Die Konsultationsfassung von Leitlinien (Allgemeines)

W.W., (vor 1928 Tagen)

Peter hat in Sallys Café einen bedenkenswerten Beitrag geschrieben, den ich hier in Auszügen zitieren möchte:


Meines Erachtens spiegeln diese Konsultationsfassung von Leitlinien Fehler in den Lösungsansätzen,wie Festhalten an der Autoimmunhypothese,Abhängigkeit der Forschung von der Pharmaindustrie,an der Gesundheitspolitik,an der politik correctness,an der Methodik oder an Erkenntnisblockaden, wieder.

Es ist doch offensichtlich, dass die zur Anwendung vorgeschlagenen Leitlinien nebenwirkungsreich und letztlich therapeutisch ineffizient sind.
Die geringen Therapieeffekte sprechen eindeutig gegen die bisherige Basistherapie sowie gegen die verwendenden Substanzen. Die neuen Leilinien Vorschläge erweitern lediglich die Symptombehandlung.

Möglicherweise helfen die in den neuen Leitlinien vorgeschlagenen Behandlungserweiterungen einigen MS-Betroffenen?

Als Laie wäre es vermessen fundierte Analysen zu den einzelnen Medikamenten vorzulegen.

Die zur Diskussion gestellten Leitlinien konservieren die Autoimmunhypothese bzw. Symptombehandlung und geben ökonomischen ,profitmaximierenden Verhaltensweisen den Vorrang.

Die vorgestellten Produkte sind alle auf Symptombehandlung ausgerichtet und müssen teilweise ohne Zeitlimit, oft lebenslang, angewandt werden.

Leider enthalten die neuen Leitlinien keine Ansätze die MS ursachenbetont zu behandeln.

Mit der Festlegung auf die symptomatische Behandlung werden nach meiner Meinung Chancen für neue Heilungsansätze vertan.

Was wir seit vielen Jahren hören ist das hochjubeln von „Fortschritten“ in der Symptombehandlung, wie Senkung von Schüben um 30% sowie eine Bremsung des Tempos der Verschlechterung.

Die Frage der Ursache der MS und die damit verbundene Möglichkeit der Heilung bleiben ausgeblendet.
Vielmehr erfahren wir von den etablierten Vertretern der Autoimmuntherapie ein Wirrwarr von immunologischen Einzelheiten, deren Nutzen für uns MSler nicht erkennbar bzw.nachvollziehbar ist.
Dies setzt sich im neuen Leitlinienvorschlag fort.

Es wird weiter auf dem Paradigma Immunspression rumgeritten sowie in einer Art von Wortakrobatik von Immunmodulation gesprochen, welcher als Höherentwicklung bzw. Fortschritt verkauft wird.

Mein persönlicher Eindruck verhärtet sich dahingehend, dass es einen medizinisch-pharmaindustriellen Komplex gibt, der versucht, sich selber in Gang zu halten?


Notwendig wäre das Fallenlassen der Autoimmunhypothese,ein Paradigmenwechsel, die Beseitigung der finanziellen Abhängigkeit der Forschung von den Pharmaunternehmen sowie den Ärzten mehr Freiraum bei therapeutischen Maßnahmen zu gestatten.
Denke da an Heilungsversuche die vom medizinischen Standard abweichen im Sinne von Off-Label-Use.

Da ich meine bisher günstig verlaufende MS einem solchen Off-Label-Use Versuch verdanke kommen für mich die neuen Leitlinien und die dann formulierte Basistherapie nicht in Betracht. Vielleicht hatte ich auch nur Glück?

Da es sich um laienhafte Argumente handelt sollten andere MSler gemäß ihrer Situation entscheiden.

Vieles muss wegen der gebotenen Kürze leider Stückwerk bleiben.

Stellungnahmen zu den neuen Leilinien in Form des gewünschten Kommentierungsformulares möchte ich mir ersparen, weil sie aus einer skeptischen, nihilistischen letztlich negativen Einstellungen gegenüber der herrschenden Praxis resultieren.

Peter

Ich stimme den Einwänden im Wesentlichen zu und hätte sie nicht besser formulieren können.

W.W.

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