ich hatte u.a. auch viel Schüttelfrost und eisige Hände, Füsse und Knie. Sind dies primäre Anzeichen, die auf eine LNB schliessen lassen und eine teure Labor-Diagnostik rechtfertigen würden?

Gibt es auch beides in Form einer Lyme-MS oder MS-LNB, bzw. einer LNB, die mit Chronifizierung autoimmun geworden ist?

Ich stehe kurz davor, einen Termin bei diesem Arzt (Internist, LNB-spezialisiert) zu vereinbaren.

Auch ich bin derzeit sehr im Argen.
Was ist mit mir los? Weshalb dauern meine Schübe so ewig und heilen nicht mehr aus?
Weswegen kriege ich diesen blöden Nasennebenhöhleninfekt seit sooooo viiiielen Jahren nicht weg und so weiter. Das ist alles sehr merkwürdig.

Mit einer schon ewig bestehenden LBN scheint man auch nicht viel besser 'dran' zu sein, als mit einer MS. Jedenfalls begegnet man zu vielen geschilderten Dauernöten in den Borrelioseforen. Immer wieder werden diese Menschen trotz Hard-core-Langzeitantibiosen rückfällig. Von Doxy wird viel berichtet (auch im Zusammenhang mit Rückfällen, wie bei mir - keine 2,5 Wochen konnte ich ohne Doxycyclin.
LG Leonie

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15 Jahre falsche Diagnose, Borreliose ?

Philipp, Freitag, 11.12.2015, 10:37 (vor 3060 Tagen) @ Leonie S.

Liebe Leonie

Wegen der Fatigue bin ich ein schlechter Leser und oft auch spät im Antworten oder
überlese einfach viel. Daher sind meine Antworten oft nicht ganz auf die Fragen abgestimmt. :-)

Meine Mutter hat seit ca. 25 Jahren Lyme Borreliose.

Gleich ist bei uns.

Fatigue, nicht belastbar, "Muskelschmerzen" beim Darauf Drücken.

Ansonsten sind es ganz Andere Sachen.

Meine Mutter kann gut gehen, hat kognitiv keine Probleme, Blase und Stuhlgang alles normal.

Dafür hat sie Alles was ein Rheumakranker hat sehr ausgeprägt.

Sie war 3 Monate stationär in einer Klinik zur Behandlung, erkannte zwischenzeitlich Niemanden.

Meine Mutter ist bei Dr. Satz in Behandlung.

Links zum Thema:

http://www.zeckenliga.ch/service/links/index.html

Hope / Philipp

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15 Jahre falsche Diagnose, Borreliose ?

Zoe @, tieef im Weeeeesten, Freitag, 11.12.2015, 11:46 (vor 3060 Tagen) @ Leonie S.

Leonie:Weswegen kriege ich diesen blöden Nasennebenhöhleninfekt seit sooooo viiiielen Jahren nicht weg und so weiter.

Bei mir löst Bromelain überraschend schnell die verstopften Nebenhöhlensekrete und lässt sie abfließen! Es lohnt sich, das auszuprobieren - Nebenhöhleninfekte hatte ich früher oft und "ersticke" sie jetzt mit dieser Methode im Keim.
Außerdem habe ich den Eindruck, dass der Abfluss der Sekrete durch eine durch eine leicht nach hinten gekippte Kopflagerung (Nackenkissen) gut unterstützt wird.

Zoe
Vielleicht sollte ich noch warnend hinzufügen, dass ich den Eindruck habe, Bromelain setzt auch in meinem Darm manches in Bewegung - wenn das weniger erwünscht ist, sollte es bei einer Tablette am Tag oder nur jeden zweiten Tag bleiben. Ich brauche davon so wenig, dass ich locker mit einer kleinen Packung über´s Kalenderjahr komme.

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15 Jahre falsche Diagnose, Borreliose ?

Philipp, Freitag, 11.12.2015, 12:26 (vor 3060 Tagen) @ Zoe

Hallo Zoe

Ananas Bromelain hat es in vielen Sportsalben gegen Blutergüsse.

Wirkt abschwellend, das ist so.

http://www.gesundheit.de/fitness/sport-bewegung/sportwissen/enzymtherapie-bei-sportverletzungen

H:-)pe

15 Jahre falsche Diagnose, Borreliose ?

Bennie @, Freitag, 11.12.2015, 21:31 (vor 3060 Tagen) @ Zoe

Heute war ich bei meiner Ärztin und habe mit ihr besprochen, es mit Bromealin (200mg) zu versuchen...
und zwar 14 Tage drei Mal 5 Tabletten, 14 Tage drei Mal 3 Tabletten, 14 Tage drei Mal eine Tablette.
Ich werde berichten , wie es mir damit geht.
Grüssle
Bennie
PS:
Die Vorschläge von Agno bezüglich einen Gang zurückzunehmen, werde ich auch übernehmen, trotz oder gerade wegen Weihnachtszeit
;0)

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15 Jahre falsche Diagnose, Borreliose ?

Zoe @, tieef im Weeeeesten, Freitag, 11.12.2015, 21:33 (vor 3060 Tagen) @ Bennie

Alles Gute für dich, Bennie!flowers
Lass es möglichst gemütlich angehen!
:wink: Zoe

15 Jahre falsche Diagnose, Borreliose ?

Bennie @, Freitag, 11.12.2015, 21:36 (vor 3060 Tagen) @ Zoe

Danke ;-))
Liebe Grüße
Bennie

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Nasenkanne für Zoe

Philipp, Freitag, 11.12.2015, 23:17 (vor 3060 Tagen) @ Zoe

Liebe Zoe

Da ich durch das mit Betaferon "modulierte" Immunsystem immer über Wochen an irgend einem Schnupfen "rummachte", spüle ich oft mit der Nasenkanne.

So wird ausgeschwemmt, was sich festgesetzt hat, eine reim mechanische Wirkung.

Wer sich in Naturheilkunde auskennt, kann das Spülwasser auch entsprechend konditionieren. Ich nehme nur Himalaya Salz.

H:wink: pe

15 Jahre falsche Diagnose, Borreliose ?

Wiggi @, Freitag, 11.12.2015, 20:26 (vor 3060 Tagen) @ Leonie S.

Liebe Leonie,

du befindest dich in einer schwierigen Lage und ich wünsche dir, dass du Hilfe bekommst, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Ich habe mich leider noch zu wenig mit dem Thema befasst, um positiv beitragen zu können.

Wie ich bei Berghoff las, müssten bei tatsächlichem Bestehen einer Neuroborreliose auch Symptome zu finden sein, die definitiv vom periferen Nervensystem herrühren. Facialisparesen, Haarwurzelkatarrh, Polyneuropathien ... sollen welche sein.
Welche noch?
Wie kann ich als Patient PNS-Symptome von ZNS-Symptomen unterscheiden?

Es dürfte schwer sein, das zu unterscheiden. Aber selbst wenn du es könntest, was würde es aussagen, da auch die MS periphere Neuropathien zeigen kann?

Wenn ich all das mit den Antibiotika bei "MS" lese, kommt mir noch der Gedanke, ob es sein kann, das die ABs nicht irgendwelche Bakterien im Gehirn angreifen, sondern ganz einfach durch eine Veränderung der Darmflora den Verlauf der MS verändern. So wie es bei den Versuchen mit den Mäusen war, die, in einer sterilen Umgebung aufgewachsen, keine Autoimmunenzephalitis bekamen. Erst als sie mit normalen Stuhlproben inkubiert wurden, wurden sie krank.

Ich merke jedenfalls, dass ich um dieses Thema nicht herumkomme, obwohl mir im Moment die Kraft dazu fehlt.

Ich halte dir die Daumen,
Wiggi

15 Jahre falsche Diagnose, Borreliose ?

chen-man @, Freitag, 11.12.2015, 23:49 (vor 3060 Tagen) @ Wiggi

Liebe Wiggi,
nur kurz zur Darmflora:
1. Doxycyclin (das ich für DAS geeignete Mittel auch bei der NEUROborreliose halte) wird am Anfang des Magen-Darm-Kanals praktisch vollständig resorbiert, erreicht den Dickdarm (mit der "Bakterienflora") normalerweise nicht, allenfalls vielleicht bei stark bescheunigter Darmpassage.
Dementsprechen gehören "Darmstörungen" nicht zu den (typischen) Doxy-Wirkungen. (Nur so kann man solch ein "Aknemittel" Jugendlichen über Monate geben.)

2. Ich warte immer noch darauf, daß mir jemand erklärt, wie eine FOKALE ZNS-Erkrankung von "außen" verursacht werden kann, sei es vom Immunsystem der Körpers, vom Darm, Quecksilber aus Amalgam, Sonnen- / Vit.D-Mangel oder was auch immer.
Der gesunde Menschenverstand läßt doch nach der Ursache IN den MS-Herden suchen, so wie ich bei einer begrenzten Entzündung am Finger nach dem Splitter in der Mitte suche!

Dazu entstehen auch noch neue MS-Herde über die Jahre, und das alles ziemlich regellos, jedenfalls asymmetrisch (alles DEFINITION einer MS); soetwas kann "nie und nimmer" von "außen" hervorgerufen werden! (Die Tbc ist typisch auch "herdförmig": die Erreger sind IMMER in den Tbc-Herden! Wie können "Forscher" wie "Prof." Weckerle nur auf die absurde Idee kommen, der Darm sei entscheidend? Die MS ist eine typische Menschen-Erkrankung: Die ganze Tierquälerei mit EAE usw. ist Tierquälerei, ein Irrweg, ein übles Ablenkungs-Manöver, gehört verboten!)
chen-man

15 Jahre falsche Diagnose, Borreliose ?

chen-man @, Freitag, 11.12.2015, 21:09 (vor 3060 Tagen) @ Leonie S.

Lieber Philipp und chen-man,

(... ...)


Was ist mit mir los? Weshalb dauern meine Schübe so ewig und heilen nicht mehr aus?
Weswegen kriege ich diesen blöden Nasennebenhöhleninfekt seit sooooo viiiielen Jahren nicht weg und so weiter. Das ist alles sehr merkwürdig.

Mit einer schon ewig bestehenden LBN scheint man auch nicht viel besser 'dran' zu sein, als mit einer MS. Jedenfalls begegnet man zu vielen geschilderten Dauernöten in den Borrelioseforen. Immer wieder werden diese Menschen trotz Hard-core-Langzeitantibiosen rückfällig. Von Doxy wird viel berichtet (auch im Zusammenhang mit Rückfällen, wie bei mir - keine 2,5 Wochen konnte ich ohne Doxycyclin.
LG Leonie

Liebe Leonie,
zu viele Fragen, ungeklärte Fragen... Ich versuche einige Antworten.

Folgt man - wie ich - G.Steiner (etwa zusammenfassendes Buch 1962), ist die MS eine besondere Form der (späten) Neuoborreliose - 1000 Gesichter auch hier, eher noch mehr, solange die Borrelien AUSSERHALB des ZNS nicht ausgeschaltet sind.
(McDonald-Kriterien mögen evtl. ähnliche ZNS-Erkrankungen mit einbeziehen, die G.Steiner NICHT als MS anerkennen würde; aber das können nur eher kleine Randgruppen sein, wenn man bedenkt, daß O.Brorson et al. 2001 in 10 von 10 untersuchten MS-Liqorproben cystische Borrelien-Ruheformen nachweisen konnten, in dem Fall also 100% bei einer kleinen Probandenzahl. Warum das nicht weiter erforscht wird, ist schwer zu erklären -- evtl. "mafia-artige" Übereinkunft der Neuros, das alles einfach zu ignorieren...)

Die Vielfalt der Krankheitserscheinungen wird mindestens durch folgende Aspekte verursacht (Aufzählung vermutlich unvollständig):
1. WO haben sich die Borrelien "angesiedelt" / eingenistet? (Das hängt sicherlich weitgehend vom Zufall ab.)
2. Welche Borrelienart (es gibt in Europa mehrere menschenpathogene Arten - die glücklicherweise alle für Doxy... empfindlich sind, Resistenzen scheint es nicht zu geben, auch nach 1/2 Jahrhundert nicht).
2a. Potentiell von "Begleit-Infektionen", die aber überwiegend ebenfalls auf Doxy ansprechen.

3. Von den erblichen Prädispositionen (allein in Bezug auf MS mehr als 100 Risikogene...).
4. Von der Aktivität / Kompetenz des Immunsystems (gleichfalls AUCH eine Frage der Gene...), Streß usw.
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Kann die "LNB" (Lyme-NB) "autoimmun" werden?
Kann mir jemand genau erklären, was das sein soll? Ich zweifele; könnte vielleicht SELTEN der Fall sein, evtl. auch wieder auf Grundlage erblicher Disposition...
---------------------------------------------------

Woran es nicht den geringsten Zweifel gibt: Die späte NB ist SEHR OFT (meist?) nicht endgültig heilbar (wird von SEHR vielen Mainstream-Medizinern bestritten, aber das ist Wunschdenken / GLAUBE, NICHT sicheres, bewiesenes / beweisbares Wissen).

ÜBLICH ist es, den VERSUCH einer "endgültigen Heilung" zu machen:
--- LLMDs (selbsternannt / wechselseitige "anerkannt"...) mit HOCHDOSIS-AB über lange Zeiträume, dazu oft (meist?) in Kombination mehrerer AB. (Riskant; HORREND teuer!!!)

--- Preac-Mursic (zusammen mit D.Hassler ...): Hochdosiertes "Pulsen", etwa i.v. Cefotaxim im Wochenabstand. Wohl nur 2 Fälle als LANCET-Brief beschrieben - ob das allerdings auf Dauer hielt, was der Bericht "versprach", ist zu fragen.

(Wheldon-Protokoll: ähnelt LLMD-Vorgehen, wenn auch mit der Vorstellung, daß Cpn die MS-Ursache sei. Sarah Longlands hörte nach ?4 Jahren (?2007) auf und will nach weiteren ?8 Jahren, also 2015, immer noch ok sein, eher weitere langsame geringe Verbesserungen. --- Die von Dr.Wheldon ?2008 angekündigte wissenschaftl. Arbeit über die "großartigen Erfolge" ist nicht zu finden, wohl (?noch) nicht erschienen...
Der PREIS für den SarahL-Erfolg - und unklare weitere - ist allerdings SEHR hoch, nicht nur finanziell: Ich habe inzwischen bei This-is-MS eine ganze Reihe von ziemlich schrecklichen Berichten über die miserable Verträglichkeit des W-Protokolls gelesen; auch im DMSG-Forum... ?UWE?...)
----------------------------------------------------

WENN das so schwierig / zweifelhaft ist, sollte eigentlich mein (bei mir) erfolgreicher EINFACHER Ansatz "Gehör finden": Nach der üblichen Standard-Borr.-Therapie (2-3 Wochhen Doxy) die von Prof. Vera Preac-Mursic mit einleuchtender Begründung vorgeschlagenen Pulse, und zwar nicht als Versuch der (Dauer-)HEILUNG, sondern als Rückfall-Prophylaxe mit offenem Ende einsetzen.
Ich habe das (für mich) in den späten 90er Jahren mit Doxy ausprobiert / entwickelt: Alle (ca.) 4 Wochen ziemlich hochdosiert Doxycyclin für nur 2 Tage einnehmen -- habe ich oft beschrieben und auch begründet. (Eine SP-MS-Frau in Kalifornien macht es ebenso, aber mit deutlich kürzeren Intervallen: Auch sie scheint ok zu sein, Progression wohl - mindestens - gestoppt, soweit das nach 2 Jahren beurteilbar ist. --- Kosten bei mir über ca. 15 Jahre: keine 40 Euro PRO JAHR; NULL Probleme / unerwünschte Wirkungen.) (Fortszg. folgt.)

15 Jahre falsche Diagnose, Borreliose ?

chen-man @, Freitag, 11.12.2015, 21:24 (vor 3060 Tagen) @ chen-man

(Fortsetzung:)

Vielleicht wird irgendwann ein sicher wirksames Mittel gefunden, das die "Persister" / unempfindlichen Ruheformen ausschaltet (ich habe Zweifel, weil diese Formen so gut wie keinen Stoffwechsel haben: wo / wie soll da "angegriffen" werden?).

Mit ca. 100x 100mg Doxy PRO JAHR in meinem Fall habe ich keinerlei Bedenken (das ist ein KLEINER Bruchteil etwa im Vergleich zu Minocyclin-DAUERtherapie von Prof. Luanne Metz & Co / Calgary oder "Wheldon" oder LLMDs!).

Das dürfte es sein, was Big Pharma fürchtet (zu fürchten hat), was etwa der HEILmüller = Yoshi im DMSG-Forum in einer ungeheueren Lügenflut niedermacht / niederzumachen versucht - es ist so unglaublich einfach, risikolos, unschädlich und v.a. vergleichsweise extrem billig (problemlos millionenfach nachmachbar), keine Profit-Möglichkeiten.
-------------------------------------------

Hinweis: ZNS und übriger Körper sind hinsichtlich Borreliose ziemlich unabhängig:
--- ?Normalerweise bleibt wohl das ZNS bei der Zeckenborreliose verschont, jedenfalls über sehr lange Zeit. (Ob das auch noch für das hohe "Demenz-Alter" gilt, sei dahingestellt.)

--- Hat die Borreliose das ZNS erreicht, kann sie im übrigen Körper durch Doxycyclin ausgeschaltet werden (evtl. in höherer Dosierung?). Wenn bis dahin das periphere Nervensystem beteiligt war (etwa PNP), kann sicherlich auch das gestoppt werden.

Wird es NICHT gestoppt, kann die NB sowohl das ZNS als auch das periphere Nervensystem betreffen. --- Bei den Neuros wohl "Dogma", daß das PNS bei MS NICHT beteiligt ist. Würden sie aber zB die NLG peripherer Nerven routinemäßig - oder auch nur in einigen Studien interessehalber - prüfen, würden sie wahrscheinlich eine ziemliche Überraschung erleben... (Das Dogma scheint 1951 noch nicht bestanden zu haben: Im dicken Schaltenbrand-Neurologie-Lehrbuch ist davon noch keine Rede, wenn ich nicht irre.)
chen-man

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