Reha? Rente? Gesellschaft?

Trügt mich die Erinnerung oder ging die Gesellschaft um die Jahrtausendwende mit Kranken anders um?

Wir alle haben von den (nahezu) automatischen 50 GdB vom Versorgungsamt bei der Diagnose MS gehört.Das kreist auch immer noch durchs Netz.
Ich meine mich auch zu erinnern, dass zu dieser Zeit viel schneller verrentet wurde. Nahezu im Monatsrhytmus tauchten in Kerstens Mailingliste die Meldungen über Rente auf.

Nicht immer mit Jubel, es gab auch einige Zwangsverrentungen bei Leuten, die sich vom Sozialsystem Unterstützung und Hilfe erwartet hätten.

Was hat sich da geändert?
Liegt es an der steigenden Zahl der Diagnosen oder an den Heilungsversprechungen der medizynischen Industrie?

Meint der Sozialstaat sich keine kranken Menschen mehr leisten zu können?

Hängt das damit zusammen, dass der Babyboom vorbei ist, dass Menschen als Lohnsteuerzahler um JEDEN Preis gebraucht werden?

Eigenartig ist das schon:
Für BT Kosten von 20000 bis 25000 Euro pro Jahr zu Lasten der Krankenkassen spart man/frau max.14.000 Erwerbsminderungrente im Jahr zu Lasten der Rentenkassen.

Das kann doch nicht aufgehn, diese Rechnung, oder?

Ich muss da morgen unser Milchmädchen mal fragen.

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das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)

Sisyphos hatte es auch nicht leicht

Mir fällt seit 3 Jahren auf, dass am Unispital wo ich "behandelt" werde eine Schwemme von Menschen ist, die normal gehen, sich beinahe akrobatisch bewegen, in ihrer Sprache fliessend sprechen, das in einem MS Kompetenzzentrum. Im Wartebereich sind wir "klassischen" Msler (Hinken, Rollstuhl, Krücken usw.) ca. 10% der Wartenden.

Nach mir wird bei uns das Gesundheits- und Sozialwesen invasiv gestürmt.

H :confused: pe

Ich befürchte, dass das eine gesellschaftliche Entwicklung ist.

Ist natürlich nur meine spekulative philosophische Meinung.

Gewinnbringende Unternehmen (gemeint sind Unternehmen und Menschen) werden politische vom Staat gefördert, die soziale Komponente tritt dabei in den Hintergrund. Freilich kann das "glücklichweise" von den Verantwortlichen anders kommuniziert werden.

Mit MS speziell hat das meiner Meinung nach nichts zu tun.

Es gab und gibt ja die Diskussion über Inklussion. Wiederum meiner Meiung nach wird es auf dem Weg menschlichen Kollateralschaden geben. Ich bin nicht bereit das zu akzeptieren. Deswegen bin ich gegen Inklusion.

Hier sehe ich ein unausgegorenes Vorhaben, dass man nicht verstehen muss. Ähnlich ist das mit den im Eröffnungsposting angesprochenen Punkten. Das muss man nicht verstehen, und wenn man damit irgendwie leben kann, lebt man besser.

Kleines aktuelles Beispiel dazu. Ich mache vorraussichtlich eine ambulante Reha.
Wenn ich mit meinem eigenen Wagen immer dahin fahre, wird kein Fahrtgeld erstattet (wäre ja vermutlich die billigere Lösung so meine denke). Ein Bring- und Abholservice wird aber kostenfrei gestellt.

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Hallo

Ja, ich hinterfrage das auch nicht.

Blöd nur, dass ich gut französisch spreche und so mitten in diesen möchte gern neurologisch Kranken alles verstehe.

Am Montag habe ich im Flur gewartet, was ich nicht weiss...

H ;-) pe

Lieber Naseweis

Ich vermute mal dass die alte & nachsichtige Art historisch begründest ist.
DER SPIEGEL 22/1956
...Patienten nach durchschnittlich zehn bis fünfzehn Jahren völlig arbeitsunfähig und hilflos. Trotzdem können sie ein hohes Alter erreichen, wenn sie auch den Rest ihres Lebens wie lebende Tote verbringen, die bei dem geringsten Bedürfnis auf die Hilfe der Krankenschwester angewiesen sind. Der Tod tritt meistens infolge einer Lähmung der Harnblase ein,...

gruß agno

Ja, sie durften sich nicht bewegen.

Jeder Gesunde, der lange genug liegt, endet gleich.

Schade, dass wir uns mit so einer doofen Krankheit beschäftigen müssen.

H :-( pe

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