Interessant, dass Sie das gerade schreiben. Im Grunde genommen meine ich das auch, dass ein Kind stabile Bezugspersonen braucht (ob man das Zukünftige mit dem Dämonischen gleichsetzen kann, ist allerdings eine ganz andere Frage!
). Oder bilden wir uns das mit den stabilen Bezugspersonen (das müssen doch die Eltern sein?) nur ein?
Ich habe seit langer Zeit kein dickes Buch mehr gelesen. Ich glaube, das letzte war die 'Unendliche Geschichte'!? Aber seit 1 Woche lese ich die Autobiographie von E.O. Wilson, den berühmten Ameisenforscher: 'Des Lebens ganze Fülle'.
Als er 7 Jahre alt war, trennten sich seine Eltern. Sein Vater war Alkoholiker und Kettenraucher und erschoss sich später. Das Kind wurde zwischen Vater, Mitter, Onkels und Tanten herumgeschubst und war sogar kurzfristig im Internat einer Militärakademie.
Es floh aus den kaputte Welt der Erwachsenen in die 'heile' Welt der Sümpfe um den Mississippi herum, und beobachtete Insekten und angelte. Beim Fischen gerieten ihm die stacheligen Rückengräten einer Brasse, und es erblindete. Als er 10 war, nahm sein Gehör für die höheren Töne ab.
Er wurde als Kind herumgeschubst, hatte also keineswegs stabile Verhältnisse, verlor die Sehkraft auf einem Auge und konnte nur noch tiefe Töne hören. Trotzdem wurde er der berühmteste Ameisenforscher der Welt.
Im Gegensatz zu Ihnen würde ich behaupten: Der Mensch zeichnet sich gerade dadurch aus, dass er immer eine Nische findet. Wenn alles gut geht, wird er träge und uninteressant.
Und bei der MS? Ich weiß es nicht, wie Krankheit und Persönlichkeit sich gegenseitig durchdringen.
Jedenfalls scheint es mir ganz anders zu sein, als Stefan es sieht: Die MS ist nichts Fremdes und kein Stolperstein in unserem Leben!
W.W.