Oscars wildes Leben und das Leid seiner Frau? (Straßencafé)

Boggy, Donnerstag, 15.09.2022, 20:06 (vor 582 Tagen) @ sole

Ich bemühte die Suchmaschinen und fand folgendes:
(die Admins mögen mir die Übernahme des Textes, den ich hier zum besseren Verständnis nahezu ungekürzt einstelle, bitte nachsehen):wink:

https://de.frwiki.wiki/wiki/Constance_Lloyd

Eine auf den ersten Blick fragwürdige Quelle, die ich jetzt nicht weiter überprüfe.
Die echte Tante Wiki vermeldet dies: https://de.wikipedia.org/wiki/Constance_Wilde
Ihre englische Schwester Aunt Wiki gibt auch keine Angaben, die mit der von Dir zitierten "Quelle" übereinstimmen.

Fazit, ohne das tatsächliche oder mögliche Leid von Constance Wilde (LLoyd) herabsetzen zu wollen, würde ich eine Überprüfung der Behauptungen an seriösen Quellen für unbedingt notwendig halten.

Der Text selbst hat tendenziösen, subjektiv wertenden und dramatisierenden Erzählcharakter, was ich jetzt auch nicht im einzelnen belege.

Der Text selbst gibt keine Quellenbezüge zu den Aussagen/Behauptungen an.

Auf die Schnelle finde ich einen Artikel im Guardian, mit einer Buchbesprechung:
"The Tragic and Scandalous Life of Mrs Oscar Wilde by Franny Moyle – review"
https://www.theguardian.com/books/2011/jun/24/constance-mrs-wilde-franny-moyle-review

"Es war Bosie [Lord Alfred Douglas; Boggy}, der Constanzes Ruf am meisten schadete, indem er sie für das Scheitern von Wildes Ehe verantwortlich machte. Moyle ist in der Beschreibung der tragischen letzten Jahre am besten. Constance, die oft als harte und unversöhnliche Frau dargestellt wird, wird hier überzeugender als eine tapfere Ehefrau dargestellt. Sie besuchte Wilde im Gefängnis. Sie bezahlte seine Ausgaben, als er das Gefängnis verließ. Sie plante, ebenso wie er, ein Wiedersehen. Als Bosie ("diese schreckliche Person") mit appetitlicheren Einladungen auftauchte, warf Constance Wilde nur vor, "schwach wie Wasser" zu sein."

In einer anderen Besprechung dieser Biographie heißt es:
https://www.themarginalian.org/2014/01/21/constance-mrs-oscar-wilde/

"Aber wie Franny Moyle in "Constance: The Tragic and Scandalous Life of Mrs. Oscar Wilde" (Public Library) zeigt, war Constance Lloyd eine engagierte, kreative, leidenschaftliche, humorvolle und äußerst moderne Frau, sowohl als sie Wilde heiratete als auch als sie sich von ihm trennte.
(...)
Indem er seine Hingabe an die Ehe mit seinen romantischen Vergnügungen verband, erlebten Oscar und Constance eine Partnerschaft, die die Definition dessen, was es bedeutete, unabhängig zu sein, und was es hieß, allein zu sein, erweiterte. Constance wurde zu einer Verfechterin der Kleiderreform und zu einem Aushängeschild von Oscars neuer Frauenzeitschrift, in der er dafür plädierte, dass "wir einen breiteren Rahmen und einen höheren Standpunkt einnehmen und uns nicht nur damit befassen sollten, was Frauen tragen, sondern auch damit, was sie denken und was sie fühlen." Weniger großzügige Bewunderer sahen in Constance eine Fanatikerin, die sich für alles einsetzte, was gerade in Mode war, vom Frauenwahlrecht bis zum Spiritismus."

Das dürfte aber reichen, um die Notwendigkeit eines genaueren Quellenstudiums zu belegen, um sich der Wahrheit des Lebens der Eheleute Wilde verläßlicher anzunähern.

Gruß
Boggy

--
Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum