... wenn die Blätter treiben. (Straßencafé)
Der alte, kranke Boggy im Herbst liest Zen-Meister Ryôkan ... =>
z.B.
"Gestern ging ich zum Bitten um Nahrung
in die Stadt, quer von Ost nach West.
Meine Schultern werden dünner,
und ich kann mich nicht entsinnen, wann ich
das letzte Mal einen schweren Reissack hatte.
Der strenge Frost erinnert mich dauernd
an meine dünne Robe.
Meine alten Freunde – wo sind sie hingegangen?
Selbst neue Gesichter sind selten.
Wie ich zum verlassenen Sommer-Pavillon komme,
Bläst nur der Spätherbst-Wind
durch die Kiefern und Eichen."
oder:
"Mein Leben mag traurig erscheinen,
Aber auf der Reise durch diese Welt
Habe ich mich dem Himmel anvertraut.
In meinem Rucksack drei Pfund Reis;
Beim Herd ein Bündel Feuerholz.
Wenn jemand nach dem Kennzeichen
von Erleuchtung oder Täuschung fragt,
Ich kann es nicht sagen – Wohlstand und Ehre
sind bloß Staub.
Wie der Abendregen fällt, sitze ich in meiner Einsiedelei
Und strecke die Füße aus als Antwort."
und:
"Strahlender Mond – ich gehe durch die Reisfelder
nahe meiner Einsiedelei;
In der Ferne – die Berge in Dunst gehüllt."
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Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.