Was will ich eigentlich? (Allgemeines)
Guten Morgen, hier kommt was, über das worüber ihr mal nachdenken könnt.
Ich habe über Rammstein und den Skandal um Till Lindemann geschrieben. Der Titel lautet ich bin froh dass (ich kein rammstein Fan bin, nie war und jetzt erst recht nicht mehr werden werde. Könnte man fragen "was regt die sich so auf?" und "hat die doch gar nichts mit am Hut " und ich müsste antworten "nein. Habe ich nicht. Hab ich auch nie gehabt und könnte noch dazu schreiben, keine Sekunde lang. Ich musste nicht mal drüber nachdenken, ob ich diese Musik mag. Ich fand sie einfach schrecklich. Nicht mein Ding, hinzu kam die Diskussion über die rechtslastigkeit der Texte. Für mich mich war das ein Ding, das ich schnell abgehakt und erledigt hatte.
Trotzdem, reg ich mich auf. Warum eigentlich? Hab ich doch gar nichts mit zu tun.
Die Antwort lautet "doch." irgendwie schon.
Ich habe gestern etwas beim ZDF gefunden, das meine Aufregung ganz gut beschreibt. Und zwar bei "Bosetti-will-reden".
Das könnt ihr euch mal ansehen und vor allen Dingen anhören :
Bosetti-will-reden weist auf was sehr entscheidendes hin. Diese Lindemann - Geschichte ist nicht einfach nur "just another me too story". Was wo Männer sagen "ach ja, wieder so eine" - da geht's um was, das wir alle kennen, egal welches Geschlecht wir inne haben. Spätestens, seit dem Tag, an dem wir die Diagnose erhielten und zum Arzt gingen. Der Rollstuhl. Die ewige Drohung und der Druck, der bezüglich Medikamenten auf uns ausgeübt wurde.
Ich sitze im Rollstuhl. Kann man mit (weiter) leben. Die Ärzte lassen mich jetzt (!) zumindest in Ruhe. Die lange Zeit davor, in der ich mich mit Drohungen, "Teufel an die Wand Malereien" und so weiter auseinander setzen musste, ist vorbei.
Ich möchte die Notizen der Ärzte über mich nicht lesen. Ist mir heute auch egal. Aber da fängt machtmissbrauch an. Und das kennt ihr. Alle.
Ich sitze hier. Und ich rufe euch zu: Lasst uns endlich aufstehen. Gegen die Drohungen und den machtmissbrauch der Ärzte. Dies ist unser Leben. Und wir müssen es als schön und lebenswert empfinden. Egal ob sitzend oder auf unseren eigenen Beinen stehend.
Was habt ihr uns denn (an-) zu bieten? Nichts. Gar nichts.
So sieht es aus. Und dafür lasse ich mich nicht wie ein Underdog behandeln. Von niemanden. Auch nicht von irgendwelchen Psychos, die von der pragmatik und dem lebenswert meines behinderten Lebens überhaupt keine Ahnung haben.
Lasst uns aufstellen. Till Lindemann interessiert mich in keinster Weise. Der machtmissbrauch in der Medizin hingegen schon.
Freundliche Grüße,
fRAUb
