Lieber Naseweis,
ich habe heute Nacht nicht gut geschlafen, wegen dieses Kapitels. Es ist keine Frage, dass das Layout hervorragend gelungen ist, aber der Inhalt ist grottenschlecht! Langatmig, und ich habe (vor allem!) das Thema verfehlt.
Die einzige Entschuldigung, die mir für den Text einfällt, ist, dass so deutlich wird, wie so etwas entsteht, und was alles wieder verworfen werden muss, weil es in die Irre führt.
Ich habe den Text also heute Morgen neu geschrieben, werde das Ganze sacken lassen, nach Marburg fahren und wenn ich zurückkomme, Naseweis darum bitten, den Text zu eliminieren und den neuen dafür einzusetzen.
Die Struktur muss Folgende sein: Weil die MS-Herde voller Lymphozyten sind, ist es naheliegend, sie für eine Entzündung zu halten, und weil es Lymphozyten sind, denkt man natürlich an einer chronische bzw. chronisch-rezidivierende Entzündung.
Dann kommen die Komplikationen der Tollwutimpfung und schließlich, dass es gar nicht die nicht ausreichend abgeschwächten Tollwutviren sind, sondern das Kaninchen-Myelin.
So entstehen nicht nur die Autoaggressions-Hypothese, sondern auch das Tiermodell der MS, die EAE.
Daran knüpfen sich die ganzen immunologischen Erwägungen, die immer auf die Autoaggression starren - wie das Kaninchen auf die Schlange.
Und schließlich kommt Prineas und stellt alles in Frage! Vielleicht sind die Lymphozyten ja gar nicht die Aggressoren, für die sie immer gehalten werden, sondern eher Rettungssanitäter, die zugrundegegangenes Hirngewebe abräumen?
So in etwa muss das Kapitel natürlich aussehen und viel kürzer werden. Metternich, Spione und Camouflage haben nichts darin verloren und auch nicht Mary Baker und die Myasthenia gravis pseudoparalytica.
Ich hoffe, Naseweis kann das dann auf elegante Weise wieder in Ordnung bringen, nachdem ich mich so schrecklich verrannt habe.
W.W.
das