Und dann gibt es noch die Theorie der "Naturfreaks":
Dass beim natürlichen Tod nach einem erfüllten Leben, das Gehirn ein letztes & einmaliges "Superglücksprogramm" abspult.
Was ist denn bitte schön ein natürlicher Tod? Wenn ein Krebspatient mit 76 Jahren eine Chemo- und Bestrahlungstherapie über 6 Wochen hinweg erhält, von der er sich nie mehr richtig erholt, der von den Ärzten mit allen verfügbaren Mitteln um jeden Preis am Leben erhalten wird, egal wie sehr er leidet? Bis er dann schlussendlich doch stirbt, einfach 8 qualvolle Monate später?
Sind dann diese lebensverlängernden Ärzte nicht genauso unnatürlich wie die lebensverkürzenden Suizidassistenten?
nix genaues weiß ich nicht. Ich fand die Theorie aber süß. Eine atheistische Version vom "Himmel"?
agno
P.S.: Ich ziehe mal meine paralellen zur natürlichen Geburt, die von manchen Frauen, trotz anscheinend relativer Schmerzhaftigkeit, bevorzugt wird.
Ich kenne mich weder mit dem Tod, noch mit den Empfindungen der Mutter bei der Geburt aus. Somit fabuliere ich im luftleeren Raum, von dem was andere berichtet haben.
Bei der Geburt wissen wenigstens alle Beteiligten, dass sie (die Geburt) ein Ende hat. Deshalb ist dieser Vergleich, meiner Meinung nach, gänzlich ungeeignet.
Und es bleibt die ewige Frage: Ist ein assistierter Suizid in scheinbar auswegloser Lage, die Therapie einer Angst vor einem schmerzhaften & unwürdigen Ende?
Wenn die ausweglose Lage tatsächlich nur scheinbar ist, dann ist der assistierte Suizid fehl am Platz.
Wenn aber klar ist, dass es jetzt und in naher Zukunft keinen Ausweg gibt oder geben wird, dann verkürzt der assistierte Suizid das Leiden.
Wobei ich das "würdige Ende" als relativ gekünstelt-hochgestochen empfinde, wenn ich das simple Leben & überleben mit MS dagegenstelle.
Junge Menschen, die viel zu früh ohne eigenes Zutun den Unfalltod erleiden, haben doch auch kein würdiges Ende. Das Wort "würdig" finde ich unpassend für diese Diskussion. Denn schlussendlich geht es nicht darum was die Anderen über mich denken sondern was ich als Individuum denke und fühle.