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Die Formbarkeit des Gehirns (Allgemeines)

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Mittwoch, 04.12.2019, 12:02 (vor 1577 Tagen)

Wann auch mit einem halben Gehirn noch ein normales Leben möglich ist

Wenn Kinder eine schwere Epilepsie haben, muss manchmal ein Teil des Gehirns entfernt werden. Einige von ihnen leben ein ganz normales Leben. Nun zeigen Forscher, wie sich das Gehirn reorganisiert.

ein spannender Artikel in der NZZ

Die Sz schreibt dazu leider nur im Abobereich:
"Es reicht, sich eine Handlung vorzustellen, um das menschliche Gehirn zu trainieren. Es funktioniert sogar, wenn ihm eine Hälfte fehlt. Über die verblüffende Fähigkeit des komplexesten aller Organe, sich neu zu organisieren."

Und beim BR ist dazu zu lesen

Neuroplastizität: Wie das Gehirn sich neu strukturiert

Unser Gehirn passt sich ständig an. Es verändert sich, abhängig von den Erfahrungen, die wir machen. Neuroplastizität nennt man diese erstaunliche Fähigkeit des Gehirns. Sie hilft uns, uns bis ins hohe Alter immer wieder ein Stück weiterzuentwickeln.

ein spannendes Thema,
ist da auch für Menschen mit MS was drin ??

--
das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)

Sisyphos hatte es auch nicht leicht

Tags:
Neuroplastizität

Die Formbarkeit des Gehirns

HuSaScho, Mittwoch, 04.12.2019, 12:18 (vor 1577 Tagen) @ naseweis

ja, du kannst Physiotherapie nach Bobath machen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bobath-Konzept

"Das Konzept beruht auf der Annahme der „Umorganisationsfähigkeit“ (Plastizität) des Gehirns, das heißt, dass gesunde Hirnregionen die zuvor von den erkrankten Regionen ausgeführten Aufgaben neu lernen und übernehmen können. Häufig sind bei traumatischen Hirnschädigungen nicht die eigentlichen Kontrollzentren zerstört, sondern Verbindungswege unterbrochen, die mit konsequenter Förderung und Stimulation des Patienten durch alle betreuenden Personen neu gebahnt werden können.

Die Bobaths erkannten die Möglichkeiten, die sich durch die Plastizität des Gehirns ergeben. Verloren gegangene Funktionen, zum Beispiel nach einem Schlaganfall, können durch Vernetzung und Intensivierung anderer Hirnbereiche wiedererlangt werden. Hierzu werden Bewegungssequenzen durch repetitives Üben (ständiges Wiederholen) wieder „eingeschliffen“. Das heißt, es werden intakte Verbindungen (Synapsen) zwischen den Nervenfasern rekrutiert, so dass neuronale Funktionsverbände aufgebaut werden, um die motorische Funktion herzustellen. Die Behandlung beeinflusst die Partizipationsebene als auch die Struktur- bzw. Funktionsebene (ICF und ICFcy).

Hemiplegiker neigen häufig dazu, ihre gelähmte (mehr betroffene) Körperseite – bis zur völligen Leugnung – zu vernachlässigen und ihre Einschränkungen umso mehr mit ihrer beweglichen (weniger betroffenen) Körperseite zu kompensieren. Solche einseitigen Bewegungen helfen dem Patienten jedoch nur vordergründig, da die mehr betroffene Seite nicht die Möglichkeit erhält, neue Informationen zu empfangen und zu verarbeiten. Das Gehirn erhält somit nicht die Aufgabe, sich umzustrukturieren. Stattdessen besteht auf Grund asymmetrischer Bewegungen eher die Gefahr, schmerzhafte Spastiken zu entwickeln. Das Hauptprinzip des Bobath-Konzepts bezieht dagegen die mehr betroffene Körperseite immer wieder in Alltagsbewegungen ein, indem sie sensorisch stimuliert wird, um sie in ihren Bewegungen mit der weniger betroffenen Körperhälfte in Einklang zu halten. "

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Die Formbarkeit des Gehirns

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Mittwoch, 04.12.2019, 13:59 (vor 1577 Tagen) @ HuSaScho

ja, du kannst Physiotherapie nach Bobath machen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bobath-Konzept

danke für den Tipp,
das mach ich seit 10 Jahren und bin hochzufrieden damit. :clap:

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das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)

Sisyphos hatte es auch nicht leicht

Tags:
Physiotherapie, Bobath, Neuroplastizität

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