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Rückschlag für Schweizer bei MS-Medikament (Allgemeines)

Doro @, Mittwoch, 21.12.2016, 15:51 (vor 2683 Tagen) @ naseweis

Bei diesem "Hoffnungsträger" handelt es sich um den humanisierten monoklonalen Antikörper Ocrelizumab, dessen Wirkmechanismus auf der Zerstörung von B-Zellen beruht.

Die ZIMS schreibt dazu in ihrer dritten Ausgabe:

"Nach zwei Jahren Behandlungsdauer hatten 34% der Placebo-Patienten eine CDP-Behinderungsprogression gegenüber 30% der mit Ocrelizumab Behandelten. Umgekehrt kann man sagen, dass 66% der PlaceboPatienten innerhalb von zwei Jahren keine Behinderungsprogression entwickelten gegenüber 70% der Ocrelizumab-Patienten.
Diese Zahlen entsprechen einer absoluten Risikoreduktion von 4% durch Ocrelizumab. Die beiden Kurven der OcrelizumabPatienten und der Placebo-Patienten verlaufen im Abstand dieser 4% parallel ansteigend, so dass auch die Ocrelizumab-Patienten, deren Behinderungsprogression durch das Medikament aufgehalten wurde, im weiteren Verlauf nach etwa 3 bis 6 Monaten auf dem Stand der Placebo-Gruppe ankamen.
Das bedeutet im Klartext, dass infolge Ocrelizumab 4% der PPMS-Patienten die Aussicht haben, ihre Behinderungsprogression etwa 3 bis 6 Monate später zu entwickeln, während sich für die anderen 96% gar nichts ändert.
Im Internet-Marketing werden diese Zahlen nicht transportiert, sondern es ist immer von einer 24%-igen relativen Risikoreduktion durch Ocrelizumab die Rede, wie auch immer diese Zahl genau errechnet wurde. Und nicht zu vergessen, von der Besserung einer bereits bestehenden Behinderung unter Ocrelizumab ist nicht die Rede."

Muß man als Patient wirklich traurig sein, wenn dieses Medikament nicht zugelassen werden sollte?
Ist aber eher unwahrscheinlich.

Doro

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"Lerne zuhören, und du wirst auch von denjenigen Nutzen ziehen, die nur dummes Zeug reden." Platon

Tags:
MS-Stiftung Trier


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